Seite:Johann Nikolaus Schwendlers zuverlässiger Bericht von der gegenwärtigen Verfassung der Universität Marburg.pdf/31

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übertreffe, sondern er hat es auch diese Stunde noch.

Aus diesen allen ersehen demnach Eure Excellenz, daß der hiesigen Universität an der Gelegenheit, in den Wissenschaften und denen absonderlich einem von Adel nöthigen Exercitien etwas rechtschaffenes zu erlernen, nicht das geringste abgehe.

Gleichwie es aber nicht blos auf das, was man auf einer Universität lernen kan, sondern auch guten Theils darauf mit ankömmt, wie man in Ansehung der Gesundheit, der Ruhe und Sicherheit für unnöthigen Händeln, des Preisses im Essen und Trincken sowohl, als Holz, Stuben und Kleidungen etc. allda leben könne: also erachte ich mich für verbunden, von diesen Stücken so viele Nachricht zu ertheilen, als mir selbst davon bekannt ist.

Marburgs gesunde Lage.

Marburg liegt an einem Berge, wo man besonders auf der Seite nach Giesen zu die schönste ebene Gegend vor sich hat, inmassen da etliche schöne und über eine Viertelstund lange Alleen, viele Gärten, einige Dörffer, Wiesen, und durch diese der Lahn-Fluß, in ebenen Feldern, welche mit dem erhabenen Walde gleichsam als mit einem Ramen eingefaßt sind, sich dem Auge auf einmal[WS 1] vorstellen. Eben dieser Höhe wird es mit zugeschrieben, daß man hier weniger, als an tiefer gelegenen Orten, von Kranckheiten hört. Unter andern hat mich ein erfahrner Medicus versichert, daß man hier an kalten Fiebern gar selten einen Patienten

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage:eimnal