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II. Cartons, Aquarelle, Zeichnungen.

1. Spes. Aquarellirte Zeichnung, h. 0,50, br. 0,31.
2. Zwei Kinderfriese. Aquarelle, jedes h. 0,50, br. 3,10.
1 u. 2 Wiener int. KA. 82.
3. Triumphzug. Carton.
4. Triumphzug. Carton. E: J. C. Schön, Worms.
3 u. 4 Münch. int. KA. 83.
5. Entwurf eines Deckengemäldes für das Musikzimmer des Knorr’schen Hauses in München. (Rococodame am Spinett; rechts hinter ihr der ihrem Spiel lauschende Musikmeister, die Geige unter dem Arm. Ueber ihnen die von Amoretten umgebene Muse, den Kranz haltend.). – Münch. KV., Anfang 87.
6. Maria mit dem Jesuskinde auf Wolken schwebend. h. 0,15, br. 0,095. Aquarellirte Federz. – Helbing’s Münch. K.-Auct., 28. März 93 u. ff. Tage.
7. Brunnennymphe, zu einem Monumentalbrunnen. Feder- u. Tuschz. Bez: R. S. – Münch. K.-Auct. (A. Riegner u. H. Helbing), 11. Mai 97 u. ff. Tage.
8. Zwei Turnierritter im Kampfe. Aquarellirte Federz. qu. fol. E: Samml. Maillinger, München.

Der Künstler wandte sich mehr u. mehr der kunstgewerblichen Zeichnung u. Modellirung, überhaupt der decorativen Kunst im weitesten Umfange zu, illustrirte Liezen-Mayer’s „Faust“ mit reichem Blumen- u. Rankenwerk u. schuf phantasievolle Zimmerdecorationen u. Façadenmalereien neben ernsten u. humoristischen Skizzen u. Adressen.

III. Wandgemälde.

1. Ausmalung des Rathauses zu Landsberg a. d. Isar mit Darstellung aus der Geschichte der Stadt. Seine Mitarbeiter sind Ludw. Loefftz, Aug. Spiess u. Conr. Weigand.

Seligmann, Adalbert Franz, Genre-, Portrait- u. Historienmaler, geb. zu Wien am 2. April 1862, Schüler der Wiener Akademie, dann Alex. Wagner’s in München. In Oberdöbling bei Wien tätig. Madrider Columbus-A. 92. Med. III.; Kl. gold. Med. Berlin 96.

1. Leopold von Babenberg, mit Otto I. auf der Bärenjagd, rettet dem Kaiser das Leben. Als Lohn erhält er die Markgrafschaft Oesterreich als erbliches Lehen. – Wiener JA. 87.
2. Kunstkritiker. Zwei Herren im Atelier des Malers ein Bild betrachtend. 1887. – Wiener Jub.-A. 88, Abb. im Kat. (Vgl. Nr. 5). Ein Bild „Im Atelier“, Holz. h. 0,72, br. 0,50, war auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 24. Mai 96.
3. Heilige Familie. Der zwölfjährige Christus, im Hause seiner Eltern, steht in Nachsinnen versunken. – Wiener Jub.-A. 88, Abb. im Kat.
4. Selbstportrait – Wiener JA. 89; Münch. JA. 89.
5. Concilium. Zwei Männer vor einem Staffeleibilde. Abb. „Kunst f. Alle“ V. – Münch. JA. 89. (Vgl. Nr. 2).
6. Der Billroth’sche Hörsaal im Wiener allg. Krankenhause. Etwa 45 Personen. Unter den Zuhörern des am Operationstisch stehenden Docenten bef. sich auch Dr. Karl Theodor v. Bayern. – Wiener JA. 89; Münch. JA. 90; Londoner deutsche KA. 91; Stuttg. int. KA. 96; Berl. int. KA. 96. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1894 u. in gr. Heliogravüre von E. Albert.
7. Aus dem Concertsaale. – Wiener JA. 91.
8. Rauchzimmer. Herren u. Damen in lampen hellem Raum. Abb. „Kunst f. Alle“ VIII. (1893). – Wiener JA. 92; Münch. int. KA. 92; Gr. Berl. KA. 94.
9. Der Weg zum Hades. Von Hermes geführt, schwebt die Schar der Abgeschiedenen dem Hades zu. (Odyss. XXIV). Abb. „Ueber Land u. M.“ 1894. – Wiener JA. 93; Münch. JA. 93; Schulte’s Berl. KA. 94; Gr. Berl. KA. 94.
10. 11. Numa u. Egeria; Gartenstudie. – Wiener JA. 95.
12. Allegorie („Ein ewiges Meer: Geburt u. Grab“.) – Wiener JA. 95.
13. Erinnerung. – Wiener Jub.-A. 98.
14. Belladonna. (Ein dämonisches Weib, zu deren Füssen ein Besiegter). – Wiener JA. 99; Gr. Berl. KA. 99.
15. Aquarell: Concurrenzskizze zur Ausschmückung des deutschen Volkstheaters in Wien. Vorhang: Stegreifcomödie auf der Freiung im J. 1728.

Sell, Christian, Historienmaler, der ganz besonders Soldaten u. Schlachten seit dem 30jähr. Kriege darstellt, geb. zu Altona am 14. August 1831, gest. zu Düsseldorf am 21. April 1883, studirte von 1851–1856 auf der Ddorfer Akad. unter Theodor Hildebrand u. Wilh. Schadow u. machte darauf Studienreisen in Deutschland u. Belgien. 1864 schloss er sich der preuss. Armee während des Feldzugs nach Dänemark, 1866 während des böhmischen Feldzugs an. Ebenso beteiligte er sich als Augenzeuge am deutsch-franz. Kriege 1870–71, sodass mehrere seiner Bilder, weil selbsterlebt, das Gepräge der Zuverlässigkeit tragen. Als Zeichner von Kriegsscenen arbeitete er namentlich für die „Gartenlaube“. Sein Wohnsitz in Düsseldorf wurde naturgemäss durch häufige Studienreisen unterbrochen.

1. Die Verteidigung der Stadtmauer. – Ddfer KA. 52; Berl. ak. KA. 52.
2. Soldaten tragen ihren verwundeten Anführer bei Nacht durch die feindlichen Vorposten. Costüm des 30jähr. Krieges. h. 0,78, br. 0,92. E: Museum Hannover, angek. 1853. – Hannov. KA. 53.
3. Soldaten im 30jähr. Kriege Beute verteilend. Bez: Sell. h. 0,31, br. 0,42. E:Städt. Museum Leipzig, Geschenk J. F. Meuthen 1862.
4. Vorposten. E: Wilh. Rodewald.
5. Der Ritt zur Jagd. Skizze. E: W. C. Cordes jun.
4 u. 5 Bremer A. a. Privatbesitz 63.
6. Kaiserliche Soldaten im 30jähr. Kriege um Beute würfelnd. – Dresd. ak. KA. 65.
7. Flüchtende Soldaten im 30jähr. Kriege. Holz. h. 0,26, br. 0,42. E: Stadt. Kunstsamml. Mannheim.
8. Transport gefangener Soldaten. Bez: Ch. Sell 1865. h. 0,81, br. 1,36. E: Kunsthalle Hamburg, Vermächtn. B. Böhr 1882. Ein Bild „Gefangenentransport in Schleswig“ befand sich auf Sachse’s Berl. KA. 66.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 732. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/737&oldid=- (Version vom 20.12.2023)