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5. Aus dem Park zu Gaussig bei Bantzen. Bez: B. Schrader. Gaussig 29. Mai 92.
4 a. 5 Dresd. Aquarell-A. 92.
6. Altmarkt in Dresden mit der von Blumenständen umgebenen „Germania“ u. dem Blick auf den Krenzturm. Gouache. Bez: B. Schrader 1894. – Lichtenberg’s Dresd. Salon, Dec. 94.
7. Am Kaizbach. h. 0,76, br. 0,96. – Hannov. KA. 94; Hamb. Gr. KA. 95.

Schrader, Julius Friedrich Antonio, Historien- u. Portraitmaler, geb. zu Berlin am 16. Juni 1815, wurde, nach seinen Vorstudien auf der Berliner Akademie, Schüler Wilh. Schadow’s in Düsseldorf, unter dessen Leitung er fünf Jahre, dann zwei Jahre selbstständig arbeitete, nur durch kürzere Studienreisen nach Frankreich u. den Niederlanden unterbrochen. Die Bewilligung eines Berliner Stipendiums bot ihm die Mittel zur Reise nach Italien, die er 1844 antrat. Nach dreijährigem Aufenthalt in Rom kehrte er nach Berlin zurück, unternahm aber neue Reisen nach England, Holland u. Belgien, die besonders dem Studium der Werke des Rubens u. van Dyck gewidmet waren. 1847 wurde Schrader ord. Mitglied, 1848 Lehrer der Malclasse der Berliner Akademie, 1852 Professor u. Leiter eines Schülerateliers, in welchen Aemtern er durch Lehre u. Beispiel einflussreich wirkte, u. 1853 Mitglied des akad. Senats. Seitens auswärtiger Akademien erhielt er die Mitgliedschaft von Dresden (1876), Paris u. Wien. Kl. gold. Med. Berlin 1850, grosse 1853; Med. Wiener WA. 73. Der greise Künstler, dessen Tätigkeit seit einigen Jahren durch ein Augenleiden getrübt ist, lebt gegenwärtig (1898) in Gross-Lichterfelde bei Berlin.

I. Oelgemälde.

1. Moses erzählt seinem Schwäher Jethro u. seiner Familie die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Dienstbarkeit, nach dem 2. Buche Moses Cap. 18. – Berl. ak. KA. 34.
2. Zwei Hirten im Wettstreit auf der Rohrflöte. Der Preis des Siegers ist ein Widder, den ein älterer Hirt hält. Concurrenzbild. – Berl. ak. KA. 36.
3.–5. Hagar mit Ismael in der Wüste, Skizze; Angelnde Kinder, Skizze zu einem grössem Bilde; Ein Tscherkesse. – Berl. ak. KA. 36.
6. Eine Sultanin in ihrem Kiosk, einen Schmuck betrachtend.
7. Drei im Harem musicirende Odalisken.
6 u. 7 in Düsseldorf 1838 gemalt.
8. Aegypter u. Griechen, am Meeresstrande bei Alexandrien der Einschiffung harrend. (Von W. Müller v. K. genannt).
9. Gruppe fischender Kinder. – Berl. ak. KA. 39.
10. Schlafende Pilgerin. – Berl. ak. KA. 39. Ein Bild „Landschaft mit einer schlafenden Pilgerin“, bez: J. Schrader 1839, Holz, h. 0,15, br. 0,19, befand sich auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., Oct. 88.
11. Bildniss des Dichters Heinrich Zschocke in Aarau. 1840 in Ddf. gemalt, im Auftrage Magdeburg’s, der Vaterstadt Zschocke’s.
12. Kaiser Heinrich IV. wird von den Bischöfen von Köln, Mainz u. Trier 1105 zur Auslieferung der Reichsinsignien gezwungen. Bez: Julius Schrader, Ddorf 1841, h. 1,38, br. 1,79. E: Kunstmuseum Bern. – Leipz. KA., Herbst 41.
13. Papst Gregor VII. als Verbannter im Kloster zu Salerno. Sitzende Figur. 1842 in Ddf. gemalt. Durch den KV. f. Rheinl. u. W. an Pfarrer Wichelhaus in Bonn. Stahlstich von A. Schultheiss. gr. qu. fol. (K. Ludw.-Album).
14. Kaiser Friedrich II. u. sein Kanzler Petrus de Vineis 1246. Figuren etwa ⅔ Lebensgr. 1843 in Ddf. gemalt. Durch den KV. f. Rheinl. u. W. an Thieme in Ddf. Linienstich von Xav. Steifensand für den KV. f. Rheinl. u. W. 1847. roy. qu. fol. Abb. „Daheim“ 1881. – Ddf. KA. 43; Darmst. KA. 43; Berl. ak. KA. 44.
15. Papst Gregor VII. u. Graf Cencius. Der Aufrührer Cencius sucht vor der Volkswut bei dem von ihm gefangenen Papste kniend um Schutz. In halber Lebensgrösse. In Ddf. 1844 gemalt. E: v. Steinberg in Hannover. Lithogr. von J. Giere. Hannov. KV.-Bl. f. 1845/46. gr. qu. fol. – Ddfer. KA., Sommer 44.
16. Papst Gregor VII. u. Cencius. Lebensgr. Wiederholung. h. 2,51, br. 2,37. E: Stadt-Museum Danzig. – Berl. ak. KA. 44, angek. 1845.
17. Mutter mit Kindern auf den Trümmern ihres abgebrannten Hauses. Gem. Ddf. 1845. Durch den KV. f. Rheinl. u. W. an Raitz v. Frentz in Ddf.
18. Eine Bacchantin, im Walde mit zwei jungen Panthern spielend. Bez: Julius Schrader. h. 20½″, br. 25″. E: Galerie Ravené in Berlin. – Berl. ak. KA. 48.
19. Bacchusknabe, im Walde auf einem Pantherfell schlafend. Bez: Julius Schrader. Roma 1846. h. 20½″, br. 25″. E: Galerie Ravené in Berlin. – Berl. ak. KA. 46.
18 u. 19 Pendants, gest. von Adalb. Begas, gr. qu. fol.
20. Badendes Mädchen. (Rom 1846). Angek. vom Berliner KV.
21. Uebergabe von Calais an Eduard III. von England im Jahre 1347. Der König befiehlt die Hinrichtung der sechs Bürger, welche sich zu Opfern für die Mitbürger dargeboten, u. die nur durch die Fürbitte der Königin u. des Prinzen Eduard gerettet werden. Ueberlebensgr. Figuren. Bez: Julius Schrader Rom 1847. h. 3,92, br. 5,20. E: Berl. Nat.-Galerie, angek. 1873 mit der Samml. des Vereins der Kunstfreunde, der das Bild 1847 erworben hatte. – Anfang 1847 in Rom ausgestellt.
22. Italienische Frauen u. Kinder in einer Vigne. – Berl. ak. KA. 48.
23. Friedrich II. nach der verlorenen Schlacht bei Kollin (18. Juni 1757) auf einer Brunnenröhre sitzend, in Gedanken versunken. Bez: Julius Schrader. h. 1,88, br. 1,40. E: Städt. Museum Leipzig, angek. vom KV. 1849. Gest. von A. H. Payne. gr. fol.
24. Italienisches Mädchen. Durch den Schles. KV. 1849 an Gräfin Dyhrn in Breslau.
25. Die Tochter Jephta’s, die geopfert werden soll, mit ihren Freundinnen klagend. 1849 gemalt. Bez: Julius Schrader. h. 1,57, br. 1,885. E: Stadt-Museum Königsberg, seit 1850. Gest. von Prof. B. Trossin für den Königsb. KV. 1858. gr. qu. fol. – Berl. ak. KA. 50; Lübecker KA. 50.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 640. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/645&oldid=- (Version vom 16.11.2023)