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11. Festlichkeit der Stadt Landsberg am Lech bei Gelegenheit eines Besuches des Herzogs Ernst v. Bayern, der sich am Tanze beteiligt, 1437. Carton zum Fresco im Rathause zu Landsberg. – Münch. KA. (Glasp.) 76.
12.–17. Sechs Zeichnungen zu Schiller’s „Räubern“. – Münch. int. KA. (Glasp.) 79.
18. Schufterle, Charakterkopf zu Schiller’s „Räubern“. Blei. h. 0,20, br. 0,19.
19. Scene aus dem Bauernkriege: Gefangene Bauern werden den Rittern vorgeführt. Tusche. Bez: F. P. h. 0,51, br. 0,40. Holzschnitt in den „Deutschen Bilderhogen“, als Fresco ausgeführt im Nat.-Museum zu München.
18 u. 19 aus der Samml. F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. u. 16. Oct. 95.

III. Fresken.

1.–5. Fresken im National-Museum zu München, darunter:
1) Die Blüte Augsburg’s. Abb. in Pecht’s „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“
2) Maximilian’s I. Einzug in Prag.
3) Scene aus dem Bauernkriege.
6. Die Gründung des Heiligen Geist-Spitales zu Landsberg am Lech durch Ludwig den Brandenburger.
7. Tanzfest der Landsberger Bürger unter Beteiligung Herzogs Ernst v. Bayern 1473. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1886.
6 u. 7 Fresken im Rathaussaale zu Landsberg.

IV. Lithographien.

1. Graf Eberhard der Rauschebart, nach Gegenbaur. gr. qu. fol.
2. Cid Campeador. Der entseelte Held wird von den Seinen auf’s Ross gesetzt u. in die Schlacht geführt. Nach Foltz. gr. fol.
1 u. 2 im K. Ludw.-Album.

Pils, Isidore-Alexandre-Auguste, franz. Historienmaler, geb. zu Paris am 19. Juli 1813, gest. zu Douarnenez (Finisterre) am 3. Sept. 1875, Schüler Picot’s, errang 1838 den gr. Preis für Rom, wo er seine Studien fortsetzte. Nach fünfjährigem Aufenthalt in Italien liess er sich in Paris nieder u. begann hier mit einigen biblischen Bildern, denen, durch den Krimkrieg angeregt, militairische Scenen folgten. Hier fand er, der Sohn eines Militairs, heimischen Boden, mit dem er sich durch fortgesetzte Studien stets vertrauter machte. Er unternahm häufige Reisen u. schilderte seine Beobachtungen mit unvergleichlicher Treue. Pils wurde 1864 Professor an der Kunstschule, 1868 Mitgl. des Instituts. Med. II. 1846 u. 55, Med. I. 1857, Med. d’h. 1861. Zu seinen Hauptwerken gehören:

1. Rouget de l’Isle die Marseillaise singend. (1849).
2. Tod einer barmherzigen Schwester. (1851).
3. Ein Soldat verteilt Brod an die Armen. (1852).
4. Das Gebet im Krankenhause. E: Ste Eugenie-Hospital, Paris. (1853).
5. Laufgraben in Sebastopol. – Par. WA. 55. Auf derselben Ausstellung vier Aquarelle militair. Costüme.
6. Ausschiffung in der Krim. E: Gal. Versailles. – Salon 1867.
7. Uebergang über die Alma.
8. Einige Kirchenbilder für Ste Clotilde in Paris. (1858).
9. Die Schlacht an der Alma, 20. Sept. 1854. Mit lebensgr. Figuren. E: Gal. Versailles. – Salon 1861; Par. WA. 67.
10. Das Napoleonsfest in Algier, dem Kaiserpaar am 18. Sept 1860 gegeben. Nach Studien des Künstlers an Ort u. Stelle. – Par. WA. 67.
11. Vier den Musengott feiernde Gemälde für die Deckenwölbungen im Treppenhause der neuen grossen Oper zu Paris. (Helios im Sonnenwagen; Der Ruhm krönt die Weisheit; Apollon durch Saitenspiel die Tiere zähmend; Paris ermutigt die Künste).
12. Viele Aquarelle, deren fünf sich auf der Par. WA. 67 befanden.

Piltz, Otto, Genremaler, geb. 1846, vollendete seine Ausbildung in Weimar, wo er eine Reihe von Jahren tätig war u. 1883 den Weimar’schen Professortitel erhielt. Er schildert in vielen Bildern Leben u. Bräuche bei Jung u. Alt auf dem Lande, in Dörfern u. kleinen Städten, dem Treiben der Jugend besondere Teilnahme widmend. Thüringen, Oberbayern, der Spreewald sind häufig die Stätten seiner Darstellungen. Der Künstler war 1893 dem Münchner Künstlerverein „Secession“ beigetreten. Ehrenv. Erwähn. Berl. Jub.-A. 86; Berl. ak. KA. 89. Lebt in Neu-Pasing bei München.

1. Die Politiker. (Neueste Nachrichten vom Kriegsschauplatz). Bauer in der Schmiede beim Zeitunglesen. Zwei Knaben blicken ihm über die Schulter, zwei ältere Leute besprechen den Gegenstand. Links der Schmied bei seinem Pferde. Bez: O. Piltz. Weimar 1870. h. 0,53, br. 0,67. – Aus der Gal. Reimann in Berlin auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. Nov. 89.
2. „Wer ist der Grösste?“ Zwei gleichaltrige Buben, Rücken an Rücken ihre Grösse messend. Bez: Piltz, W. 1871.
3. Ein Kirchenchor singender Knaben. (Friedensfeier auf dem Orgelchor einer Dorfkirche). War im Besitz des Kunsth. Sachse in Berlin. Abb. „Daheim“ 81; Gez. u. gest. von Paul Dröhmer. imp. qu. fol. – Weimar’sche A. (Kunstschule) 1872. Ein Bild „Siegesfeier vom Orgelchor“, h. 0,775, br. 1,38, E: Ed. F. Weber, Hamburg. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
4. Der kleine Jongleur. E: J. de Hauff, Brüssel. – Berl. ak. KA. 72. Ein Bild, h. 0,80, hr. 0,59, E: Baron Horschütz, war auf der Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
5. 6. Thüringer Dorfbackhaus; Küchenkünste. – Berl. ak. KA. 74.
7. Ein Blumenfreund. – Dresd. ak. KA. 75.
8. Turnunterricht auf dem Lande. E: Commerz.-R. Sal. Lachmann, Berlin. – Berl. ak. KA. 76; Par. WA. 78.
9. Mutterfreuden. – Berl. ak. KA. 76.
10. Strickschule. 1876 gemalt, h. 0,47, br. 0,69. E: Jacob Pini. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
11. 12. Kegeljunge; Kranke Uhr. – Wiener JA. 77.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/282&oldid=- (Version vom 1.8.2023)