Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Zweiter Band.pdf/531

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


I. Zeichnungen.

1. Die Madonna della Sedia nach Raffael’s Gem. im Palaste Pitti an Florenz. E: Städel’sches Kunstinstitut, Frankf. a. M., 1871 aus dem Nachl. des Künstlers.
2. Die Madonna del Granduca nach Raffael’s Gem. im Palaste Pitti zu Florenz.
3. Die Poesie nach Raffael’s Deckengemälde in der Stanza della Segnatura im Vatican zu Rom.
4. Die Madonna Terranuova nach Raffael’s damals noch in Neapel befindlichem Gemälde.
5. Die himmlische u. die irdische Liebe nach Tizian’s Gem. in der Gal. Borghese zu Rom. Kreidezeichnung. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
3–5 E: Städel’sches Kunstinstitut Frankf. a. M., 1871 aus dem Nachlass des Künstlers erworben.

II. Kupferstiche.

Ausser den Stichen nach den genannten Zeichnungen hat Schäffer von Werken alter Meister noch einige Bilder von Fiesole, Giotto u. Memling für die Arundel Society gestochen.

In Stichen nach neueren Meistern besitzen wir von ihm Blätter nach Carstens, Cornelius, Conr. Eberhard, W. Kaulbach, B. Neher, Overbeck, W. Schadow, Steinbrück, Steinle, Veit u. A., welche bei den Werken dieser Künstler Erwähnung finden.

Schall, Raphael, Historienmaler, geb. zu Breslau 1815, Schüler Carl Sohn’s in Düsseldorf, malte religiöse Bilder, deren einige in preussischen Kirchen Aufstellung fanden.

1. Die heil. Elisabeth (das Rosenwunder).
2. Christus den Kelch segnend. (1840). Altargem. der kathol. Kirche zu Bockhorst, Rgbz. Minden. Stiftung des KV. f. Rheinl. u. W.
3. Die Himmelskönigin (Maria mit dem Kinde). (1841). Altargem. der kathol. Kirche zu Rellinghausen, Kreis Duisburg. Stiftung des KV. f. Rheinl. u. W. – Frankf. KV. 41; Leipz. KA. 41; Berl. ak. KA. 42.
4. Die h. Elisabeth wird nach dem Tode ihres Gemahls auf Befehl seiner Brüder Heinrich Raspe u. Konrad von der Wartburg vertrieben, 1228. E: Dr. Diesterweg, Siegen. – Berl. ak. KA. 44.
5. Maria Hilf. – Münch. allg. d. KA. 64.

Schaller, Eduard, Historienmaler, geb. zu Wien 1802, gest. daselbst 1848, besuchte die Wiener Akademie u. folgte schon 1826 der Einladung der Fürstin Auersperg nach Ungarn, welche er im J. 1831 auf mehreren Reisen, auch nach Italien u. bis Neapel begleitete. Seit 1832 arbeitete er unter Cornelius in München, wo er 1834 auch einen „Moses“ malte, u. 1834 liess er sich in Wien nieder.

1. Christus u. die beiden Jünger zu Emaus. (1826).
2. Karl V. im Kloster von S. Just – Prager A. der patriot Kunstfr. 45.
3. Kreuzigung Christi. Altargemälde.
4. Die drei Engel von Abraham bewirtet. Angek. vom Wiener KV.
5. Richard Löwenherz u. Blondel auf Dürrenstein a. d. Donau. Angek. vom Wiener KV.
6. Die wilde Jagd. In München begonnen, in Wien vollendet.
7. S. Anna u. Maria. Für eine christl. Gemeinde zu Sind in Oberägypten. Auf Bestell. des Kaisers v. Oesterreich.
8. Der Graf von Habsburg bietet dem Priester sein Pferd an.
9. König Enzio im Gefängniss u. die Gräfin Bentivoglio. Der Künstler war 1847 mit dem Bilde beschäftigt.
10. Aquarell: Einzug der Alliirten. Bez. 1814. h. 0,25, br. 030. E: Kaiser v. Oesterreich.
11. Sepiazeichnung: Jacob u. Rahel. Bez. 1847. h. 1,85, br. 0,225. E: Wiener ak. Bibliothek.
10 u. 11 Wiener histor. KA. 77.
12. Carton zum Grimm’schen Märchen „Die Schwanenbrüder“. 1847 begonnen. Des Künstlers letztes Werk.

Schaller, Ernst Johannes, geb. zu Wasungen im Herzogtum Meiningen 1842, gest. zu Coburg am 25. Juni 1887, begab sich im Alter von 16 Jahren nach Weimar, wo er ein Schüler Preller’s wurde. Bald wandte er sich aber auch der Tiermalerei zu u. machte namentlich in den zoologischen Gärten Berlin’s u. Dresden’s eifrige Studien. Nachdem er dann im J. 1866 auf der Kunstschule zu Weimar unter Pauwel’s Leitung fortgearbeitet, ging er Anfang 1867 nach Berlin, wo seine künstlerische Tätigkeit auch das Gebiet der Historienmalerei umfasste. War Lehrer an der Technischen Hochschule u. Kunstschule zu Berlin.

1. Tiger im Kampf mit dem Auerochsen. – Berl. ak. KA. 64.
2. Carton: Der von seinen eigenen Feldherren getötete, an den Wagen gefesselte König Darius von Persien wird von Alexander d. Gr. gefunden. h. 5′, br. 9′. – Berl. ak. KA. 68.
3. Eine Löwin mit ihren Jungen. – Hannov. KA. 72. (Der Künster „J. Schaller in Berlin“ genannt).
4. Ein Bacchuszug. – Berl ak. KA. 74.
5. Psyche von den Winden getragen. – Berl. ak. KA. 77.
6. Amor durch Venus seiner Attribute beraubt. Zeichnung. Bez: E. Schaller. Phot. im Weimarer Künstler-Album.

In Gemeinschaft mit M. Meurer wurden von ihm die Malereien des Treppenhauses im Neubau des Handelsministeriums zu Berlin, in der Kapelle der Cadettenanstalt zu Lichterfelde u. die Deckengemälde im Verwaltungsgebäude des Hamburger Bahnhofes zu Berlin ausgeführt. Ferner war er bei den Malereien im Saale der Goldschmiedarbeiten des Berl. Kunstgewerbemuseums, bei den Gemälden aus der Prometheussage in der Kuppel des schlesischen Museums zu Breslau u. bei den Gemälden im Leipziger Gewandhause u. im Schlosse Hummelshain (Sachsen-Altenburg) beteiligt.

Schaller, Friedrich, Portrait- u. Genremaler, Schüler der Berl. Akad. u. des Prof. Kloeber. Arbeitete in Berlin.

1. Ein Gefangener. Ausgeführte Farbenskizze.
2. Portrait des Prof. Boltz.
1 u. 2 Berl. ak. KA. 64.
3. Geistliche Ermahnung.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 526. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/531&oldid=- (Version vom 3.10.2023)