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15. Vision der heil. Hedwig. Auf Bestellung des Fürstbischofs Förster für die Kirche zu Zadel bei Frankenstein in Schlesien.
16. Heilige Familie. Ein knieender Engel erfreut sie durch Saitenspiel. Rundbild. Bez: Carl Müller Düsseldorf 1872. Abb. „Kunst f. Alle“ VII. (1892). – Wiener WA. 73.
17. Heilige Familie. Wiederholung. Bez: Carl Müller. Düsseldorf 1875. Ein Bild kam in Besitz des Kunsth. W. Schauss in New-York.
18. Madonna vor der Felsengrotte, ganze Figur. 1873-75 gemalt und 1875 bereits in Ddf. ausgestellt
19. Madonna vor der Grotte, ganze Figur. Wiederholung. Oben abgerundet. h. 1,12, br. 0,80. E: Rudolphinum Prag, angek. 1877.
20. Darstellung der „Unbefleckten Empfängniss“. 1879 vollendet. E: Marquis of Bute, der vier Gemälde Carl Müller’s besitzt. Abb. „Kunst f. Alle“ VII. (1892). – Berl. ak. KA. 79.
21. Das Rosenwunder der heil. Elisabeth. Ging nach Amerika.
22. Die heil. Nacht. Rundbild. Nach dem Kreide-Carton für den Marquis of Bute als Oelgemälde ausgeführt. Abb. „Kunst f. Alle“ VII. (1892).
23. Das Jesuskind mit dem neben ihm sitzenden heil. Joseph, auf den vom Kinde die himmlische Erleuchtung überzugehen scheint.
24. Die heil. Jungfrau als Kind vor der heil. Anna kniend, auf deren Schos eine Pergamentrolle mit der Prophezeiung des Jeremias liegt.
23 u. 24, schon Ende 1882 vollendet, über den Seitenaltären der got. S. Remigiuskirche zu Bonn.
25. Dreiteiliges Altarbild für die S. Remigiuskirche zu Bonn.
Grösseres Mittelbild: Christus, inmitten der beiden Jünger zu Emaus das Brod ergreifend, wird von ihnen erkannt.
Seitenbild links: Der stehende S. Antonius von Padua mit dem Jesuskinde auf den Armen, neben ihm kniend die h. Gertrudis.
Seitenbild rechts: Der kniende S. Vincenz v. Paula mit um schlummernden Kinde auf den Armen, neben ihm stehend die h. Elisabeth, die einem knienden Bettler aus ihrem Rosenkorbe ein Brod reicht.
Mit Staatsbeihilfe zu den Herstellungskosten 1888 vollendet. Abb. „Kunst f. Alle“ (1892).

II. Zeichnungen.

1.–8.
Der gute Hirt, gest. von Franz Keller;
S. Antonius v. Padua, gest. von W. Overbeck;
Der Jesusknabe in der Werkstatt Joseph’s, gest. Ludy;
Der Schutzengel, gest. von X. Steifensand;
Das h. Abendmahl, gest. von A. Glaser;
Die Jünger zu Emaus, gest. von N. Barthelmess;
Taufe und Busse, gest. von Franz Keller.
1–8 Stiche meist 8. f. d. Ddf. Verein z. Verbr. relig. Bilder 1844–51, 1865.
9. Die Verkündigung. Zeichnung f. die Kunsthandlung Hering & Remington in London. 1848. Lith. von J. Melcher, gr. qu. fol.
10. Christuskind im Hause seiner Eltern oder der Gehorsam. Lith. von Dircks. gr. qu. fol.
9 u. 10 für die Folge religiöser Darstellungen nach lebenden deutschen und ausländischen Malern. London 1849–60. Die Originale angeblich im Besitz der Königin v. England.
11. 12. Die Geburt der Maria, oberer Teil des Cartons; Die vorbildlichen Frauen des alten Testaments, unterer Teil des Cartons.
13. Krönung der Maria, oberer Teil des dreiteiligen Cartons für die Absis der Kirche Notre-Dame zu Marseille. Die drei zusammengehörigen Cartons waren auf der Dresd. Aquarell-A. 87.
14. Die heilige Familie.
15. Die sieben Sacramente. 7 Medaillons.
11–15 Brüsseler Carton-A. 64.
16. Die heilige Nacht. Rundbild. Kreidezeichnung. Bez: Carl Müller. Düsseldorf 1885. – Berl. Jub.-A. 86. (Vgl. „Karl Müller von Leop. Kaufmann“. In „Kunst f. Alle" VII. Jahrg. Heft 2. vom 16. Oct 1891).

Müller, Karl Friedrich Johann von, Historien- u. Genremaler, geb. zu Stuttgart am 2. Oct 1813 als Sohn des berühmten Kupferstechers Friedrich Müller, gest. zu Frankf. a. M. am 27. April 1881, kam mit seiner Familie 1814 nach Dresden, kehrte aber schon 1816, im Todesjahre des Vaters, nach Stuttgart zurück, wo er von seinem Grossvater, Joh. Gotthard v. M., anfgenommen und einem Lehrer in Nürtingen übergeben wurde. Nach dem Tode seiner Mutter, die seit 1822 mit dem Stuttgarter Stadtpfarrer, spätern Prälaten Nath. Köstlin vermählt, fand er in diesem den Erzieher, sowie im Grossvater Müller u. im Grossoheim Dannecker seine Zeichnenlehrer, während Joh. Friedrich Dieterich, Prof. an der Kunstschule, ihn im Malen unterwies. Nach dem Tode des Grossvaters (1830) bezog M. 1831 die Münch. Akad. unter Cornelius, kehrte aber nochmals auf die Stuttgarter Kunstschule zurück und ging darauf nach Paris, wo er sich 1833 bis 37 unter Ingres ausbildete, dem er als Schüler auch nach Rom folgte, als der Meister 1837 Director der franz. Akademie daselbst geworden. Nach elfjährigen Studien in Italien besuchte er die Heimat, lebte zwei Jahre in Frankf. a. M. und liess sich darauf in Paris nieder, das er erst 1867 wieder mit Frankfurt vertauschte, wo er bis an seinen Tod blieb. Ihm dankt das Kupferstichcabinet zu Stuttgart seit dem 6. März 1877, dem Geburtstage des Königs, die 15 Nummern umfassende Sammlung von Zeichnungen seines Vaters und Grossvaters, welche 1881 als Müller-Cabinet ausgestellt wurde. König Karl hatte ihn am 12. Juli 1877 in den erblichen Adelstand erhoben.

1. Romeo und Julia. Unter Leitung Ingres’ gemalt. – Par. Salon 1837.
2. Romeo u. Julia. Im Grabgewölbe der Capulet findet Romeo die todtgeglaubte Julia und sinkt, nachdem er den Giftbecher geleert, tot bei der Geliebten nieder. 1842 in Rom gemalt. h. 1,00, br. 1,37. E: Museum Stuttgart. – Stuttg. KA. 43; Par. WA. 66; Münch. Glasp. 76.
3. 4. Zwei Bildnisse des Kronprinzen von Württemberg. Anfang 1845 acht Tage lang in Stuttgart ausgestellt. Ein Bild des Königs Karl als Kronprinz, Eigentum des Prinzen Hermann v. Sachsen-Weimar, befand sich auf der Stuttg. Portrait-A. 81.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/106&oldid=- (Version vom 27.5.2023)