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3. Kartoffelernte. Ein Mann u. zwei Weiber beim Aushacken; im Hintergr. ein Pflüger mit Ochsengespann. Aquarell. E: Cabinet der Handzeichnungen Dresden.
4. Erntefest. Sepiazeichnung.
5. Weinlese. Aquarell.
6. Reliquenverehrung. Federzeichnung. – Dresd. Aquarell-A. 77.
4–6 Pariser WA. 55.
7. Heimkehr. – Dresd. Aquarell-A. 77.

III. Orig.-Radirungen.

1. Porta San Siesto in Rom. 4.
2. Brustb. eines bärtigen Mannes mit hoher Mütze. 4.
3. Ruinen mit Geistlichen. 4.

Richter, Edouard, Genremaler, geb. zu Paris, Schüler Hébert’s u. Bonnat’s, lebt in Paris. Ehrendiplom Paris 1881.

1. Die Favoritin des Tages. – Münch. int. KA. 79.
2. Othello. h. 2,50, br. 2,00. – Wiener int. KA. 82.
3. Ein Harem im alten Granada. Tanzende Odaliske. Abb. „Ueber Lande u. M.“ – Par. Salon 1883, Abb. im Katalog Énault.
4. Modellpause. – Münch. „Secession“ 95.

Richter, Emil Theodor, Landschaftsmaler, geb. zu Berlin 1801, gest. am 11. Febr. 1878 zu München, wo er sich bereits im J. 1840 niedergelassen.

1. Die Gräberstrasse zu Puzzuoli im Golf von Neapel. – Münch. KV., Frühjahr 41; Münch. allg. d. KA. 54.
2. Aus der römischen Campagna. Lithographirt. (K. Ludw.-Album).
3. Partie von Aschaffenburg mit Aussicht auf das von König Ludwig erbaute pompejanische Haus.
4. Der grosse Oetztaler Ferner mit dem in seiner Mitte gebildeten Gurgl-See.
3 u. 4 Münch. ak. KA. 51.
5. Die Kanisflur im Bregenzer Walde.
6. Der Nemi-See im Albanergebirge.
5 u. 6 Münch. d. allg. u. hist. KA. 58.

Zeichnungen.

1. Ruinen einer Klosterkirche. Getuschte Federz. qu. fol.
2. Ruinen einer gotischen Kirche. Bleiz. gr. fol.
3. Ansicht der 1850–57 von Pauli erbauten grossen Eisenbahnbrücke über die Isar bei Grosshesselohe. Weiss gehöhte Bleiz. 1858. gr. qu. fol.
1–3 Samml. Maillinger in München.

Richter, Gustav Carl Ludwig, Portrait- u. Historienmaler, geb. zu Berlin am 31. Aug. 1823, gest. daselbst am 3. April 1884, erlangte seine Ausbildung auf der dortigen Akad. und durch Ed. Holbein, dann in Paris, wo er zwischen 1844 u. 1846 bei Léon Cogniet arbeitete, u. 1847–49 in Rom, das er wiederholt besuchte. Nach seiner Heimkehr beteiligte er sich an den Wandmalereien im Neuen Museum. Auf der akad. KA. 1852 fand ein Damenportrait Richters allseitige Anerkennung, sein zur Weihnachtszeit desselben Jahres ausgestelltes Transparentgemälde „Auferweckung der Tochter des Jairus“ aber riss die Beschauer zur Bewunderung hin. Im Nov. 1856 ehrte der Berliner Künstlerverein ihn durch ein Fest. 1859 bestellte König Max v. Bayern für das Münchener Maximilianeum das grosse Oelgemälde, den „Bau der ägyptischen Pyramiden“, ein Werk, das nach umfänglichen historischen u. archäologischen Studien u. einer im J. 1861 ausgeführten Reise nach Aegypten dreizehn Jahre zu seiner Vollendung erforderte. Ein Teil der zahlreichen Orientstudien Richter’s fand, in Holzschnitt vervielfältigt, in Georg Ebers’ Prachtwerk über Aepypten eine erreichbare Stätte. 1872 unternahm R. eine Reise nach der Krim mit längerm Studienaufenthalt in Livadia, wo sich ihm interessante Zigeunertypen darboten. Von hervorragender Bedeutung ist Richter in seinen Portraits, seien dieselben Bilder der Vornehmen u. Reichen oder Weiber u. Kinder des ägyptischen u. italienischen Volkes. Der Künstler war seit 1860 Mitglied der Berliner Akad. u. Professor, Ehrenmitglied der Akademien von Wien u. München. Er besass die kl. u. die grosse gold. Med. von Berlin (1864), die gr. gold. Med. von Brüssel u. München, die Med II. von Paris u. Wien u. den Orden pour le mérite.

1. Antigone den Leichnam des Polyneikes bestattend. (1850).
2. Damenbildniss. Portr. der Schwester Richter’s. Kniest. – Berl. ak. KA. 52; Münch. allg. u. histor. KA. 58. Ein „Frauenbildniss“ war auf der Par. WA. 55.
3. Auferweckung der Tochter des Jairus. Transparentgemälde für die Weihnachts-A. des Unterstütz.-V. der Künstler 1852. Im Auftrage Friedr. Wilhelm’s IV. als Oelgemälde ausgeführt, 1856 vollendet u. von Kaiser Wilhelm I. 1876 der Nat.-Galerie überwiesen. Bez: Gustav Richter 1856. h. 3,60, br. 2,88. Gest. von Herm. Eichens. imp. fol.; Oelfarbendr. von O. Troitzsch. h. 0,576, br. 0,445. – Berl. ak. KA. 56; Münch. allg. u. histor. KA. 58; Lond. int. KA. 62.
4. Weibl. Bildniss. Lebensgr. Kniest. – Berl. ak. KA. 56.
5. Moses mit den Gesetzestafeln. Transparentbild für die Weihnachts-A. 1858.
6. Bildniss des Malers Ch. Hoguet. Brustb. Bez: Gustav Richter 1862. E: Frau Bianca Hoguet. – G. Richter-A. in d. Nat.-Gal., Mai 84; Berl. Jub.-A. 86; Berl. int. KA. 96, histor. Abt.
7. Selbstportrait G. Richter’s. (1862–64). – Berl. G. Richter-A., Mai 84. Ein Selbstportr. Richter’s in grünem Sammetrock, Hüftbild, fast ganz von vorn, h. 0,73, br. 0,60, hat die Berl. Nat.-Galerie 1892 erworben.
8. Portr. Ed. Hildebrandt’s, in ganzer Figur vor der Staffelei stehend. (1865). Bez: Gustav Richter. h. 2,13, br. 1,27. E: Stadt-Museum Danzig. – Münch. int. KA. 69; Berl. Jub.-A. 86; Berl. int. KA. 96, histor. Abt.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/411&oldid=- (Version vom 2.9.2023)