Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/372

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gelegt ist, und an welchem die Durchgänge der Breite nach beobachtet werden. Wenn dies nämlich festgestellt ist: so ist der Weg zur Kenntniss jeder einzelnen Breite eröffnet. Fangen wir wieder mit den drei oberen Planeten an, so ergeben sich, nach den Tafeln des Ptolemäus[1] für die äussersten Grenzen der südlichen Breite in der Opposition; bei Saturn 3° 5′, bei Jupiter 2° 7′, bei Mars 7° 0′; in der Conjunction mit der Sonne; so weit dies aus den Breiten, welche er in der Nähe ihres Verschwindens und Wiedererscheinens beobachtete, erschlossen werden konnte; bei Saturn 2° 2′, bei Jupiter 1° 5′, bei Mars nur 0° 5′; so dass Letzterer fast mit der Ekliptik zusammenfällt.

Dies vorausgeschickt, sei in einer Ebene, welche senkrecht gegen die Ekliptik steht, deren gemeinsame Schnittlinie durch den Mittelpunkt der Erdbahn, diejenige des excentrischen Kreises irgend eines der drei oberen Planeten, durch die äusserste nördliche und südliche Grenze. Der Mittelpunkt der Erdbahn sei und ihr Durchmesser . Es sei ferner die südliche, die nördliche Breite, und man ziehe , , und . Nun sind schon oben die Verhältnisse des Radius der Erdbahn, zu dem Radius des excentrischen Kreises des Planeten, für jeden beliebigen Ort desselben, im Einzelnen dargelegt. Die Oerter der grössten Breiten sind aber aus den Beobachtungen gegeben. Da also , als Winkel der grössten südlichen Breite, und also auch sein Nebenwinkel: , gegeben ist: so ergiebt sich auch, nach den Sätzen über die ebenen Dreiecke, der innere gegenüberliegende , als Winkel der grössten südlichen Neigung des excentrischen Kreises gegen die Ebene der Ekliptik. Ebenso lässt sich aus der kleinsten südlichen Breite, die kleinste Neigung herleiten, nämlich aus dem Winkel . Da in dem Dreiecke das Verhältniss der Seiten zu nebst dem Winkel gegeben ist: so erhalten wir auch den Aussenwinkel als Winkel der kleinsten südlichen Neigung; und durch die Differenz beider Neigungen die ganze Schwankung des excentrischen Kreises gegen die Ekliptik. Aus diesen Neigungswinkeln berechnen wir die entgegengesetzten nördlichen Breiten, nämlich

Anmerkungen [des Übersetzers]

  1. [63] 469) Almagest XIII. 5, wo folgende Grenzen gegeben sind:
    Saturn 3° 5′
    2° 2′
    Jupiter 2° 8′ dafür steht in allen Ausgaben 2° 7′
    1° 5′
    Mars 7° 7′ dafür steht in allen Ausgaben 7° 0′
    0° 4′ dafür steht in allen Ausgaben 0° 5′