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18. Mondschein, Weg am Waldessaum, angek. vom Sachs. KV.
17 u. 18 Dresd. ak. KA. 89.
19. 20. Bei Dachau; Früher Morgen im Hafen. – Münch. JA. 89.
21. Mondaufgang an der norweg. Küste, Strand von Jeederen. – Berl. ak. KA. 90.
22. Vormittag im Lübecker Hafen. – Berl. ak. KA. 90.
23. Mondnacht, Motiv bei Lübeck. – Münch. JA. 90.
24. 25. Mondschein (Ostseehafen); Schifferboot in der Brandung, Ostsee. – Bremer allg. KA. 90.
26. Mondschein nach stürmischem Regentage, norweg. Küste. – Berl. ak. KA. 92.
27. Nach dem Regen. Schilfbewachsenes Gewässer, auf dem ein Kahn mit zwei Fischern, im Hintergr. Dorf mit Windmühle. – Sächs. KV., Juni 92.
28. Wintersonne. – Münch. JA. 93; Gr. Berl. KA. 95.
29. Winterlandschaft mit einer Allee, im Hintergr. zu beiden Seiten Dörfer. Bez: Paul Ries. Wmr. – Münch. JA. 93; Sächs. KV., Nov. 93. Eine „Winterlandschaft“: Berl. int. KA. 96.
30. Letzte Sonne. – Wiener JA. 94: Gr. Berl. KA. 95.
31.–33. Letzter Sonnenstrahl; Frühlingslandschaft; Abendlandschaft. – Gr. Berl. KA. 94.
34. Novemberabend. – Gr. Berl. KA. 95.
35. 36. Sommerabend; Abend am Lido. – Berl. int. KA. 96.
37. Ein Sommertag. – Sächs.-Thüring. Ausstell. in Leipzig 97.
38. Radirung: Am Dorfteich. Bez: Paul Ries 86. (Gesellschaft f. Radirkunst in Weimar).

Rieter, Heinrich, Landschaftsmaler, geb. zu Winterthur am 15. Sept 1751, gest. zu Bern am 10. Juni 1818, war zuerst Schüler Joh. Ulr. Schelleberg’s in Winterthur u. bildete sich darauf im Portraitfach unter Anton Graff in Dresden, in der Landschaft unter Leitung Joh. Ludw. Aberli’s in Winterthur. Seiner Neigung folgend, wandte er sich der Landschaftsmalerei zu und malte nicht nur in Oel- u. Wasserfarben, sondern radirte auch mehrere Blätter Ansichten aus der Schweiz. 38 Jahre wirkte er als Zeichnenlehrer in Bern.

1. Gegend von Uttigen bei Thun, im Mittelgr. die Aare, in der Ferne Jungfrau, Mönch und Eiger. Holz. h. 0,28, br. 0,44. E: Kunst-Museum Bern, Legat des Ingen. Wurstemberger.
2. Landhaus im Canton Bern. Holz. h. 0,14, br. 0,20.
3. Bauernhaus im Canton Bern. Holz. h. 0,16, br. 0,23.
2 u. 3 E: Kunst-Museum Bern.
4. Der Reichenbach, Canton Bern. E: Kunsthalle Winterthur.

Rietschel, Ernst, der Bildhauer, geb. zu Pulsnitz in Sachsen am 15. December 1804, gest. zu Dresden am 21. Febr. 1861, bezog 1820 die Dresdener Akad. u. im Nov. 1826 das Berliner Atelier Rauch’s, dessen Lieblingsschüler er bald wurde. Im August 1830 trat er seine italienische Reise an, kehrte aber schon im Frühjahr 1831 nach Berlin zurück, wo eine grössere Aufgabe, das Modell zur sitzenden Statue König Friedrich August’s I., seiner harrte. 1832 folgte er dem Ruf als Professor der Bildhauerkunst an die Akad. zu Dresden. Seine nächsten Werke waren: das Relief für das Giebelfeld des Leipziger Universitätsgebäudes und die zwölf culturgeschichtlichen Reliefs für die Aula desselben. Zwei für das neue, von Semper erbaute Hoftheater geschaffene Giebelgruppen, die „Tragödie" u.die „Musik“, sowie die Statuen Goethe’s, Schiller’s, Gluck’s u. Mozart’s, welche der Theaterbrand 1869 zerstörte, sind, zum Teil wenigstens, in Gypsabgüssen oder Modellen erhalten u. im Albertinum zu Dresden aufbewahrt. Nach einer im Jahre 1843 in die Niederlande u. nach Paris unternommenen Reise schwang seine Kunst sich zu den bedeutendsten Schöpfungen auf. Es entstanden sein in Zink ausgeführtes, 19 Figuren in Hochrelief umfassendes Giebelfeld am Berliner Opernhause (1844), die später in Marmor ausgeführte Pieta für die Friedenskirche zu Potsdam (1847), die neun Fuss hohe Lessingstatue für Braunschweig (1849), das Crucifix mit der knieenden Maria Magdalena (1850), die vier Reliefmedaillons der Tageszeiten (1850), die Statuen des Phidias, Perikles u. Dürer (1852), die Statuen Giotto’s, Holbein’s u. Goethe’s (1853), die Goethe-Schiller-Gruppe für Weimar (1856), die Büste Rauch’s (1857), die Weber-Statue für Dresden (1858), die Quadriga für Braunschweig (1859), der Entwurf des Luther-Denkmals für Worms (1859), die Statue Luther’s (1860), neben vielen Büsten, Medaillons u. Reliefs.

Rietschel war seit Anfang 1836 Ehrenmitglied der Wiener wie auch der Berliner Akademie u. erhielt später noch die Mitgliedschaft der Akademien zu München, Stockholm, Brüssel, Kopenhagen, der Akad. von San Luca, Antwerpen, Paris u. des Institut de France. Er war Ehrendoctor der Univ. Jena, besass die Preismedaillen von Berlin (1850), London (1852), die gr. gold. Ehrenmed. der Pariser WA. von 1855 und den preuss. Orden pour le mérite 1858.

Vgl. „Ernst Rietschel“. Von Andreas Oppermann. Leipzig 1863. 8., welches Buch auch die Selbstbiographie R.’s, ein chronolog. Verzeichniss der von ihm ausgeführten Werke nach dessen eigenhändiger Aufzeichnung u. seine „Ansichten und Vorschläge zur Gründung einer Elementarzeichnenschule, entworfen 1847“, enthält.

Zeichnungen.

1. Bildnisse der tiroler Sänger, Gebrüder Rainer. In Berlin Ende 1826 nach dem Leben gezeichnet. War im Besitz der Frau Prof. Rietschel.
2. Die Ankunft Jacob’s u. seines Stammes in Aegypten. (Das Wiedersehen Jacob’s u. Joseph’s). Fünf Zeichnungen in Kreide, einen Fries bildend. Bez: Ernst Rietschel inv. 1829. Länge 102″, Höhe 13″. Gelangte aus der Versteigerung der J. G. v. Quandt’schen Samml. zu Dresden im August 1860 an Dr. Härtel in Leipzig. Befindet sich jetzt im Albertinum zu Dresden.
3. Portrait Thorvaldsen’s. In München 1830 nach dem Leben gezeichnet. Die Zeichn. war im Bes. des Geheimrats Dr. C. G. Carus in Dresden. In Kupfer gest. von Anton Krüger.
4. Episode ans Goethe’s „Götz von Berlichingen“. „Es kommen die Zeiten des Betrugs etc.“ (V. Schlussscene). Gest. von J. Thaeter. gr. fol.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 437. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/442&oldid=- (Version vom 9.9.2023)