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Schellengeklingel und tönenden Erz nicht abmüssigen können.

Eine herrliche Acquisition für die Republik werden die Rheininseln sein, die zusammen genommen an Flächenraum wohl ein kleines Fürstenthum aufwiegen mögen; freilich ein Fürstenthum ohne Leute. Was man aber von der anmuthigen Lage dieser Auen und von ihren übrigen Vorzügen sagt, ist keineswegs übertrieben. Sie zeichnen sich alle durch freundliche Ansichten und Fruchtbarkeit aus. Die Mönche, die zu den Zeiten des papistischen Despotismus sich immer das Beste zuzueignen wussten, haben sich auf einigen dieser Inseln schon vor Jahrhunderten festgesetzt, und durch ihre damahlige Industrie (die muss man ihnen zugestehen) den wüsten Boden kultivirt. So und durch den Aberglauben und heiligen Betrug des Mittelalters sind fruchtbare Äcker und Gebäude, Pällästen ähnlich, entstanden, die hier der Erlösung von den jetzigen Müssiggängern entgegen seufzen. Rings umher ist die Natur so schön, wie sie sich kaum schöner an dem Rhein darbietet.

Da ist gleich unter der Stadt ein Inselchen, das ich mir zum Liebling erkohren habe. Da sitze ich, meinen GESSNER in der Hand, glücklicher, als ein arkadischer Schäfer. Ich gehe an diesen