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34. „Ach wären es jene Zeiten!“ – Par. WA. 78; Münch. JA. 93; Gr. Berl. KA. 94.
35. Der Ablasszettel. Ein j. Mädchen küsst dem im Lehnstuhl ruhenden Priester für den erteilten Ablass die Hand. h. 0,42, br. 0,52. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 12. Juni 94.
36. Der Trunkenbold. Will seinem jüngsten Kinde Wein geben; das ältere Schwesterchen steht besorgt dabei. h. 0,65, br. 0,54. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 2. Juni 97.

Rotta, Silvio Giulio, ital. Genremaler, Sohn Antonio’s, Genremaler wie sein Vater, ist am 15. August 1853 zu Venedig geboren, besuchte die Kunstakademie daselbst u. verweilte 1883 in Paris. Malt in Oel u. Aquarell. Oesterr. silb. Staatsmed. 1888; Ehrendiplom der Dresd. Aquarell-A. 90; Preis des Fürsten Giovanelli, Venet. int. KA. 95 (5000 Lire).

1. Zu spät – Wiener JA. 72.
2. Willkommene Ueberraschung. – Wiener WA. 73.
3. Der erste Schritt in’s Leben. Ein etwa fünfjähriges Mädchen wird von einer grössern Gefährtin in eine Bewahranstalt gebracht. h. 0,45, br. 0.61. E: Museum Wallraf- Richartz, Köln, angek 1881.
4. Aus dem alten Märchenbuche. Eine Alte, vier Kindern vorlesend. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ 1887.
5. Morocomio. Das Narrenspital (Irrenanstalt). – Pester Frühj.-A. 87; Venet. intern. KA. 95; Berl. int. KA. 96, Abb. im Kat.
6. 7. Galerensclaven (i forzati); Fischmarkt. – Wiener Jub.-A. 88.
8. An der Küste. – Münch. JA. 89.
9. Am Meeresstrande. – Wiener JA. 90.
10. Ein Windstoss. Humorvolle Wirkung eines unerwarteten Windstosses auf die am Strande weilende Damenwelt. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1893. – Münch. JA. 90, Abb. im Kat; Stuttg. int. KA. 91; Wiener JA. 93.
11. Im Röhricht. Nymphe, herausgelockt durch das Flötenspiel eines am Ufer knienden jungen Hirten. Abb. „Illustr. Z.“, Oct. 93. – Münch. JA. 93.
12. Verlassene Burg. – Budapester Winter-A., eröffnet 24. Nov. 95.

Aquarelle.

1. Pfarrersköchin, eine Ente rupfend. Bez: Silvio G. Rotta 87.
2. Satyr u. Nymphe. Satyr zu einer an schroffer Felswand schlummernden Nymphe emporkletternd. Abb. „Kunst unserer Zeit“ II. (1891). – Münch. JA. 90, Abb. im Kat.
3. Gondoliere. – Münch. JA. 90.
4. Satyre. – Wiener JA. 90.

Rötteken, Carl, Landschaftsmaler, geb. zu Lemgo, Lippe-Detmold, 1830. Lebte in Düsseldorf.

1. Waldlandschaft. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.
2. Parforcejagd im Walde. – Dresd. ak. KA. 61.
3. In der römischen Campagna. – Berl. ak. KA. 64; Dresd. ak. KA. 65.
4. Sennerpferde im Teutoburger Walde. In Gemeinschaft mit Gustav Quentell gemalt. – Sachse’s Berl. KA. 67.
5. Italienische Landschaft. E: Neues Museum Hannover.
6. Kreidez.: Dichter Laubwald, durch den sich ein Fahrweg windet. Im Vordergr. Rehe. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 18. Febr. 91.

Rottmann, Carl, Landschaftsmaler, geb. zu Handschuchsheim bei Heidelberg am 11. Januar 1798, gest. zu München am 7. Juli 1850, erhielt den ersten Zeichnenunterricht von seinem Vater Friedrich R., den ersten Malunterricht vom Portraitmaler Joh. Xeller. Zum frühesten anregenden Umgang Rottmann’s gehörten seine fast gleichalterigen Berufsgenossen Daniel Fohr u. Emst Fries, letzterer schon sein Mitschüler im Zeichnen. 1822 ging R. nach München, wo er seine Studien fortsetzte u. sich niederliess. 1826 besuchte er Italien, wo der idealisirende Stil seiner landschaftlichen Compositionen zum Durchbruch gelangte, seine zweite Natur ward. Die reichen Studien, mit denen er im Sommer 1827 nach München zurückkehrte, veranlassten den König Ludwig zu umfangreichen Aufträgen, welche den Künstler im Winter 1829–30 nochmals nach Italien, im Jahre 1834 nach Griechenland führten, das er fast 1½ Jahre bereiste. Den Cyclus seiner 28 italienischen Landschaften hat R. in den Arkaden des Hofgartens im Jahr 1833 al fresco vollendet, während die Ausführung seiner 23 griechischen Landschaften im Rottmann-Saale der Neuen Pinakothek nach dem Fernbach’schen (Harz-) Verfahren auf Cementtafeln erfolgte. Die Wandgemälde der italienischen Landschaften waren durch die Ungunst der Witterung so sehr beschädigt worden, dass die Wiederherstellung des Cyclus nicht verzögert werden durfte. Sie geschah durch Rottmann’s Bruder Leopold 1872 bis zum Herbst 1874. R. war Bayrischer Hofmaler u. Mitglied mehrerer Akademien.

I. Oelgemälde.

1. Burg Elz an der Mosel. (1822).
2. Der Ammersee. 1823 in München gemalt. Bez: Rottmann. Eichenholz, h. 0,41, br. 0,58. E: Berl. Nat.-Gal., Wagener’sche Samml.
3. Aus dem Ramsautale bei Berchtesgaden. – Münch. KA. 23.
4. Der Eibsee im bayr. Hochgebirge von der Abendsonne schwach beschienen. Bez. 1825. h. 0,76, br. 1,00. E: Neue Pin. München.
5. Der Watzmann am Königssee.
6. Am Gestade von Genua.
5 u. 6 Münch. ak. KA. 26.
7. Das Colosseum zu Rom. Lith. von Andr. Borum für den Münch. KV. f. 1828. gr. qu. fol. Ein Bild im Besitz Dr. Härtel’s in Leipzig war auf der Dresd. ak. KA. 54.
8. Monreale bei Palermo, in der Ferne der Monte Pelegrino. Für K. Ludwig gemalt u. 1829 vollendet. Holz. h. 0,28, br. 0,36. E: Neue Pin. München. – Münch. KA., Oct. 29.
9. Reggio in Calabrien mit dem Aetna. Bez. auf der Rückseite: C. Rottmann 1829. h. 0,23, br. 0,32. E: Städel’sches Kunst-Institut, Frankf. a. M., angek. vom Frankf. KV. 1877. Abb. in Pecht „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 477. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/482&oldid=- (Version vom 20.9.2023)