Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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Ich habe mir das Vergnügen nicht versagen können, einige fette Abteien, die mir auf meinen Streifereien eben in den Weg kamen, ein wenig nach Republikaner Art zu brandschatzen. Man kann ihnen einen grossen Grad von Gastfreiheit nicht absprechen. Ueberall war ich willkommen, und auf einige Tage besser, als in dem ersten Gasthofe der vornehmsten Stadt bewirthet. Diese Mönche wissen nichts von Kasteiungen und Busstagen, sondern sind ächte Bonvivants. Ein eigener Gastmeister, wozu gewöhnlich der galanteste Mönch gewählt wird, ist bestellt, die Fremden zu unterhalten, mit ihnen zu speisen, und ihnen auf jede Art Vergnügen zu verschaffen. Den Morgen fingen wir mit einem stattlichen Frühstücke an und endigten ihn bei’m Billard oder auf einer Jagdparthie. Darauf folgte das Mittagsmahl in einem besondern
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/265&oldid=- (Version vom 2.2.2024)