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Jahre arbeitete, mit Makart ein Atelier teilend, während Defregger, Benczur u. Kurzbauer zu seinen Studiengenossen zählten. Max blieb in München, machte jedoch wiederholt Reisen nach Belgien, Holland, besonders nach Italien u. 1867 nach Paris. 1869 bezog er sein eigenes Münchener Atelier; im Sommer aber bewohnt er mit seiner Familie seine im Ammerland am Starnbergersee gelegene Villa, in der ein zweites Atelier vormittags den rastlos tätigen Künstler beschäftigt, während der Nachmittag meist naturwissenschaftlichen Studien gewidmet ist. Sein Amt als Professor der Historienmalerei an der Münch. Akad. legte Max 1883 nieder, unter Beibehaltung des Titels eines kgl. Professors. (Sein Nachfolger wurde A. Liezen-Mayer, Dir. der Kunstschule zu Karlsruhe). Er ist Ehrenmitglied der Münch. Akademie. S.-Coburg gold. Med. f. Kunst u. W. 62; Bayr. gold. Ehrenmed. 69; Med. Wien 73; kl. gold. Med. Berlin 74; gold. Staatsmed. Wien 92.

I. Oelgemälde.

1. Portr. seines Vaters Joseph M. 1855. (Bürgstein)
2. Libussa’s Vision über die Schicksale Böhmen’s. Grau in grau. 1858. (München).
3. Richard Löwenherz an der Leiche seines Vaters. 1858. (Prag).
4.* Madonna mit dem Kinde, in der Höhle Schutz suchend. 1862.
5. Judas, von Reue erfasst, wirft dem Hohenpriester die Silberlinge vor die Füsse. 1863.
4 u. 5 angekauft vom Bildhauer Emanuel Max, dem Oheim Gabriel’s.
6. Ein entschlummertes Kind. 1863. (Prag). Ein Bild „Schlafendes Kind“, h. 0,14, br. 0,20. E: H. Sthamer, war auf der Hamb. A. a. Privatbes. 79.
7. Märtyrerin am Kreuz (St. Julia). Erster Entwurf, Oelskizze, 1863 in Prag entstanden. E: Mrs. Haggin, St. Francisco.
8. Das Scherflein der Wittwe. 1865. (Prag).
9. St. Ludmilla (die erdrosselte Herzogstochter). 1865. – E: Gal. Boston. – Dresd. ak. KA. 65; Par. WA. 67.
10.* Märtyrerin am Kreuz, zu deren Füssen ein Jüngling einen Kranz niederlegt. 1865 in München gemalt. E: Baron Friedr. Leitenberger, Wien. Abb. in „Pecht, Gesch. der Münch. Kunst“. Lith. von Fr. Hecht, gr. fol. – Münch. KV., Frühj. 67; Par. WA. 67.
11. Märtyrerin am Kreuz. h. 0,63, br. 0,51. E: H. Wehner, Hamburg. – Hamb. KA. 72; Hamb. A. a Privatbes. 79. Ein Bild besitzt Botkin in Moskau, eines soll sich in Berlin befinden.
12. Madonna das Kind zur Ruhe bringend. 1866. (Prag).
13. Märtyrerin am Kreuz. Einzelfigur in gr. Ausführung. Bez. 1866. h. 2,00, br. 1,50. E: Oberst J. v. Berres, Wien. Rad. von L. Kühn 1887. fol. – Wiener hist. KA. 77.
14. Gretchen vor der Mater dolorosa. (Die Verlassene). 1868. (Petersburg). – Münch. KV 68; Sachsens Berl. KA. 68.
15. Tristan u. Isolde. 1868.
16. „Herr, vergieb ihnen!“ Brustb. des Gekreuzigten. Skizze. 1869. (Wien). Ausgestellt Berlin, Ende 87; Thamm’sche KA. Dresden, Juni 90.
17. Der Anatom, am Secirtisch vor der Leiche eines j. Mädchens stehend. 1869. (San Francisco). – Münch. int. KA. 69; Philadelph. WA. 76. Vom Künstler wiederholt.
18.* Mephisto im Gewande Faust’s den Schüler erwartend. 1869. h. 0,57, br. 0,39, Aus d. Samml. des Altgrafen zu Salm-Reifferscheid in Prag, versteigert München, 11. Sept. 88. – Kaeser’s Wiener Salon 70.
19. Reconvalescent. Junge Nonne im Klostergarten. 1869. h. 0,88, br. 0,995. E: Kunsthalle Hamburg, aus d. Zinsen des Legats Carl Heine 1872. Unter dem Namen „Die melancholische Nonne“ auf d. Münch. int. KA. 69.
20. Der erste April. Faust und Gretchen im Garten. E: Banquier Passavant, Basel. Holzschn. von W. Hecht, fol. (Album der Ges. f. v. K. II.)
21. Die jugendliche Maria betend. 1870. E: Böhm. Museum Prag. Ein Bild, sitzende Gestalt, der Kopf nach links emporgerichtet, die Hände gefaltet, auf den Knien eine Gebetrolle, Kniest., in „Kunst f. Alle“ VI. (1891).
22. Adagio. Vornehmes j. Paar auf einer Bank unter einer erst sprossenden Birke. 1870. E: Baron Fr. Leitenberger, Wien.
23. Die Zwangsversteigerung. Einer Malerwittwe wird der Rest ihrer Habe genommen, ihr bleibt nur ein Kleinod, ihr Kind. 1870. Das Bild „Die Pfändung“, h. 0,78, br. 0,65, befand sich in der Samml. Salm-Reifferscheid in Prag, versteigert München, 11. Sept. 88.
24. Verblüht. Ein Weib, das auf ihrem Bette sitzend das Hinscheiden ihrer Reize beklagt. 1870. E: Baron Heinrich Liebieg, Reichenberg.
25. Das Waisenkind. Eine Nonne hat das der Wiege entnommene kl. Kind mitleidsvoll an’s Herz gedrückt. Angeblich 1870. (Berlin). Ausgestellt im Wiener Künstlerhause, Sept. 75.
26. Die Waise. Dasselbe Bild als Brustbild. Bez: Gabr. Max 1878. h. 0,48, br 0,39. Aus d. Samml. Heaton Manice in Bad Nauheim auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 14. Sept. 91. Abb. im Kat.
27. Stillleben (am Spinett). Spielende j. Dame. Auf dem Spinett als Stillleben: Teppich, Muff, ein Strauss in Vase, eine Tulpe u. eine Hyacinthe. 1871. E: Baron Heinrich Liebieg, Reichenberg. Holzschn. „Zeitschr. f. b. K. XIV.“ (1879) u. „kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 218.
28. Kirchenmäuse. Eine eingeschlummerte Nonne, zu deren Füssen ein Mäuslein kriecht. Angeblich 1871. – Oesterr. KV. 76.
29. Schmerzvergessen I. Ein toter Affe. 1871. Bez: Gab. Max „Schmerzvergessen!“ h. 0,54, br. 0,67. E: Samml. Ed. L. Behrens, Hamburg. Abb. im Katalog von E. Heilbut. – Hamb. A. a. Privatbes. 79.
30. Ein Frühlingsmärchen. 1872. (Wien).
31. Ein Frühlingsmärchen. Wiederholung (München). Ein Bild „Frühlingsmärchen“ (ein j. Mädchen unter blühenden Rosenbüschen dem Gesang der Nachtigall lauschend, während aus dem Hintergr. ein Brautzug naht), h. 1,52, br. 1,22, kam aus der Samml. des Rendanten Voss in Verden auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 13. Oct. 85.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 957. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/970&oldid=- (Version vom 13.3.2023)