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um die Taille und Lolo stützt sich auf ihre Schulter.“

„Dem setzt man sich aus, wenn man so ohne weiters ins Meer hinausschwimmt,“ klagte Frau von Buttlär. Aber die Generalin ärgerte sich: „Bella, du übertreibst wieder, wenn das Kind müde ist vom Schwimmen, so ist es gut, daß jemand ihr die Hand reicht, und das Kind nimmt die Hand und fragt nicht erst: Sind Sie Ihrem Manne auch treu gewesen!“

Lolo stand drüben auf der Sandbank, sie war bleich geworden und atmete schnell. „O, ich halte Sie schon,“ sagte Doralice, „legen Sie den Arm auf meine Schulter, so wie man beim Tanzen den Arm auf die Schulter des Herrn legt – so. Es war doch ein wenig zu weit, Sie sind das nicht gewohnt.“

„Danke, gnädige Frau,“ sagte Lolo und errötete, „jetzt ist mir besser, ich bin das Meer nicht gewohnt und ich wollte dort immer im Blanken schwimmen und das war ein wenig zu weit.“

„Nun erholen wir uns noch,“ fuhr Doralice fort. „Ja im Blanken schwimme ich auch gern, die Sonnenstrahlen fahren einem dann so über die Haut wie kleine warme Fische, das liebe ich. Aber wie Ihr Herz schlägt. Zurück schwimmen wir geradeaus,

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Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/68&oldid=- (Version vom 1.8.2018)