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mittleren Conjunctionen und Oppositionen der Sonne und des Mondes verschwinden, und deren grösster Werth 4° 56′[1] ist. In die vorletzte Spalte werden die Zahlen gesetzt, um welche die Prosthaphäresen, die bei den Mondvierteln entstehen, jene früheren übertreffen; ihr grösster Werth ist 2° 44′[2]. Um aber auch alle übrigen Abweichungen schätzen zu können, sind Proportionalminuten aufgestellt, deren Bedeutung folgende ist. Die 2° 44′ wurden als 60 genommen, und diese ändern sich bei jeder beliebigen andern Abweichung des Epicykels entsprechend. In demselben Beispiele, wo wir die Linie zu 1123 solcher Theile nahmen, von denen 10000 auf gehen, wird beim Zusammentreffen des Epicykels die grösste Prosthaphärese zu 6° 29′[3], welche jene erstere um 1° 33′[4] übertrifft. Nun verhalten sich aber 2° 44′ zu 1° 33′ wie 60 zu 34[5] und hieran haben wir das Verhältniss der Abweichung, welche in dem Halbkreise des kleinen Epicykels eintritt, zu derjenigen, welche für den gegebenen Bogen von 90° 18′ gilt. Wir werden also in der Tafel 34′ in die Gegend von 90° schreiben. Auf diese Weise finden wir für die einzelnen, im Verzeichnisse vorgeschriebenen Bogen desselben Kreises die Proportionaltheile, welche in die leergelassene vierte Spalte eingetragen werden müssen. In der letzten Spalte endlich haben wir die Grade der nördlichen und südlichen Breite hinzugefügt, über welche wir weiter unten sprechen werden. Denn die Bequemlichkeit und die Praxis der Rechnung lehrte uns, dass wir dieselben in dieser Ordnung aufstellen mussten.

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [45] 307) Zur Zeit der mittleren Conjunctionen und Oppositionen ist die halbe Sehne des doppelten Winkels , d. h. = 860, wenn der Radius 10000 beträgt, also Winkel = 4° 56′, wie im Text.
  2. [45] 308) Der Durchmesser des kleinen Epicykels, also 2, ist nämlich = 2 237 = 474. Dies zu = 860 hinzuaddirt, giebt = 1334. Dies als halbe Sehne des doppelten Winkels genommen, während der Halbmesser 10000 beträgt, ergiebt den Winkel = 7° 40′, davon abgezogen den Winkel = 4° 56′, ergiebt als Rest 2° 44′.
  3. [45] 309) Nimmt man 1123 als halbe Sehne des doppelten Winkels, so ist der entsprechende Winkel genau:
    6° 26′ 52″.5, wofür im Texte steht 6° 29′, zieht man davon ab
    4° 56 4° 56, so bleibt
    1° 30′ 52″.5, 1° 33′.
  4. [45] 310) Berechnet man diese Zahl mittelst der in Anm. 309) gefundenen Differenz, so ergiebt sich 33′,247, statt der 34′ des Textes.
  5. [45] 311) Vergl. Almagest V. 8.