Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 339.jpg

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werd, sonderlich die da erbeyten ym wort vnd ynn der lere. 18 Denn es spricht die schrifft, Du solt nicht dem ochsen das maul verpinden,Deuter. 25. der da dresschet, Vnd eyn erbeyter ist seyns lohns werd. 19 Widder eynen eltisten nym keyn klage auff, ausser zweyen odder dreyer zeugen. 20 Die da sundigen, die straffe fur allen, auff das auch die andern furcht haben.

21 Jch betzeuge fur Got vnd dem herrn Jhesu Christo, vnd den außerweleten Engeln, das du solchs haltist on nachteyl, vnd nichts thust zur seytten aus. 22 Die hende lege niemant bald auff. Mach dich auch nicht teylhafftig frembder sunden. Halt dich selber keusch. 23 Trincke nicht mehr wasser, sondern brauch des weynes eyn wenig vmb deynes magens willen, vnd das du offt kranck bist.

[270] 24 Ettlicher menschen sunde sind zuuor offinbar, vnd gehen furhyn zum gericht, etlicher aber folgen hynach, 25 desselben gleychen auch die guten werck, sind zuuor offinbar, vnd die sich anders haben, kunden sich nicht bergen.

Das Sechst Capitel.

Dje knechte, so vnter dem ioch sind, die halten yhre herrn aller eehren werd, auff das nicht der name Gottis vnd die lere verlestert werde, 2 Wilche aber glewbige herrn haben, die verachten sie nicht, die weyl sie bruder sind, ßondern seyen viel mehr dienstbar, die weyl sie glewbig vnd geliebt, vnd der wolthat theylhafftig sind.

Solchs lere vnd ermane, 3 So yemand anders leret, vnd nicht zufelt den heylsamen wortten vnsers herrn Jhesu Christi vnd der lere von der gottselickeyt, 4 der ist auffgeblasen vnd weyß nichts, sondern ist seuchtig ynn fragen vnnd worttkriegen, aus wilchen entspringet, hasß, hadder, lesterung, boser argwahn, 5 schul getzencke, solcher menschen, die zurutten synn haben, vnd der warheyt berawbt sind, die da meynen gottselickeyt sey vmb genieß willen, Thu dich von solchen. 6 Es ist aber eyn grosser genieß, wer gottselig ist vnnd lest yhm genugen, 7 Denn wyr haben nichts ynn die wellt bracht, darumb offinbar ist, wyr werden auch nichts hynaus[1] bringen.

8 Wenn wyr aber futter vnd decke haben, so last vns benugen, 9 Denn die da reych werden wollen. die fallen ynn versuchung vnnd stricke, vnd viel torichter vnnd schedlicher luste, wilche versencken die menschen ynß verderben vnnd verdamnis. 10 Denn geytz ist eyn wortzel alles vbels, wilcher hat ettliche gelustet, vnd sind vom glawben yrre gangen, vnnd haben sich selbs gemenget vnter viel schmertzen. 11 Aber du mensche Gottis fleuch solchs, iage aber nach der gerechtickeyt, dem glawben, der liebe, der gedult, der sanfftmut[2], 12 kempffe eynen gutten kampff des glawbens, ergreyff das ewige leben, datzu du auch beruffen bist, vnd bekandt hast eyn gutt bekentnis fur vielen zeugen.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_339.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)
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