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8. Erweckung von Jaïri Töchterlein. Carton für ein Glasgemälde. (Vgl. Nr. 19). – Dresd. ak. KA. 94.
9. Singender Engel. Durch d. Sächs. 1895 an Fabrikbesitzer Boch in Dresden.
10. Oase Biskra (Algier). Vor einem Hause zwei Schachspieler, denen drei andere zuschauen. Aquarell. Bez: Wenzel Schwarz 1898. Durch d. Sächs. KV. 1898 an Joh. Bleyl, Dresden.

Schwarzenfeld, Adolf von, Genremaler, in München.

1. Gut gelaunt. Bauernmädchen, stillvergnügt ihre Küchenarbeit verrichtend. – Münch. JA. 89. Abb. „Kunst f. Alle“ V. (1890).
2. „An mei Schatz“. Briefschreibendes oberbayr. Mädchen. – Dresd. ak. KA. 89.
3. Herzbua. Junge Tirolerin, Karten auslegend. Abb. „Universum“ VI.
4. d’Resei. Oberbayerische Mähderin, an einen Zaunpfahl gelehnt. Ganze Figur. Bez: AR v. Schwarzenfeld. Abb. „Universum“ VI.

Schwarzmann, Joseph Anton, Decorationsmaler, geb. im Dorfe Prutz, Ldg. Ried in Tirol, 1806, gest. zu München am 18. Juli 1890, erhielt seine Ausbildung in Wien u. in München, wo Heinrich Hess, der die Begabung des Künstlers für sein Fach bald erkannt, dessen Hilfe bei Ausschmückung der Allerheiligen-Hofkirche, der Ludwigskirche u. der Basilica des heil Bonifacius mehrfach in Anspruch nahm. Ausgerüstet mit einer reichen Phantasie, blieben seine ornamentalen Arbeiten doch im richtigen Verhältnis zur Hauptcomposition u. seine ganz selbstständigen Ausmalungen den Architekturen entsprechend. Ausser seinen übrigen Münchener Decorationen in der Bibliothek u. im Wittelsbacher Palast malte er im Pompeianum zu Aschaffenburg, in der Synagoge zu Mannheim, im Conversationssaal u. in der protestant. Kirche zu Kissingen, am meisten aber wol im Dom zu Speyer als Helfer Schraudolph’s, dessen Fresken 1846–50 entstanden. Neben den genannten Arbeiten in Deutschland hatte Joseph Schwarzmann auch noch, einem Ruf nach Athen folgend, das k. Schloss daselbst mit Gemälden ausstatten können.

Schwechten, Friedrich Wilhelm, Architekt, Zeichner u. Kupferstecher, der vorzugsweise in Aquatinta arbeitete, auch Glasmaler. Lebte in Berlin. Zu seinen Hauptwerken gehören:

1. Der Dom zu Meissen in allen seinen Teilen bildlich dargestellt von F. W. Schwechten. Berlin 1823–26. 3 Hefte mit 23 Kupfertafeln in Aquatinta nebst Text. roy. fol.
2. Ansicht des k. Palastes auf der Akropolis zu Athen. 1840. Aquatinta, h. 20″, br. 42″.
3. Oberer Teil eines Kapellenfensters: „Christus“, nach einem Carton des Prof. Hübner. h. 9′, br. 3¼′, in Schmelzfarben. – Berl. ak. KA. 50.
4. Unterer Teil eines Fensters derselben Kapelle: „Die Anbetung“, ebenfalls nach einem Carton Hübner’s. h. 3¼″, br. 3¼″, in Schmelzfarben.
5. Apostelbilder, Glasgemälde. h. 4′ 8″, br. 2′ 6″. – Berl. ak. KA. 52.

Er beteiligt sich auch an dem von Prof. Adler herausgegebenen Unternehmen „Mittelalterliche Backstein-Bauwerke des Preussischen Staates. Gesammelt u. herausg. von F. Adler, Baumeister“. I. Heft: Stadt Brandenburg, mit 10 Kupfertafeln, gest. von Walther, Nikoley, Schwechten u. C. Rauch. Berlin 1859. gr. fol.

Schwede, R., deutscher Maler aus Kurland, bildete sich in Peterburg, wo er den Grad eines Akademikers erlangte. Er war ein tüchtiger Portraitmaler, dessen Oelgemälde in den deutschen Ostseeprovinzen, namentlich in Riga, mehrfach angetroffen werden.

1. Georg Friedrich von Fölkersahm (geb. 1762, gest. 1848), Civilgouverneur von Livland in den Jahren 1829–1847. Lith. von Deutsch. roy. fol.
2. 3. Portrait eines Mannes; Portrait einer Dame. Pendants. Ovalbilder. h. 23″, br. 19″.
4. Damenbildniss. h. 13′, br. 12′.
2–4 E: des Kunstvereins zu Riga, Städt. Gem.-Samml., aus dem Nachlass des Künstlers.
5. Brustbild des bekannten Chirurgen Prof. Dr. Piers Walter in Dorpat. Eigentum der Familie Pacht in Livland.

Schweder, Hermann, Historienmaler, war ein Schüler Schrader’s u. begann zu Anfang der sechziger Jahre mit Beschickung der Kunstausstellungen. In Berlin tätig.

1. Savoyardenknabe auf der Wanderschaft.
2. Die englischen Reformatoren Latimer u. Ridley auf ihrem Gange zum Scheiterhaufen, Oxford, 16. Oct. 1555. – Ddfer KA. 68.
3. Der Pilger bei Kaiser Heinrich’s IV. Leiche.
1–3 Berl. ak. KA. 60.
4. Bildniss Paul Gerhard’s für die Nicolaikirche zu Berlin, Pendant zum Bildniss Jacob Spener’s.
5. Sammlung patriotischer Gaben bei Errichtung der Landwehr 1813.
6. Besuch Lucas Cranach’s bei Karl V. 1547. Der Kaiser verspricht dem für das Leben seines Herrn, des Kurfürsten v. Sachsen, bittenden Bürgermeister v. Wittenberg, Gnade walten zu lassen.
4–6 Berl. ak. KA. 62.
7. 8. Politische Kannegiesser; Feierabend (altdeutsches Costüm).
9. Rembrandt u. seine Schüler Gerh. Dow u. der kl. van Eeckhout.
7–9 Berl. ak. KA. 64.
10. Zwei Erbschleicher ein Testament prüfend. – Berl. ak. KA. 66.
11. Scene aus einer Judenverfolgung in Deutschland im 13. Jahrhundert. Verfolgte fliehen auf einem Kahn. h. 1,35, br. 1,79. – Berl. ak. KA. 66; Lepke’s Berl. K.-Auct., Dec. 86 u. Mai 87.

Schwedler, Robert, Genremaler, aus Küstrin, in Berlin tätig. Später Zeichnenlehrer am Johanneum zu Lünburg.

1. Eine Winzerin. – Berl. ak. KA. 48.
2. Die letzten Grüsse vom Schlachtfelde.
3. Polnische Bauernfamilie, von der Ernte heimkehrend.
2 u. 3 Berl. ak. KA. 50.
4. Scherzende Mädchen. Costüm aus der Zeit Ludwig’s XIV.
5.–7. Die ersten Kammerdiener-Studien; Knaben mit einer Ziege; Die glückliche Mutter.
4–7 Berl. ak. KA. 52.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 688. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/693&oldid=- (Version vom 1.12.2023)