Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 165.jpg

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sihet, der sihet denen, der mich gesand hat, 46 Jch byn komen ynn die wellt eyn liecht, auff das, wer an mich glewbt, nit ym finsternis bleybe, 47 vnnd wer meyne wort horet, vnd glewbt nicht, den werd ich nicht richten, Denn ich byn nicht komen, das ich die wellt richte, sondernn das ich die wellt selig mache, 48 wer mich veracht, vnnd nympt meyne wort nit auff, der hatt schon der yhn richtet, das wort, wilchs ich geredt habe, das wirtt yhn richten am iungsten tage, 49 denn ich habe nit von[1] myr selber geredt, sondern der vatter der mich gesand hatt, der hat myr eyn gepott geben, was ich thun vnd reden soll, 50 vnd ich weys, das seyn gepott ist das ewige leben, darumb was ich rede, das rede ich also, wie myr der vatter gesagt hat.

Das dreytzehend Capitel.

Fvr dem fest aber der ostern, da Jhesus erkennet, das[2] seyne zeyt komen war, das er aus diser wellt zoge zum vatter, wie er hatte geliebet die seynen, die ynn der wellt waren, so liebet er sie ans ende, 2 vnd nach dem abent essen, da schon der teuffel hatte dem Juda Simonis Jschariothis yns hertz geben, das er yhn verrhiete, 3 wuste Jhesus, das ym der vater hatte alles yn seyne hende geben, vnd das er von Gott komen war, vnd zu Gott gieng, 4 stund er vom abent mal auff, leget seyne kleyder ab, vnd nam eyn schurtz vnd vmbgurtet sich, 5 darnach gos er wasser ynn eyn becken, hub an den iungern die fusße zu wasschen, vnd trocket sie mit dem schurtz, damit er vmbgurtet war.

6 Da kam er zu Simon Petron, vnd derselb sprach zu yhm, Herr, solltistu myr meyne fusß wasschen? 7 Jhesus antwort vnnd sprach zu yhm, was ich thu, das weystu itzt nitt, du wirsts aber hernach erfaren, 8 da sprach Petrus zu yhm, nymmer mehr solltu myr die fusß wasschen, Jhesus antwort yhm, werd ich dich nit wasschen, so hastu keyn teyl mit myr, 9 Spricht zu ym Simon Petrus, Herr, nit die fuß alleyn, sondern auch die hende vnnd das hewbt, [382] 10 Spricht Jhesus zu yhm, wer gewasschen ist, der darff nicht, denn die fusß wasschen lassen, sondern er ist gantz reyn, vnd yhr seyt reyn, aber nicht alle, 11 denn er wuste seynen verrether wol, darumb sprach er, yhr seyt nit alle reyn.

12 Da er nu yhr fusß gewasschen hatte, vnd seyne kleyder genommen, satzt er sich wider nyder, vnd sprach aber mall zu yhn, wisset yhr, was ich euch than habe? 13 yhr heysset mich Meyster vnd herr, vnnd saget recht daran, denn ich byns auch, 14 so nu ich, ewer meyster vnd herre, euch die fusß gewasschen habe, sollet yhr auch euch vnternander die fusß wasschen, 15 Eyn beyspiel hab ich euch geben, das yhr thut, wie ich euch than habe, 16 warlich warlich sage ich euch, der knecht ist nicht grosser denn seyn herr, noch der Apostel grosser, denn der yhn gesand hat.

17 So yhr solchs wisset, selig seytt yhr, so yhrs thut, 18 Nicht sage ich von euch allen, ich weis, wilche ich erwelet habe, sondern das die schrifft erfullet werde, Psal. 40.Der meyn brod isset, der tritt mich mit fussen,

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_165.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)
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