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Leinwand; h. 1,79; br. 2,28½. – 1744 (nicht 1741) durch V. Rossi aus Venedig. Schon im Inv. Guarienti (vor 1753) N. 117 dem Ottavio Viviani zugeschrieben. Allein schon Lanzi hebt hervor, dass dieser Meister oft mit Codagora verwechselt wurde, welcher der bedeutendere als Staffeleimaler war. Die Vortrefflichkeit dieses breit und kräftig gemalten Bildes und der Charakter seiner Staffage-Figuren, welche auf Mico Spadaro (1612–1679) hinweisen, der gerade nur für Codagora’s Bilder während dessen Aufenthalt in Neapel die Staffage malte, veranlassen uns, anzunehmen, dass auch in diesem Falle die Verwechslung stattgefunden, und es dem Codagora zurückzugeben. Vergl. auch die Bemerkungen zu N. 460.

Giacinto Brandi.

Geb. zu Poli 1623, gest. zu Rom 1691. (So nach Pascoli; nach anderen geb. zu Gaëta 1633, gest. zu Rom 1701.) Schüler Lanfranco’s. Thätig zumeist in Rom.

Moses. 434. (130.) 33 a.

Halbfigur, nach rechts gen Himmel blickend, die Gesetzestafeln vor sich haltend. Den nackten Oberkörper umfliesst ein rotes Gewand. Der Kopf ist kahl, der Bart grau, die Flammen auf dem Haupte sind nur leicht angedeutet.

Leinwand; h. 0,99½; br. 0,75. – Inv. 1754. I 190.

Dädalus und Icarus. 435. (129.) R 2.

Links Dädalus, rechts Icarus in halbliegender Stellung auf rotem Gewande. Dädalus erhebt einen Flügel in der linken Hand, um ihn an Icarus’ Schulter zu setzen.

Leinwand; h. 1,73; br. 1,39½. – Inv. 1754. I 427.

Carlo Maratti (Maratta).

Geb. den 13. Mai 1625 zu Camerano in der Mark Ancona, gest. den 15. December 1713 zu Rom. Schüler Andrea Sacchi’s in Rom. Durch Studium nach Raphael, den Carracci etc. weitergebildet. Hauptmeister der „römischen Schule“ des XVII. Jahrhunderts.

Die heilige Nacht. 436. (131.) B 1.

Maria, als Halbfigur, beugt sich zur Krippe hinab, über der sie das Christkindchen hält, und hebt zugleich mit der Rechten einen Windelzipfel empor. Zwei Flügelköpfchen zur Linken, einer zur Rechten. Alles Licht geht vom Kinde aus.

Leinwand; h. 0,99; br. 0,75. – 1744 durch Le Leu und Rigaud aus der „Succession Polignac“ in Paris. – Hauptbild des Meisters. – In Schwarzkunst von B. Picart d. j. – Gestochen von C. D. Jardinier ☼ I. 44 und F. Knolle. – Phot. Braun II, 12. – Phot. Ges.

Maria mit dem Kinde. 437. (132.) B 2.

Halbfigur vor grünem Vorhange. Maria hält das an ihrer Brust schlummernde Kindchen im linken Arm, während sie mit der Rechten einen Zipfel der Windel emporhebt.

Leinwand; h. 0,44; br. 0,34½. – 1743 durch Algarotti von Maratti’s Verwandten in Venedig. – Gestochen von Jean Daullé ☼ I, 45. – Phot. Ges.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/197&oldid=- (Version vom 13.9.2022)