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M.


Mayer, Ludwig, Historienmaler, geb. zu Kaniow, Galizien, am 7. Juli 1834, war Schüler der Wiener Akad. unter den Professoren Kupelwieser u. Rahl, machte darauf Studienreisen nach Venedig, Deutschland, Belgien, Paris und Rom u liess sich in Wien nieder, wo ihm 1864 u. 1871 der Reichel-Künstlerpreis verliehen wurde. Lebt meist in Wien.

I. Oelgemälde.

1. Pietà – Dresd. ak. KA. 61. Eine „Pietà“: Wiener JA. 83 u. Wiener Jub.-A. 88, histor. Abteil.
2. Christus u. die Samariterin am Brunnen, im Hintergr. Samaria. Bez: Ludwig Mayer, h. 1,29, br. 1,925. – Wiener ak. KA. 64, angek. f. die Gal. des Kaiserhauses, der akad. Galerie überwiesen 76.
3. Jerusalem nach dem Tode Jesu. Infolge Staatsauftrags v. J. 1863. Bez: Ludwig Mayer 1866. h. 1,52. br. 2,45. E: akad Gal. Wien. – Oesterr. KV. 66; Par. WA. 67; Wiener 3. allg. d. KA. 68, Wiener WA. 73.
4. Der Besuch auf der Brandstätte. – Wiener JA. 69.
5. Judas, den Sündenlohn empfangend – Wiener JA. 69; Dresd. ak. KA 71; Par. WA. 78.
6. Im Atelier. – Wiener JA. 71.
7. Die Augenschein-Commission. – Wiener JA 72; Wiener WA. 73.
8. Ecce homo. – Wiener WA. 73.
9. Allegorie auf die Musik u. Malerei. Bez: Ludwig Mayer 1873. h. 1,94, br 2,56. E: Hofmuseum Wien. – Wiener JA. 75; Wiener histor. KA. 77.
10. Vor dem Feiertage. – Wiener JA. 74.
11. Nach der Arbeit ist gut ruh’n – Dresd. ak. KA. 75.
12. Das Gastmahl des Königs Belsazar. Bez. 1877. h. 2,93, br. 5,45. – Wiener histor. KA. 77.
13. Christus. Der Heiland in ganzer fast lebensgr. Figur; die Linke ruht auf seiner Brust, während die Rechte zum Segnen erhoben ist. Im Auftrage des Wiener Prälaten Kornheisl gemalt. – Wiener JA. 80.
14. Nach der Jagd. – Dresd. ak. KA 81.
15. 16. Tod Christi; Mutterfreude. – Wiener JA. 81.
17. Das Madonnenbild für die Dorfkirche. h 1,00, br. 1,10. Ausgestellt im Atelier, dann auf der Wiener int. KA. 82, Abb. im Kat.
18. Betende Heilige. – Dresd. ak KA. 83.
19. Des armen Hirtenknaben Glückstraum. Märchen. – Wiener JA. 83; Münch. int. KA. 83.
20. Undine. – Wiener JA. 89.

II. Wandgemälde.

1. Fresken von 16 Meter Länge im Sitzungssaal des neuen Rathauses zu Wien: Die Gründung des Stephansturmes; Die Gründung der Wiener Universität; die Gründung der Münze; Herzog Albrecht III. erteilt der Bürgerschaft die den Handel u. Verkehr fördernden Privilegien u. überreicht dem Rector der Universität eine Urkunde, welche die Errichtung theologischer Lehrstühle verfügt. Dem grossen Bilde schließen sich links die Bildnisse Rudolf’s v Habsburg u. seines Sohnes Albrecht, rechts die Maximilian’s I. u. Friedrich’s III. an.
2. Fresken auf der Galerie der einen Langseite des Gemeinderatsaales im neuen Wiener Rathause. In sieben in Spitzbogen abschliessenden Feldern von 2,45 Höhe bei einer Grundlinie von 3,40:
1) Der Handel u. der Verkehr (zwei Jünglingsgestalten).
2) Die Wohltätigkeit.
3) Die Wissenschaft (allegor. Figuren der vier Facultäten), bez. mit dem Namen des Künstlers und der Jahreszahl 1885.
4) Die Erziehung.
5) Die Künste (Jungfrauen mit den Attributen).
6) Die Gesundheitspflege (Quellnymphe und badende Kinder).
7) Die Industrie (allegor. Figur u. schmiedende u. webende Kinder).

III. Zeichnungen.

1. „Die Zeichen im Walde“. Cyclus von 11 Bleizeichnungen nach einer Dichtung von Ludw. Tieck. – Dresd. ak KA. 61.
2. Carton zum Gemälde „Jerusalem nach der Kreuzigung Christi“. – Dresd. ak. KA. 64.
3. Carton zu einem der acht Fenster in den Seitenschiffen der Votivkirche zu Wien: Der h. Rupert; Ober-Oesterreich, Salzburg, Tirol. Glasmalerei von Geyling. Gestiftet von den Cardinälen Tarnoczy u. Eder.

Mayr, Heinrich von, Genre- u. Pferdemaler, geb. zu Nürnberg um 22. Febr. 1806, gest. zu München am 5. April 1871, besuchte die Nürnb. Kunstschule unter Leitung seines Stiefvaters des Malers Christ. Friedr. Fues u. ging zur Fortsetzung seiner Pferdestudien 1825 nach München, wo ihm zum Zeichnen die k. Marställe offen standen. Infolge einer Aufforderung des Prinzen Max, der einige Bilder Mayr’s erworben u. den j. Künstler zu seinem Cabinetsmaler ernannt hatte, schloss dieser sich 1838 der Orientreise des Prinzen an, von der er viele Zeichnungen mitbrachte, welche in Lithographie dem vom Herzoge selbst geschriebenen Werke „Aus dem Orient, malerische Ansichten, gesammelt auf der Reise nach Nubien, Aegypten, Palästina, Syrien u Malta“ (10 Hefte gr. qu fol.) beiliegen. H. v. Mayr hat auch mehrere Bll. radirt.

1. Die Rossschwemme in Freising. – Nürnb. KA. 30.
2. Gefangene ital. Räuber von Dragonern escortirt. – Münch. KV. 36, angek. von demselben. (Zweifelhaft, ob von H. v. Mayr).
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/6&oldid=- (Version vom 30.6.2023)