Seite:Karl Woermann Katalog der Gemäldegalerie Dresden 1887.pdf/187

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Links im Mittelgrunde lauschen einige Satyrn. Vorn breitet ein Amor ein Tuch aus, streut ein zweiter Blumen. Heitere Landschaft mit einem See.

Kupfer; h. 0,48½; br. 0,69. – 1742 durch de Brais aus der Sammlung Carignan in Paris. – Damals dem Carlo Cignani zugeschrieben; richtig später als Werk Franceschini’s erkannt. So auch bei H.

Giov. Gius. dal Sole.

Geb. zu Bologna den 10. December 1654; gest. daselbst den 22. Juli 1719. Sohn und Schüler des Ant. Maria dal Sole, der ein Schüler Albani’s war. Mitglied der Accademia Clementina zu Bologna.

Herkules und Omphale. 391. (600.) 4 a.

Links steht Omphale an der Säule, nur mit dem Löwenfell des Herkules bekleidet, dessen Keule sie in der Rechten hält. Rechts sitzt Herkules an einem Tische ihr gegenüber, ihren Spinnrocken in der Hand. Ein kleiner Liebesgott schwebt über ihm und schlägt einen roten Vorhang zurück.

Leinwand; h. 0,87; br. 0,66½. – Nach H. 1741 durch Rossi als „Ann. Carracci“ aus Venedig. Doch fanden wir ein solches Bild in der Liste dieses Ankaufs nicht, fanden es vielmehr zuerst im Inv. 1754, I 9, als „Giov. Gius. dal Sole.“ – Eine Darstellung „Herkules und Jole“ des Meisters ist beglaubigt: Zanotti, Storia, I, p. 302.

Giuseppe Maria Crespi.

Gius. Maria Crespi, gen. Lo Spagnuolo. Geb. zu Bologna den 16. März 1665, gest. daselbst den 16. Juli 1747. Schüler des Canuti. Später selbständig im naturalistischen und breitdecorativen Sinne weiterentwickelt. Thätig zumeist in Bologna.

Das Sacrament der Ehe. 392. (601.) 33 a.

Die Gatten knieen rechts, nach links gewandt, am Betpult. Der Mann steckt der Frau gerade seinen Ring an den Finger. Der Priester steht vor ihnen und erhebt segnend und mahnend die Rechte. Hinter ihm zwei Chorknaben, hinter den Gatten zwei Zeugen.

Leinwand; h. 1,27; br. 0,94½. – Dieses Bild und die folgenden sechs, welche eine Folge „Die sieben Sacramente“ bilden, wurden um die Mitte des vorigen Jahrhunderts durch König August III. aus dem Nachlasse des Cardinals Ottoboni in Rom erworben, für den der Meister sie (nach Zanotti II, p. 53–54) um 1712 gemalt hatte. − Radirt von Joh. Ant. Riedel 1754; gestochen von L. Zucchi.

Die Priesterweihe. 393. (602.) 33 a.

Der Bischof sitzt rechts, nach links gewandt. Mit der Linken hält er den Kelch, mit der Rechten die Hostie. Der junge Priester, welcher die Zeigefinger auf die Hostie legt, kniet vor ihm. Fünf Geistliche sind Zeugen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/187&oldid=- (Version vom 13.9.2022)