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4. 5. Im englischen Garten, München; Arenaberg. Pastelle. – Dresd. Aquar.-A. 92.
6. Hochwasser am Bodensee. Kohlez. – Dresd. Aquar.-A. 92.
7. Dämmerung. Pastell – Münch. JA. 92.

III. Radirungen.

1.–4. Schloss Leutstetten; Bei München; Bäume am Wasser; Blick auf Constanz. E: Kupferstich-Cab. Dresden.
5. Insel Reichenau. (Münch. Ver. f. Orig.-Rad. 1893).

Meyer, Johann Georg, gen. Meyer von Bremen, Genremaler, geb. zu Bremen am 28. October 1813, gest. zu Berlin am 4. December 1886, bezog 1833 die Ddf. Akademie, wo Karl Sohn u. Wilh. Schadow seine Lehrer waren. Nach Vollendung seines Cursus, dem sich ein kurzer Aufenthalt in der Mittelclasse und wiederholte Reisen nach Hessen, Bayern u. den schweizer Gebirgen anschlossen, bezog er 1841 in Düsseldorf ein eigenes Atelier, in dem er bis zum Jahre 1852 tätig war. Schon 1836–38 malte der Künstler seine ersten grosseren Bilder biblischen Genres, als „Elias in der Wüste von einem Engel gespeist“, „Abraham erblickt mit seinen Weibern den Untergang Sodom’s u. Gomorrha’s“, „Das Begräbnis Moses’“, „Christus die Kinder segnend“. Von 1839 ab schuf er indess nur Genrebilder, deren Zahl (einschliesslich weniger Aquarellen) weit über 1000 beträgt. In diesen Darstellungen offenbart der Künstler die feinste Beobachtung des Volks- u. Jugendlebens. Wald u. Flur, Hof u. Haus u. im Hause die Wohn- u. Kinderstube mit Arbeit u. Spiel, mit Freud u. Leid begegnen uns überall mit der Reinheit u. Gemütstiefe unseres Ed. Meyerheim u. Ludwig Richter.

1852 siedelte Meyer von Bremen nach Berlin über, wo er kgl. Professor wurde. 1843 schon hatte ihn der Kunstverein seiner Vaterstadt zum Ehrenmitgliede, 1857 die Akademie der Künste zu Amsterdam zum Mitgliede ernannt. Er besass seit 1850 die kl. gold. Med. der Berl. Ausstellung, seit 1876 die Weltausstellungsmedaille von Philadelphia.

Die hier mit einem * bezeichnten Werke Meyers befanden sich (zugleich mit solchen von A. Behrendsen, K. Hausmann u. R. Schick) auf der 25. Sonderausstellung der Berliner Nat.-Galerie, 22. Mai–3. Juli 1887. Alle tragen den Namen: „Meyer von Bremen“ u. die Jahreszahl.

I. Oelgemälde.

1. Elias in der Wüste, dem der Engel erscheint (1838). – KV. Magdeburg, Halberstadt, Halle u. Braunschweig 38.
2. Abraham mit Sarah u. Hagar beim Untergang Sodom’s. (1838).
3. Kinder nach den Schulstunden. (1839). h. 20″, br. 15″. Durch den KV. f. Rh. u. W. an J. Custodis, Ddf. Ein Bild, wol dasselbe, das unter dem Titel „Häuslicher Unterricht“ eine j. Bäuerin mit zwei Mädchen u. zwei kleineren Knaben in der Wohnstube zeigt, h. 0,43, br. 0,38, kam aus dem Nachlass des Berl. Hofkunsthändlers Ed. Honrath auf Lepke’s Berl. K.-Auct, 12. März 95. Abb. im Kat.
4. Das kranke Kind, umgehen von anderen Kindern. (1839). Holz. h. 8″, br. 6″. Durch den KV. f. Rh. u. W. an Bering, Crefeld. In kl. Radirung vom Künstler selbst.
5. Grossmutter ihren Enkeln erzählend. Bez. 1839. h. 26″, hr. 21″. E: Diedr. Motz. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
6. Das erzählende Mädchen. h. 20″, br. 15″. E: Dr. Stucke, Köln. Gest. von J. Felsing. Kölner KV. 1840. gr. fol.
7. Die Heimkehr des Landwehrmannes. Rückkehr des Sohnes aus dem Befreiungskriege. 1841. h. 39″, br. 27″.
8. Das Christkind, Weihnachtsgaben bringend. (1841). h. 20″, br. 15″. Ein Bild „Der Weihnachtsabend“, bez. 1843, im Besitz von W. A. Finke: Bremer A. a. Privatbes. 63.
9. Amtsjubiläum eines evangel. Dorfpfarrers in Hessen. 1842 gemalt. h. 66, br. 48. E: Senator Engelbert Klugkist. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
10. Das Maler-Atelier. h. 24″, br. 18″.
11. Heimkehr des Malers. Bez. 1844. E: L. Mummy. – Bremer A. a. Privatbes. 63. Ein Bild „*Des Künstlers Heimkehr“, bez. 1844, h. 0,87, hr. 1,08, besitzt Fr. Möller, Bremen.
12.* Blindekuh. Spielende Kinder. Bez. 1844. h. 0,60, br. 0,49. E: H. Gevekoht, Bremen. – Berl. ak. KA. 52; Leipz. KV. 53; Bremer A. a. Privatbes. 63.
13. Mutter mit Kindern. Bez. 1844. E: Bürgermeister Dr. J. D. Meier. – Bremer A. a. Privatbes. 63. Ein Bild „Mutter mit ihren Kindern“, h. 27″, br. 21″, war im Besitz des Consul H. H. Meier, Bremen.
14. Die Wochenstube. Bez. 1845. E: Bürgermeister Dr. J. D. Meier. – Bremer A. a. Privatbes. 63. Ein Bild „Wochenbesuch“, h. 29″, br. 37″, war 1880 im Besitz des Consul H. H. Meier, Bremen.
15. Die Ueberschwemmten (1846). h. 49″, br. 64″. E: Grossh. v. Oldenburg. – Brüsseler allg. KA. 57; Oldenb. KA. Aug. u. Sept. 85.
16.* Kinder, Guirlanden windend. Bez: Mr. v. Br. 1846. h. 0,12, br. 0,09. E: Frau F. Houben, Berlin.
17. Rettung aus Feuersgefahr. (1847). h. 41″, br. 32″. E: Holm, Mayor von Liverpool.
18. Die Mutter an der Wiege ihres Kindes. (1847). h. 22″, br. 16″. E: Haecke in Ddf. durch den KV. f. Rh. u. W.
19. Kinder am Bache ausruhend. (1847). h. 24″, br. 19″. – Lübecker KV. (Catharinenkirche), Sommer 47.
20. Mutter mit Kindern. Bez. 1847. E: Aug. Plump. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
21. Der Besuch des Grossvaters. (1848). h. 25″, br. 30″. Lith. von C. Fischer, gr. qu. fol. – Münch. allg. d. KA. 54.
22. Das betende Kind. (1849). h. 0,21, br. 0,16. E: Stadt-Museum Danzig. Ein Bild „Das betende Kind“ besitzt Kylmann auf Schloss Weyer bei Solingen.
23.* Das lesende Mädchen. Bez. 1848. h. 0,42, br. 0,32.
24.* Das lesende Mädchen. Bez. 1848. h. 0,195, br. 0,155.
23 u. 24 E: Kaiser Wilhelm II.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/42&oldid=- (Version vom 21.5.2023)