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7. Erinnerung an Dresden. Blick vom vormals Findlater’schen Weinberge (jetzt Schloss Albrechtsberg) auf die Stadt u. Umgegend. (Die Umrahmung bildet ein von Reben umrankter bogenförmig gekrümmter Stab, auf welchem drei geflügelte Genien sitzen, während vom auf dem Geländer ein schlafender Jüngling ruht.) Zur Erinnerung an den Sommeraufenthalt des Grafen Raczynski auf dem Weinberge (1829), wo Schinkel sein Nachbar war. Aquarell. Bez: Schinkel 1829. h. 0,205, br. 0,225.
8. 9. Die Bewaffnung zu den Befreiungskriegen; Siegreiche Heimkehr u. Siegesfeier. Cartons in schwarzer Kreide. Pendants. E: Schinkel-Museum, Berlin.
10. Figurenschmuck an der Vorderseite der Nicolaikirche zu Potsdam. Grosse Zeichnung, welche im untern Giebelfelde die „Bergpredigt“, im obern Giebelfelde die „Himmelfahrt Christi“ u. zwischen beiden Feldern eine „Inschriftstafel mit Genien“ enthält.
11.–40. Dreissig Skizzen zu Operndecorationen, meist in Aquarell u. Gouache.
10–40 E: Schinkel-Museum, Berlin.
41. Die von Schinkel in 45 Mappen hinterlassenen landschaftlichen u. architektonischen Reiseskizzen, Entwürfe u. Zeichnungen (beiläufig 3500 Bll.). In einer Auswahl von 150 Bll. vervielfältigt durch das Photograph. Institut von L. Bette in Berlin, qu. fol.
42. Entwürfe zu Glasmalereien für die Chorfenster der neuen Werder’schen Kirche zu Berlin. Zeichnungen Schinkel’s, ausgeführt von Heinrich Müller in Berlin, dessen Glasgemälde sich auf der Berl. akad. KA. 1830 befanden.
43. Entwürfe zu den von B. W. Rosenthal auf Goldgrund ausgeführten Fresken in der Absis der Nicolaikirche zu Potsdam.
44. Sämmtliche Entwürfe zu den Wandgemälden in der Vorhalle des Berliner Museums. Den Gedankengang der Compositionen bezeichnet Ernst Förster mit folgenden Worten: „Saturn u. die Titanen ziehen sich in’s Dunkel der Vorzeit zurück, die von der Herde des Mondgewölkes abgeschlossen wird. Jupiter beginnt den neuen Lauf der Welt, die Dioskuren als Lichtträger voran. Prometheus raubt das göttliche Feuer für die Menschen. Die Nacht, um welche die Keime des Entstehens sich gelegt, entfaltet ihren Mantel u. entlässt ihre Kinder zum tätigen Leben; der Krieg bleibt verhüllt, aber mit den Musen zieht der Friede dahin u. betauet die Erde. Erste Anfänge der Wissenschaft. Der Hahn kräht, der Tag beginnt, u. mit ihm Sorge u. Arbeit. Der Sonnengott entsteigt dem Meer im Geleite der Grazien. – In der zweiten Abteilung: Der Quell der Phantasie entspringt unter dem Hufschlag des Pegasus. Morgen u. Frühling des Lebens: Hirtenkinder im Naturgenuss bei Dichtkunst u. mit Spielen der Kraft u. Gesundheit. Anfänge der Kunst, Erfindung der Malerei im Nachzeichnen des Schattenrisses. Sommer u. Mittag: Die Ernte u. ihre Freuden. Hinter dem Schleierfall der Quelle der Dichtkunst sitzen im Schos der Erde die Parzen; alles aber schöpft Begeisterung aus dem castalischen Brunnen. Abend u. Herbst: Weinlese. Künstlerwerkstätten, Erfindung des korinthischen Capitäls durch einen in eine Akanthusstaude gesetzten Korb. Krieger kehren heim u. erfreuen sich am Besuch der Musen. Nacht u. Winter: Der Weise, von Psyche erleuchtet, beobachtet den Lauf der Gestirne; Luna steigt zum Meer hinab. Der Greis ist in Betrachtung der Elemente versunken; der Schiffer fährt hinaus in’s unbegrenzte, mondbeglänzte Meer. Am Schluss: Aufgang eines neuen Tages über dem Grabhügel des Erdenlebens.“ Unter den beiden Cyclen mit ihren Darstellungen links der kosmologischen, rechts der anthropologischen Entwickelung befinden sich in je 14 kleineren Bildern die Taten des Herkules u. die Taten des Theseus. An der von Cornelius geleiteten Fresco-Ausführung beteiligten sich C. Eggers, G. Eich, R. Elster, C. Hermann, C. Pfannschmidt, F. Schadow, Herm. Schultz, C. Stürmer u. A., unter ihnen mehrere Schüler des Cornelius. Eine „Grosse farbige Zeichnung zu einem für die Säulenhalle des k. Museums bestimmten allegorischen Gemälde“ befand sich bereits auf der Berl ak. KA. 1830. Das Bild „Der Beginn der Kunst“ (die Entstehung der Malerei) hat J. Thaeter für das Werk Raczynski’s gestochen, qu. fol.
45. Schloss Prediama in Krain bei Triest. Federz. auf Stein, gr. fol.
46. Panorama von Palermo. Federz.
47. Entwurf zur Glasmalerei des Hauptfensters im grossen Ordensremter zu Marienburg. Aquarell.
48. Oxford, vom College aus gesehen. Federz.
49. Decoration der Rotunde im Museum zu Berlin. Aquarell.
46–49 in gr. Photographien von L. Bette, Berlin.
50. Palais des Grafen Redern in Berlin. Zeichn. Lith. von Jul. Tempeltei.
51. Die beiden Töchter des Meisters. Kreidez. Angek. für die Berliner Nat.-Gal. 1897. (Laut Bericht der „Illustr. Z.“). Kinderbild.
52. Entwürfe zum beabsichtigten Bau des Schlosses Orianda in der Krim.
53. Entwurf eines beabsichtigten Palastes auf der Akropolis zu Athen.
52 u. 53 Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.

Schinz, Johann Caspar, Genre- u. Historienmaler, geb. zu Zürich am 16. April 1798, gest. daselbst am 19. Aug. 1832, erhielt auf der Züricher Kunstschule den Zeichnenunterricht von Prof. Meier u. H. Lips, die Unterweisung in der Oelmalerei von J. C. Huber u. bezog 1816 die Akad. zu München. Im Sept 1818 reiste er als Begleiter Luise Seidler’s u. einer Frau v. Loewenich von München nach Italien, wo er mit Overbeck u. Ph. Veit verkehrte u. in seinen religiösen Bildern diesen Meisten nacheiferte. Im Sommer 1819 hatte er mit L. Seidler u. einigen Freunden von Rom einen Ausflug nach Neapel u. Pompeji u. in die Katekomben von Neapel gemacht, 1821 die Heimat besucht u. war 1824 nach Zürich zurückgekehrt.

1. Christus bei Martha u. Maria. 1822 in Rom ausgestellt.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 559. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/564&oldid=- (Version vom 28.10.2023)