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er im Orientzimmer des Schlosses Hohenschwangau 6 enkaustisch ausgeführte Wandgemälde. Auch als Zeichner, Aquarellmaler u. Lithograph war der Künstler vielfach tätig. Besonderes Verdienst erwarb er sich aber durch die im Auftrage des Königs Max gemalten Aquarelle nach den in den Arkaden des Hofgartens befindlichen 28 italien. Landschaftsfresken Carl Rottmann’s. Sie befinden sich im Kupferstich-Cabinet der Münch. alten Pinakothek.

I. Oelgemälde.

1. Die Kapelle von Ariola an der Gotthardstrasse. Bez: W. Scheuchzer 1832. h. 0,54, br. 0,455. E: Kunsthalle Hamburg. Aus dem Verm. des Prof. P. G. Sillem 1852.
2. Die Ruinen des Schlosses Freudenberg bei St. Gallen. 1833 gem. h. 22″, br. 32″. E: v. Speck-Sternburg’sche Gem.-Samml., Lützschena bei Leipzig.
3. Das Lauterbrunnertal mit dem Staubbach u. der Jungfrau. h. u. br. ungefähr 4′. – Münch. KV. 34; Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
4. Como. – Nürnb. A. des Dürer-Ver., Sept. 38.
5. Pass am Fernstein in Tirol. Durch den Leipz. KV. 1849 an G. Halberstadt, Leipzig.
6. Die Scharztalalpe mit dem hohen Göll bei Berchtesgaden. – Ausstell. des nordd. Gesammtvereins 1850, angek. vom Lübecker KV.
7. Partie im Nassfeld bei Gastein. Durch den Leipz. KV. 1851 an G. Halberstadt, Leipzig.
8. Partie bei Telfe im Oberinntal, Tirol. – Münch. allg. d. KA. 54.
9. Mühle mit der Ruine Marmels im Halbsteintale, Graubünden. – Münch. d. allg. u. histor. KA. 58. Ein Bild „Mühlental“, E: Sussmann-Una, war auf der Frankf. A. a. Privatbesitz 91.
10. Die alte Kapelle bei Taufers (1858).
11. Partie aus dem Oberinntal (1859).
12. 13. Eisenschmelze im Ferraratal; Eingang in’s Vilsalpertal (Tirol). E: Museum St. Gallen.
14. Sensenschmiede im Allgäu (1860).
15. Insel Ufenau im Züricher See, im Vordergr. eine kl. Kirche, über die in der Ferne das Städtchen Rapperswil sichtbar. Bez. 1861. h. 0,38, br. 0,51. E: Neue Pin. München.
16. Partie im Fulschertale in Tirol. Bez: W. Scheuchzer 1866. h. 0,64, br. 0,85. E: Künstlergut zu Zürich.

II. Zeichnungen, Aquarelle.

1. Carl Rottmann’s Italienische Landschaften in den Arkaden des Hofgartens zu München. 28 Fresken. In getreuen Contouren mit der Feder auf Bauspapier gez. von W. Scheuchzer. kl qu. 4. E: Samml. Maillinger, München.
2. Miltenberg am Main, 20. Sept 1845. Aquarell. qu. 4. E: Samml. Maillinger, München.
3. Schloss Golling im Salzkammergut. Aquarell. E: König Ludw.-Album. Lith. von Würthle. gr. qu. fol.
4. Ausflug in’s Allgäu. 12 Bll., in Stahl gestochen von Poppel. München. gr. qu. 8.

Die Handzeichnungs-Samml. des Künstlergutes Zürich besitzt 4 Bände Studien u. Skizzen W. Scheuchzer’s.

Scheuren, Caspar Joh. Nepom., Landschaftsmaler, geb. zu Aachen am 22. August 1810, gest. zu Düsseldorf am 12. Juni 1887, bezog 1829 die Akad. Düsseldorf, wo der reich u. vielseitig begabte Kunstjünger sich unter dem Einfluss Lessing’s u. J. W. Schirmer’s bald zur Meisterschaft emporarbeitete. Anfangs nur eifriger Landschaftsmaler, verband er später oft mehrere Landschaften zu einem Cyclus, dessen Zusammenhang oder historische Folge phantasiereiche Arabesken vermittelten oder zur geschichtlichen Darstellung erhoben. Er steht in der von ihm eingeschlagenen Richtung einzig u. unerreicht da, ebenso in der reizenden Behandlung seiner Stoffe, mochte er sie in Oelfarben, in Aquarell oder mit der Radirnadel ausführen. Wiederholte Reisen hatten ihn den Rhein entlang von der Quelle bis zur Mündung, in die Niederlande, nach Süddeutschland, Tirol u. Oberitalien geführt, aber seinem Rhein blieb er vor Allem treu u. entnahm ihm die schönsten Motive. Seit 1855 Professor.

I. Oelgemälde.

1. Schloss am Wasser. Die Schlossherrschaft auf einer Bootfahrt. Bez: G. Scheuren 1829. h. 0,51, br. 0,56. E: Kunsthalle Hamburg, aus d. Verm. H. Hesse 1849.
2. Die Mühle mit der Eiche. (1829). Angek. vom KV. f. Rh. u. W.
3. Die Ritterburg bei Abendbeleuchtung. Bez: C. Scheuren 1830. h. 0,26, br. 0,31. E: Galerie zu Schwerin.
4. Ruinen mit einem Jäger. (1830). Angek. vom KV. f. Rh. u. W.
5. Burgruine. Staffage: Räuber von Soldaten transportirt. Angek. vom KV. f. Rh. u. W. – Berl. ak. KA. 30.
6. Schloss im Schnee. (1830). E: Domherr v. Spiegel, Halberstadt.
7. Rheinufer bei Düsseldorf. (1831). Angek. vom KV. f. Rh. u. W.
8. Die Vätergruft (1831). Angek. vom KV. Hannover. Lith. von Georg Osterwald, gr. qu. fol. Hannov. KV. 1835/36.
9. Die Abtei u. das Schlachtfeld. (1831). Angek. vom KV. f. Rh. u. W. Eine Landschaft mit ausgedehnten Gebäuden eines Klosters in got. Stil an einem von hohen Bergen umgebenen See, im Vordergr. Mönche, welche gefallene Krieger zur Bestattung tragen, befand sich in der gräfl. Sierstorpff’schen Galerie auf Schloss Driburg, welche im April 1887 durch Lepke in Berlin versteigert wurde.
10. Das Schloss am See. (1831). Angek. vom KV. f. Rh. u. W. Ein Bild „Altes Schloss am See“ besitzt das Stadt-Museum Stettin, Samml. Maurer.
11. Die Hütte am See. (1831). Angek. vom KV. f. Rh. u. W.
12. Die Falkenjagd. (1831). E: Prinzessin Wilhelm v. Preussen, spätere Kaiserin Augusta.
13. Ansicht der Burg Elz.
14. Niederländische (niederrheinische) Landschaft. (1832). – Kasseler KA. 38; Berl. Jub.-A. 86.
13 u. 14 Samml. Anton Bendemann. – Berl. ak. KA. 32.
15. Niederl. Landschaft. War in der Samml. des Domherrn v. Spiegel zu Halberstadt.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 540. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/545&oldid=- (Version vom 18.10.2023)