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8. Grosse Landschaft mit Aussicht auf Salzburg. Federz. m. Monogr. 1823. gr. fol.
9. Dorfscene. Zwei Kinder, unter dem Tor eines Hauses stehend, sehen dem Nahen eines geschmückten Hochzeitsbitters entgegen. Federz. m. Monogr. 1829. gr. fol.
1–9 aus J. G. v. Quandt’s Nachlass, versteigert August 1860.
10. Römische Landschaft. Bleiz. Bez: O. Nov. 1840. kl. qu. fol. Aus der Samml. Artaria auf Miethke’s Wiener K.-Auct., Januar 86.
11. Landschaft am Kapuzinerberge in Salzburg. Bleiz. Bez: Salzburg 4. August. h. 0,25, br. 0,39. Aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. Oct. 95 u. ff. Tage.

Olivier, Woldemar Friedrich, jüngerer Bruder Ferdinand’s, Historienmaler, geb. zu Dessau am 23. April 1791; gest. zu Dessau am 5. Sept 1859, begann seine Studien in Wien, wohin er Ferdinand 1811 gefolgt war. 1813–14 nahm er im Lützow’schen Corps am Freiheitskriege teil, bereiste die Niederlande u. England u. kehrte nach Wien zurück, wo er seine Kunststudien fortsetzte. 1818 ging er nach Italien u. schloss sich mit Jul. Schnorr in Rom dem Cornelius-Overbeck’schen Kreise an. 1824 war er im Portraitfach wieder in Wien tätig, siedelte aber 1829 nach München über, da sein Freund Julius Schnorr bei Ausführung der Nibelungen-Fresken u. der Hymnen des Homer seiner bedurfte. Hier lebte Friedrich bis zum Jahr 1850, seitdem in seiner Vaterstadt.

I. Oelgemälde.

1. Christus mit dem Zinsgroschen. In Rom gemalt. Zu einem Cyclus von Gemälden gehörig, welche neun Genossen im Auftrag des Domherrn v. Ampach ausführten. E: Dom zu Naumburg a. d. S. – Leipzig (Pleissenburg) ak. KA. Ostern 26.
2. Der christliche Hausaltar mit Seitenflügeln u. Türen, im Geschmack van Eyck’s. 1829 gemalt. Lith. vom Meister selbst, schmal qu. fol. Das Mittelbild (Geburt Christi) hat Friedrich O., die Flügel (Hirten u. Könige) Ferdinand O. ausgeführt.
3. Italienische Landschaft. Im Vordergr. das Christuskind schreibend, weiter zurück Maria als Gärtnerin. h. 0,24, br. 0,29.
4. Italienische Landschaft mit der heil. Familie als Staffage. h. 0,24, br. 0,29.
3 u. 4 E: Kunstsamml. Basel, Stiftung von Frl. Emilie Linder.

II. Carton u. Zeichnungen.

1. Der Einzug der Familie Noah’s in die Arche. Farbiger Carton. – Im Palazzo-Caffarelli zur Feier des Kaisers Franz in Rom, 3. April 19.
2. Peter v. Cornelius’ Jugendportrait. Bleiz. E: W. Metzler, Frankf. a. M. Holzschnitt von F. W. Bader in Wien in „Zeitschr. f. bild. K.“ 1875.
3. Ein schlafendes Kind. Bleiz. Bez. m. Monogr. 1824. kl. qu. fol.
4. Christus als guter Hirt mit dem Lamm auf der Schulter. Getuschte Bleiz. kl. fol.
5. Loth mit seiner Familie aus Sodom fliehend. Bleiz. kl qu. fol.
3–5 E: Samml. Maillinger, München.
6. Die Auferstehung Christi, mit vier kl. Nebenbildern. Aquarell. Lith. von C. Straub, gr. fol. (K. Ludw.-Album). Derselbe Gegenstand, Sepiaz., befand sich in der Samml. des Dir. Chr. Schuchardt in Weimar, die im Mai 1870 in Leipzig versteigert wurde.
7. König Darius unterzeichnet einen Befehl. Grau in grau mit Gold gehöht. Bez: Daniel VI, 9. h. 0,16, br. 0,10. – Aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. Oct. 95 u. ff. Tage.
8. Volks-Bilder-Bibel in 50 Darstellungen aus dem neuen Testamente (in Stichen von Merz, Thaeter u. A.) mit Text von G. H. v. Schubert in München. Gotha 1836 ff. gr. 8.

Olivier, Heinrich, der älteste Bruder Ferdinand’s u. Friedrich’s, Historienmaler, geb. zu Dessau 1783, gest. zu Berlin am 3. März 1848, erhielt seine künstlerische Vorbildung durch C. W. Kolbe in Dessau, ging 1804 nach Dresden, wo er in Gemeinschaft mit Ferdinand die dortigen Sammlungen studirte, und mit letzterem 1807 nach Paris. Nach seiner Heimkehr 1810 lebte er zuerst in Dessau, dann auch in Wien u. zuletzt in Berlin, hier nicht nur als Zeichnen-, sondern auch als Sprachlehrer beschäftigt.

1. Ländliche Wohnung unweit Reconciglione.
2. Die Jünger in Emaus.
1 u. 2 Leipziger KA. 41.
3. Nach H. Holbein: Die Madonna des Bürgermeisters, in Dresden.
4. Nach Raffael: Johanna von Arragonien.
3 u. 4 Wörlitz, gotisches Haus.
5. Nach Raffael: Die heil. Familie mit der Wiege. E: Dessau, Luisium.

Die ihm zugeschriebene Copie von Moretto’s Heiliger Justine (Wien) wird in der Baseler Kunstsammlung als Arbeit Ferdinand’s bezeichnet.

Ommeganck, Balthasar Pawel, belgischer Landschafts- u. Tiermaler, geb. zu Antwerpen am 26. Dec. 1755, gest. daselbst am 18. Januar 1826, Schüler des Landschaftsmalers H. J. Antoniszen, wurde 1789 Decan der S. Lucas-Gilde, 1796 Professor in seiner Vaterstadt u. 1809 Mitglied des Instituts von Frankreich, wie er auch die Mitgliedschaft der Akademien zu Amsterdam, Wien, München, Gent u. Brüssel besass. Unter seinen Tierbildern erfreuten sich die Darstellungen der Schafe u. Ziegen des meisten Beifalls.

1. Schafe u. Ziegen auf der Weide. Bez. 1807. E: Rentier Wittich, Berlin. – Karfunkel’s Berl. KA. z. B. der Armee 1866.
2. Bergige Landschaft im Frühling, im Vordergr. mehrere Schafe u. Ziegen. Bes: B. P. Ommeganck. Holz. h. 0,61, br. 0,67. E: Städel’sches Kunst-Institut Frankf. a. M., 1817 vom Künstler selbst erworben.
3. Landschaft mit Schafen u. einem Ziegenbock. E: Schloss Sagan.
4. Landschaft mit Viehherde. Bez: B. P. Ommeganck. h. 0,51, br. 0,53. E: Städt. Museum Leipzig, Clauss’sche Stiftung 1860.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/187&oldid=- (Version vom 4.11.2023)