Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 068.jpg

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Matth. 13.
Luce. 8.
vnnd ym leren sprach er zu yhn, 3 Horet zu, Sihe, Es, gieng eyn seeman aus zu seen, 4 vnd es begab sich, ynn dem er seet, fiel ettlichs an den weg, da kamen die vogel vnter dem hymel vnd frassens auff, 5 etlichs fiel ynn das gesteynichte, da es nicht viel erden hatte, vnd gieng bald auff, darumb das es nit tieff erden hatte, 6 da nu die sonne auff gieng, verwelckt es, vnnd die weyl es nicht wurtzel[1] hatte, verdorrets.

7 Vnnd ettlichs fiel vnter die dornen, vnnd die dornen stygen empor vnnd ersticktens, vnd es gab keyne frucht, 8 vnnd ettlichs fiel auff eyn gutt land, vnnd gab frucht, die da zu nam vnnd wuchs, vnd ettlichs trug dreyssigfelltig, vnnd ettlichs sechtzigfelltig, vnnd ettlichs hundertfelltig, 9 vnnd er sprach zu yhn, wer oren hatt zu horen, der hore.

Matth. 13.
Luce. 8.
10 Vnnd es begab sich, da er alleyne war, fragten yhn vmb dise gleychnisse, die vmb yhn waren, sampt den zwelffen, 11 vnnd er sprach, zu yhnen, Euch ist geben das geheymnis des reych gottis zu wissen, den aber draussen, widder feret es alles durch gleychnissen, 12 auff das sie es mitt sehenden augen sehen, vnd doch nit erkennen, vnnd mitt horenden oren horen, vnnd doch nicht verstehen, auff das sie sich nicht der mal eyns bekeren, vnnd yhr sund yhn vergeben werden, 13 vnnd er sprach zu yhnen, verstehet yhr disse gleychnisse nicht? wie wollt yhr denn die andern alle verstehen?

[148] 14 Der Seeman seet das wortt, 15 dise sinds aber die an dem wege sind, wo das wortt geseet wirtt vnd sie es gehoret haben, so kompt als bald der Satan, vnd nympt weg das wort, das ynn yhr hertz geseet war. 16 Also, die sinds die auffs gesteynichte[2] geseet sind, wenn sie das wortt gehoret haben, nemen sie es auff mitt freuden, 17 vnd haben keyn wurtzel ynn yhn, sondernn sind wetterwendisch, wenn sich erhebt trubsall vnnd verfolgung vmbs wortts willenn, so ergernn sie sich als bald. 18 Vnnd dise sinds die vnter die dornen geseet sind, die das wortt horen, 19 vnnd die sorge diser wellt vnnd der betriegliche reychtumb, vnnd viel andere luste gehen hyneyn vnd ersticken das wort, vnd wirt vnfruchtbar, 20 vnd dise sinds, die auff eyn gut land gesehet sind, die das wortt horen vnnd nemens an, vnd bringen frucht, ettlicher dreyssigfelltig vnd ettlicher sechtzigfeltig, vnd ettlicher hundertfelltig.

21 Vnnd er sprach zu yhnen, wirtt auch eyn liecht an zundet, das es vnter eynen scheffel gesetzt werde, odder vnter eynen tisch? Jsts nitt also? das es antzundt wirtt, auff das es auff eynen leuchter gesetzt werde?Matth. 5.
Luce. 11.
22 Denn es ist nichts verporgen, das nicht offenbart werde, vnd ist nichts heymlichs, das nicht erfur kome? 23 wer oren hatt zu horen, der hore, 24 vnnd er sprach zu yhnen, sehet zu was yhr horet, Mitt wilcherley mas yhr messet, wirtt man euch messen, vnnd man wirtt noch zu geben euch, die yhr dis horet, Luce. 8.25 denn wer da hatt, dem wirtt geben, vnd wer nicht hatt, von dem wirtt man nemen, auch das er hatt.

Matth. 13.
Luce. 8.
26 Vnnd er sprach zu yhnen, das reych gottis hat sich also, als wenn eyn mensch samen wirfft auffs land, 27 vnd schlefft, vnnd stehet auff

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_068.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)
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