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Maria’s Schoosse aber wendet sich mit einem Kränzchen in der Rechten der rechts sich anschmiegenden hl. Magdalena zu.

Leinwand; h. 1.21½; br. 1,74½. – 1749 (nicht 1741) aus der Casa Pisani di S. Stefano zu Venedig. – Hauptbild des Meisters. – Phot. Braun XII, 13.

Die Verlobung der heil. Katharina. 215. (291.) B 1.

Links reiche Flussthallandschaft. rechts Bogenruine. Maria sitzt, nach links gewandt, in der Mitte. Das Christkind auf ihrem Schoosse steckt der links knieenden heil. Katharina den Ring an den Finger. Rechts steht ein graubärtiger Heiliger, sein Kreuz im Arm, wohl der hl. Andreas; weiter zurück der Engel mit dem jungen Tobias.

Leinwand; h. 1,08½; br. 1.32½. – Inventar 1754, I 345.

Maria, ihr Kind anbetend. 216. (282.) 2 c.

Kniestück, auf braunem Grund. Maria in rotem Kleide und weissem Schleier betet, nach links gewandt, mit gefaltet erhobenen Händen das Christkind an, welches links vor ihr auf dem Stroh der Krippe in weissem Tuche liegt und, nach der Mutter verlangend, beide Aermchen emporstreckt.

Eichenholz; h. 0,51; br. 0,38. – Inventar 1722, A 418, als „Tizian.“ – Bei H. frageweise dem Paris Bordone zugeschrieben. Nach Lerm. S. 225–226 „eher“ von Polidoro Veneziano. Der Vergleich mit unserer unbezweifelten Darstellung der „Verlobung der heil. Katharina“ N. 215 von der Hand Polidoro’s bestätigt Morelli’s Vermutung. Auffallend bleibt dabei, dass das Bild auf Eichenholz gemalt ist.

Unbestimmte Venezianer. Mitte des XVI. Jahrhunderts.

Allegorie der Freigebigkeit. 217. (285.) R 14.

Grau in grau. In der Mitte thront eine Frau, welche mit der Linken in einen Korb mit Münzen greift, den eine Dienerin ihr hinhält, mit der Rechten aber das Geld an eine arme Frau giebt. Im Mittelgrunde sieben Zuschauer und Zuschauerinnen. Vorn in der Mitte sitzt ein Knabe und wehrt sich gegen einen grossen Vogel.

Leinwand; h. 1,27½; br. 1,06. – Nach dem Inventar Guarienti (vor 1753) N. 434 aus der Sammlung des Marchese Mantova in Padua als „Dom. Carpioni“; woraus H. Dom. Carapagnola, den Schüler der Frühzeit Tizian’s, gemacht. Nach Lerm. S. 226 „wohl eher ein Atelierbild der Bonifazi.“

Judith. 218. (245.) 36 d.

Als Halbfigur steht sie, nach links gewandt, in einem Gemache, durch dessen Fenster man links in’s Freie blickt. Ihr linker Arm ruht, wie das Haupt des Holofernes, auf einer Brüstung; ihre Rechte stützt sie aufs Schwert.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/137&oldid=- (Version vom 1.8.2018)