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Rhode. Von Künstlern dieses Namens, ohne Angabe des Vornamens waren ausgestellt:

1. 2. Gegend von Plauen; Gegend von Königstein. Gemalt von Rhode in Dresden. – Berl. ak. KA. 1814.
3. Faust. h. 18″, br. 14″. Durch den Sächs. KV. an Buchdrucker Klinkicht sen. in Meissen. Gest. von Pfau für die Bilderchronik des Sächs. KV. 1833.
4. Betender Eremit. h. 25″. br. 19″. Durch den Sächs. KV. an Ulbricht in Leipzig. Gest. von Beichling für die Bilderchr. des KV. 1834.
5. Studirzimmer eines Gelehrten. h. 20″, br. 16″. Durch den Sächs. KV. 1834 an Bauinspector Hedemann in Görlitz. Gest. von Beichling für die Bilderchr. des KV. 1834.
2–5 auf den K.-Ausstellungen Dresdens.
6. Ein norweg. Mädchen beim Nähen. (Der Maler im Katalog „Rohde“ gedruckt). – Dresd. ak. KA. 41.
7. (Eine sich putzende Frau). Der Maler im Bericht „K. Rhode“ genannt – Münch. KV. 68.

Rhoden (Rohden), Franz (Francesco) von, Historienmaler, Sohn des Landschaftsmalers Joh. Martin v. Rhoden, geb. zu Rom 1817, schloss sich an Overbeck, mit dessen Familie er auf vertraulichstem Fusse lebte. Dem Meister half er bei Untermalung eines für den Grafen Orlow-Dawidow 1864 grau in grau ausgeführten Staffeleibildes nach dem grossen „Sacrament der Busse“, unterstützte auch nach Overbeck’s Empfehlung u. Beirat die Glasmalerei-Anstalt des Carmelitessen-Convents zu Le Mans (Sarthe) mit Entwürfen für ihre Arbeiten. In seinen eigenen Arbeiten beschränkte sich F. v. Rhoden, nach Ernst Förster’s Angabe, auf die religiöse Kunst, „hat auch eine neu erbaute Kirche zwischen S. Maria maggiore u. S. Croce (Rom) in Fresco ausgemalt“. Es werden daher die unter Nr. 5 u. 6 hier erwähnten Bilder, deren Maler im Kat. „F. Rhode“ genannt wird, von anderer Hand sein.

1. Heilige Familie. Holz. h. 0,97, br. 0,68. E: Neue Pin. München.
2. Scene aus der Sündflut. Bez: F. R. 1841. h. 0,97, br. 1,275. E: Kunsthalle zu Hamburg, Geschenk des Dr. A. Abendroth 1849.
3. Jesus, Maria, Joseph. Altargemälde in der Kirche der Redemptoristen zu Rom. Gest. von Bernh. Maria Jeckel. qu. fol.
4. Zeichnung: S. Brigitta. Gest. von B. M. Jeckel. Rund. fol.
5. Pompejanische Mädchen von einer Sclavin durch Saitenspiel unterhalten.
6. Die Liebesfrage. Ein j. Mann seiner Geliebten Liebesworte in’s Ohr flüsternd.
5 u. 6, Pendants, h. 0,58, br. 0,38, auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 17. Dec. 89.

Rhoden (Rohden), Johann Martin von, Landschaftsmaler, geb. zu Cassel 1778 oder 1782, gest. zu Rom am 19. Sept. 1868, begann seine Studien in seiner Vaterstadt, kam aber schon 1798 nach Italien, dessen Naturschönheit ihn dermassen fesselte, dass er im J. 1827 nur ungern dem Ruf als Hofmaler nach Cassel folgte. 1833 schon kehrte er nach Rom zurück, das er ohne weitere Unterbrechung bis an seinen Tod bewohnte, seinen Zeitgenossen ein Muster gewissenhaften Strebens. Seit 1820 Mitglied der Berliner Akademie.

1. 2. Italienische Landschaften. h. je 49″, br. je 65″.
3. Italienische Landschaft. 1810. h. 41½″, br. 37¾″.
1–3 E: Schloss zu Weimar.
4. Der See von Nemi. Bez: Roden p. h. 0,54, br. 0,74.
5. Grosse ital. Landschaft, die Pracht der Natur des Südens darstellend. Im Vordergr. einer Felsengrotte bewirtet ein Eremit einen Pilger. Im Auftrage J. G. v. Quandt’s 1820 in Rom gemalt. h. 40½″, br. 59″. War bis 1868 in der Samml. v. Quandt’s zu Dresden. Radirt von J. G. A. Frenzel, Dresden 1827. – Römische KA. 1822; Berl. ak. KA. 22; Münch. d. allgem. u. histor. KA. 58.
6. Partie aus dem Parke Chigi in Ariccia. 1824 beendigt u. nach Deutschland befördert.
7. Die Neptunsgrotte in Tivoli. 1824 in Rom gemalt. Ein Bild „Grotte des Neptun bei Tivoli“ befand sich auf der Leipziger KA. 1841, ein Bild, h. 0,17, br. 0,23, auf Lepke’s Berliner K.-Auct., 11. Dec. 88.
8. Wasserfall bei Tivoli.
9. Gegend am Tiber bei Rom, den Steinbrüchen (Cervara) gegenüber. Vorn zwei Jäger, die Maler Rhoden u. Reinhart.
8 u. 9 Berl. ak. KA. 26.
10. Betender Eremit in einer Grotte. h. 0,23, br. 0,30. E: Galerie Cassel
11. 12. S. Benedetto bei Subiaco; Villa Hadrian’s bei Tivoli.

Rhomberg, Hanno, Genremaler, geb. zu München 1820, gest. zu Walchsee bei Kufstein in Tirol in der Nacht zum 17. Juli 1869, ein Sohn u. Schüler des Historienmalers Joseph Anton R., besuchte die Münch. Akad. unter Jul. Schnorr u. Ph. Foltz u. malte Portraits bei Jos. Bernhardt, entschied sich dann aber für das Genre u. folgte der Richtung Enhuber’s, gleich ihm die Stoffe zu seinen Bildern dem Volksleben entnehmend, dessen heitere Seiten er mit glücklichem Humor behandelt.

1. Der Zeitungsleser mit dem schreibenden Kinde. Gest. von Brennhäuser, kl. fol.
2. Der uneigennützige Schulmeister. Lith. von C. Feederle. gr. fol. (K. Ludw.-Album).
3. Ein Eremit, Schule haltend. Lith. von E. Leybold. Tondr. gr. qu. fol.
4. Zwei Mädchen im Gespräch bei einer Feldsäule. Farbendr. kl. qu. fol.
5. Der Uhrmacher. Ein alter Uhrmacher untersucht die Uhr, welche ein bayr. Bauer ihm zur Reparatur bringt. Auf der Ofenbank sitzt ein j. Landmädchen mit grossem Regenschirm u. Korb. 1853 in München gemalt. Bez: Hanno Romberg. h. 1,87, br. 0,72. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagener’sche Samml.
6. Ein Bauer, der sein Messer schleift. – Münch. allg. d. KA. 54.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/405&oldid=- (Version vom 30.8.2023)