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30. Die Versuchung des Herrn. Bez. m. Monogr. LS 1847. h. 0,48, br. 1,17. E: Hofmuseum Wien, Verm. des Frl. Caroline Weiss.
31. Der barmherzige Samariter. – Oesterr. KV. 67.
32. Auffindung des Kreuzes durch die heil. Helena.
33. Christi Speisung der Fünftausend, eines seiner grössten Bilder, für das Refectorium des Mechitaristen-Klosters Maria Schutz 1839 gemalt – Oesterr. KV., Frühj. 83.
34. Christus am Oelberge. Lith. von M. Stohl. roy. fol.
35. Das Almosen. Lith. im Album der Künstler Wien’s in eigenhänd. Zeichn. auf Stein. Tondr. Wien 1845. gr. fol.
34 u. 35 für Erzh. Johann auf dem Brandhof, dem steirischen Landsitze desselben, gemalt.

II. Zeichnungen.

1. Zeichnungen zu den Glasmalereien an der Südseite der gotischen Nationalkirche der Böhmen Maria Stiegen (Maria am Gestade) zu Wien: Bilder der vier böhmischen Schutzheiligen, als Glasgemälde ausgeführt von Gottlieb Mohn.
2. Zwei Mütter mit Kindern, wahrscheinlich Maria u. Elisabeth mit dem Christuskinde u. Johannes, bei einem Fenster. Federz. m. Tusche. Bez. 1815.
3. Götz v. Berlichingen vor den erschrockenen Ratsherren zu Heilbronn mit dem Schwerte die Schergen zurücktreibend. Federz. h. 14″, br. 20″. E: v. Speck-Sternburg’sche Samml. zu Lützschena bei Leipzig.
4. Christi Speisung der Fünftausend. Bleiz., rot gehöht. h. 0,525, br. 0,74.
5. Die feierliche Doppelhochzeit zu Wien am 22. Juli 1515. Kaiser Maximilian krönt die Prinzessin Anna, Tochter des Königs v. Ungarn. Aquarellirte Federz. h. 0,39, br. 0,28.
6. Portrait des Herzogs v. Reichstadt. Blei- u. Farbstiftz. 1832. h. 0,51, br. 0,32.
4–6 E: v. Tschudi. – Wiener histor. KA. 77.
7. Abschied der heil. Familie von Elisabeth u. Johannes. Zeichnung. Lith. von G. Schlick. Tondr. Leipz. Künstleralbum I. Heft 1858. u. fol.
8. Portr. des Dr. Anton Schmit, k. k. Regiments-Feldarztes u. Homöopathen. Kniest. Gest. von G. Leypold. fol.

III. Radirungen.

1. Die heil. Familie mit Elisabeth u. Johannes. h. 0,118, br. 0,178.
2. Christus am Kreuz mit dem knienden Bergmann, auf den, rechts stehend, Johannes der Täufer deutet, während die mit einem Lilienstengel links stehende Maria ihn segnet. Bez. m. Monogr. 1824. h. 0,30. br. 0,19.
3.–23. Einundzwanzig Umrisse zu F. de la Motte Fouqué’s „Undine", gezeichnet vom Grafen Clary, gest. von L. Schnorr. Leipzig. 1816. h. c. 0,11. br. c. 0,18.
24. Scene aus der Ilias, h. 0,160, br. 0,215. Ein am Boden liegender toter Krieger wird von einem sich über ihn neigenden jungen Kameraden erkannt. Andere Krieger zuschauend, während Odysseus naht. In Umrissen radirt 1804.

IV. Lithographien.

1. Die heil. Anna unterrichtet Maria im Lesen. Bez. m. Monogr. 1820. h. 0,448, br. 0,297. Orig.-Lith. Tondr.
2. Die heil. Theresia. Gem. von Fr. Rinn. Bez. m. Schnorr’s Monogr. 1820. h. u. br. 0,133.
3. Der heil. Franciscus Xaverius sterbend. Monogr. 1820. h. 0,160, br. 0,177.
4. Immanuel Kant, Brustb. profil nach links. Nach der Natur gez. von V. H. Schnorr v. C. 1789. Monogr. 1820. Oval.
5. Anton Pilgram, Baumeister am Stephansdom, nach dem Steinbilde an der Stephanskirche. Brustbild nach links, Gesicht en face. Monogr. 1820.
6. Der heil. Stanislaus Kostka, Brustb. fol. (1820.)
7. Der heil. Leopold. fol.
8. Clemens Maria Hoffbauer, Generalvicar der Redemtoristen, gest. zu Wien 1820. kl. fol.
9. Die Anbetung der Hirten. Brustb. en face. Monogr. 1822. h. 0,122, br. 0,80.
10. Ferdinand, Kronprinz v. Oesterreich, der spätere Kaiser. Brustb. in Oval. 1822. fol.
11. Portr. des ehemal. Prof. der Philos. P. Frans zu Klattau. (1826). fol.
12. Portr. des P. Ehrenhofer, deutschen Predigers in Rom. (1829). fol.
11 u. 12 nach einem ungenannten Künstler lithogr.
13. Portr. des Herzogs v. Reichstadt, gest. 22. Juli 1832. gr. fol.
14. Das Almosen. Auf einer Bank ein Invalide, dem eine Nonne ein Körbchen, eine andere eine Kanne Wein bringt. Federz. m. Monogr. 1843 für das Album der Künstler Wien’s.

Das im V. Bde. von A. Andresen „Die Deutschen Maler-Radirer des 19. Jahrh.“ (Fortsetzung von J. E. Wessely, Leipzig 1877) beschriebene „Werk des L. Schnorr von Carolsfeld" umfasst die genannten 24 Radirungen u. 14 Lithographien.

Schnorr von Carolsfeld, Veit Hans, Historienmaler, geb. zu Schneeberg im Sächs. Erzgebirge am 11. Mai 1764, gest. zu Leipzig am 20. April 1841, studirte in Leipzig die Rechtswissenschaft u. war auch bereits als Notar tätig gewesen, als die Liebe zur Malerei, mit der er sich unter Oeser’s Leitung vertraut gemacht, ihn der Kunst zuführte. Nach seiner Verheiratung mit der Tochter des Rectors Irmisch in Plauen liess er sich, mit Empfehlungen versehen, 1788 in Königsberg als Zeichnenmeister u. Portraitmaler nieder, übernahm aber schon im nächsten Jahre den Zeichnenunterricht am Handelinstitut zu Magdeburg und kehrte endlich, um sich in der Kunst weiter auszubilden, 1790 zu Oeser nach Leipzig zurück. Eifriges Kunststudium, Bildnissmalerei in Oel u. Miniatur u. Zeichnenunterricht, daneben Illustrationen für Leipziger Verleger füllten die nächsten Jahre aus. Zu seinem Freundeskreise gehörte auch J. G. Seume, der gegen Ende des Jahres 1801 seinen berühmten „Spaziergang“ unternahm. Bis Wien wenigstens konnte Schnorr sich ihm anschliessen, hier 14 Wochen verweilen u. darauf über München u. Strassburg die Reise nach Paris unternehmen. Nach der Heimkehr von

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 617. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/622&oldid=- (Version vom 9.11.2023)