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Art des Jakob Jordaens.

Ein Venusopfer. 1015. (1037.) P 11.

Schöne Berg- und Waldlandschaft. Links steht die Steingruppe „Venus und Amor.“ Zu ihren Füssen kniet im roten Mantel ein kahlköpfiger alter Herr, dem ein kleiner Panisk von hinten eine Hörnerkappe aufsetzt. Von rechts naht ein langer Zug üppiger Frauen, denen eine Fackelträgerin voranschreitet. Die vorderen, bekränzten, ziehen die anderen gegen deren Willen mit. Ganz rechts verschiedene Pärchen und im Baum ein flötenblasender Satyr. In der Mitte über dem Zuge aber schwebt ein Ringelreihen von fünfzehn Liebesgöttern.

Eichenholz; h. 0,75; br. 1,42½. – Im Inv. 1754, II 51, als Kornelis Schut (Schüler des Rubens, Antwerpen 1597–1655); und so auch bei H. – Wir erkennen mit Scheibler (Repertorium für Kunstwissenschaft VI, 1883, S. 194 und Dr. Not.) überhaupt nicht die Schule des Rubens, sondern die Art des Jordaens’ in dem Bilde. Eine Wiederholung im Braunschweiger Museum galt auch schon im dortigen handschriftlichen Verzeichniss von 1744 (Riegel, Beiträge II, S. 106) als Werk des Jak. Jordaens und wurde erst neuerdings nach unserem Bilde irrtümlich auf Korn. Schut umgetauft. Dem Stile der Bilder nach ist nur das Umgekehrte möglich.

Abraham van Diepenbeeck.

Getauft den 9. Mai 1596 zu Herzogenbusch; gest. zu Antwerpen 1675. Schüler des P. P. Rubens. Thätig zu Antwerpen.

Neptun und Amphitrite. 1016. (1029.) 20 b.

Meerbucht mit Bergküsten. In der Mitte thront Neptun mit dem Dreizack, nach links gewandt, auf hohem Muschelwagen. Amphitrite sitzt auf seinen Knieen. Unten in den Wellen umspielen Tritonen und Nereiden die weissen Seerosse, die den Wagen ziehen. Links vorn stösst ein Triton in’s Muschelhorn. Rechts vorn liegt ein Flussgott im Schilfe.

Eichenholz; h. 0,51; br. 0,74. – Inventar 1722, A 383 und 1754, II 426, als „Rotenhammer“; erst seit dem Katalog von 1817 als Diepenbeeck, was richtig sein kann. So auch Scheibler, Dr. Not.

Anton van Dyck.

Geb. zu Antwerpen den 22. März 1599, gest. zu London den 9. Dezember 1641. Schüler des Hendrik van Balen. Dass er darnach eigentlicher Schüler des P. P. Rubens gewesen, wie man in der Regel annimmt, ist nicht völlig erwiesen (Branden a. a. O. p. 698 und 701); sicher aber ist, dass er, nachdem er schon 1618 Meister der Lucasgilde geworden, noch als Gehilfe

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/362&oldid=- (Version vom 15.9.2023)