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als er im J. 1823 sich ganz der Kunst widmete. Eine Studienreise nach Thüringen wurde für seine Berufswahl entscheidend, welche durch Schinkel die teilnehmendste Förderung erfuhr. 1827 bis 1831 verbrachte W. Schirmer in Italien. Ausser den Anregungen der dortigen Natur u. Kunst genoss er in Rom des Umgangs mit Jos. Koch, J. Chr. Reinhart u. dem engl. Landschafter Turner. Nach seiner Heimkehr gründete er in Berlin ein Atelier, das bald von mehreren Schülern besucht wurde. 1835 wurde er Mitglied der Berliner Akademie, 1839, als Nachfolger Blechen’s, Lehrer an der Landschaftsclasse derselben u. 1843 Professor. 1845 unternahm er seine zweite Studienreise nach Italien, dessen landschaftliche Reize im Wechsel der Beleuchtung ihn in erhöhtem Masse fesselten. In Berlin erschloss sich ihm bald darauf die Gelegenheit, seinen Schönheitssinn an grösseren Aufgaben zu betätigen. Seit 1850 entstanden die Cyklen der ägyptischen u. griechischen Landschaften, die W. Schirmer im Verein mit Carl Graeb, Ed. Biermann u. den eigenen Schülern Max Schmidt u. Ed. Pape im Neuen Museum als stereochromische Gemälde ausführte. 1852 wurde S. Mitglied des akad. Senats. 1865 ing er zum drittenmal nach Italien, doch erkrankte er in Rom u. starb im folgenden Jahre auf der Heimreise.

I. Oelgemälde.

1.* Ansicht von Görlitz an der Neisse.
2.* Ansicht der Ruine des Klosters Paulinzella in Thüringen, nach der Natur gemalt. Staffage; die Landschaftsmaler Ahlborn (sitzend) u. W. Schirmer (stehend).
1 u. 2 Berl. ak. KA. 1824.
3. Ansicht der Stadt u. des Hafens Swinemünde. War E. des Prinzen Wilhelm (Kaiser Wilhelm’s I.). Gest. von Ferd. Berger. Eine Zeichnung „Hafen von Swinemünde“ im Schloss zu Berlin. – Berl. ak. KA. 26.
4.* Civitella. Vor der Natur entworfenes Bild. 1827–29.
5.* Blick auf das alte Rom von den Kaiserpalästen aus. E: Kaiser Wilhelm. – Berl. ak. KA. 28.
6. Die Burg des Porsenna, Gegend in den Apenninen.
7. Gegend von Aqua pendente.
8. Waldgegend, nach eigener Erfindung.
5–8 Berl. ak. KA. 28.
9.* Blick vom Lago d’Averno auf den Vesuv. Oelstudie. 1829.
10. Blick auf den Monte Oreste u. Umgebung.
11. Blick von der Villa d’Este in Tivoli.
10 u. 11 Berl. ak. KA. 30.
12.* Ansicht von Narni mit dem Felsentale der Nera. 1831. E: Kaiser Wilhelm.
13. Der Monte Soracte aus der Gegend zwischen Narni u. Otricoli gesehen.
12 u. 13 Berl. ak. KA. 32.
14.* Ideale Landschaft im Charakter von Tivoli, Motiv der Villa d’Este. 1833. E: Kaiser Wilhelm.
15. Der Monte Soracte. E: Kaiser Wilhelm.
16. Der Palazzo Veneziano in Rom bei Mond- u. Fackelbeleuchtung.
14–16 Berl. ak. KA. 34.
17.* Terracina. 1834. E: Kaiser Wilhelm. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
18. Landschaft mit überbrücktem Bach, zu beiden Seiten Architecturen. 1835 gemalt, h. 0,38, br. 0,50. Aus der Galerie des Stadtältesten Ludw. v. Jacobs in Potsdam auf Lepke’s Berl. K.-Auct., Januar 80.
19.* 20.* Golf von Neapel; Boitzenburg. – Beide auf der Berl. ak. KA. 36.
21.* Tasso’s Haus in Sorrent. Bez: 18 S 37. h. 0,42, br. 0,87. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagener’sche Samml. Ein Bild war auf der Berl. ak. KA. 36.
22. 23. Zwei Ansichten von Glienike bei Potsdam, gemalt im Auftrage des Prinzen Karl, der sie 1838 dem Herzoge von Orleans schenkte.
24.* Morgen an der Küste von Amalfi. 1839.
25.* Golf von Bajae mit Blick auf den Vesuv. Unvoll. Oelgem. Um 1840.
26. Judenkirchhof in Prag. Ausstell. der vom Berl. KV. zur Verlosung angekauften Bilder, April 40.
27. Ansicht beim Dome zu Meissen. Stahlstich von H. Fincke. gr. fol. – Berl ak. KA. 36; Leipziger KA. 41.
28.* Civita Castellana. Composition. 1841. Eine „Landschaft im Charakter der Gegend von Civita Castellana“ war auf der Berl. ak. KA. 1840.
29.* Villa d’Este bei Tivoli. 1841. E: Kaiser Wilhelm. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
30.* Comer See. 1841. E: Kaiser Wilhelm. Eine „Abendlandschaft am Comersee“ war, als Besitz des Frl. Eveline v. Waldenburg, auf der Berl. ak. KA. 40.
31. Der Hain am Meere. – Berl. ak. KA. 42.
32. Phantasie-Landschaft im Charakter der campanischen Küste. 1843. E: Kaiser Wilhelm.
33. Abendlandschaft. Ansicht von Neapel mit dem Palaste der Königin Johanna. 1843. h. 0,345, br. 0,45. E: Stadt-Museum Danzig. Eine Zeichnung „Palast der Königin Johanna bei Neapel“ hat H. Fincke in Kupfer gestochen.
34. Der Abend am Meer. E: König v. Preussen.
35. Meeresstrand in neapolitan. Charakter. E: Justizrat Jacoby, Berlin.
36. Landschaft in röm. Charakter. E: Graf G. v. d. Groeben.
37. Blick auf Neapel von der Eremitage aus. E: Stiftsdame Emilie v. Waldenburg.
38. Der Königssee im Salzburgischen. E: Ober-Reg.-R. O. v. Koenen.
39. Ein Lustschloss am Meere. E: König v. Preussen.
34–39 Berl. ak. KA. 44.
40.* Villa Conti bei Frascati. 1847. E: Kaiser Wilhelm.
41.* Fontana Trevi in Rom. 1848. E: Kaiser Wilhelm. – Berl. ak. KA. 48.
42. Mondscheinlandschaft mit dem Raube des Hylas. Staffage von Carl Sohn. h. 0,78, br. 1,12. E: Museum Hannover, angek. auf der KA. 1849.
43. Landschaft mit Säulentrümmern in Süditalien. h. 0,87, br. 1,51. E: Museum Hannover, Geschenk des Ober-Med.-R. Kaufmann 1861.
44.* Cap Misenum. E: Kaiser Wilhelm.
45.* Hafen im Charakter von Genua. Um 1850. E: Kaiser Wilhelm.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 566. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/571&oldid=- (Version vom 28.10.2023)