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Sokrates u. Aristoteles im Kreise ihrer Schüler, als Eckbilder Christian v. Wolff u. Friedr. Aug. Wolf; zur Seite der „Jurisprudentia“ die Historie von Susanna u. das Urteil Salomo’s, als Eckbilder Böhmert u. Thomasius, u. zur Seite der „Medicina“ Petri Heilung des Lahmen u. die Heilung des blinden Tobias, als Eckbilder Krukenberg u. Reil. Das 1883 begonnene Werk wurde nach fünfsommerlicher Arbeit im Sommer 1888 vollendet.

Die Entwürfe (4 Cartons u. 29 Zeichnungen in Aquarell, Rotstift, Kohle u. Kreide) zu den Wandgemälden befanden sich auf der Spangenberg-Ausstellung in der National-Galerie, März 1892.
Dieselbe Ausstellung enthielt auch eine grosse Zahl begonnener Bilder u. Entwürfe in Oel, Oelstudien, Zeichnungen u. zwölf Bleistiftentwürfe zu Grimm’s Märchen.

Als Unterrichtswerk verfasste Spangenberg die „Mädchenschule“ mit dreizehn Bll. figürlichen u. landschaftlichen Studien in Kreide u. Blei. Angekauft für die Berl. Nat.-Galerie 1892.

Spangenberg, Louis, Architektur- u. Landschafts-Maler, älterer Bruder Gustav’s, geb. zu Hamburg am 11. Mai 1824, gest. zu Berlin am 17. Oktober 1893, bildete sich anfangs zum Architekten unter Prof. Eisenlohr in Karlsruhe, wandte sich aber in München zur Landschaftsmalerei, in der Emil Kirchner sein Lehrer wurde. Zur Fortsetzung seiner Studien ging S. nach Brüssel und Paris, besuchte Südfrankreich, England u. Italien u. weilte endlich mit seinem Freunde Ernst Willers ein Jahr lang in Griechenland. Nachdem er auf der Rückreise bis zum Herbst 1858 nochmals in Rom gewesen, auch Mittel- und Norditalien kennen gelernt, wählte er Berlin zum Wohnsitz. In das Gebiet seiner Darstellungen zog er sowohl die griechische und italienische Landschaft, als auch, und besonders seit seiner Niederlassung in Berlin, die norddeutschen Haiden u. Küsten, den Harz u. die Alpen. Zu seinen Hauptwerken gehören die als Wandgemälde ausgeführten Baudenkmäler im grossen Festsaale der Polytechnischen Hochschule zu Charlottenburg u. seine Darstellungen vulkanischer und neptunischer Bildungen in der Berliner Bergakademie. L. Spangenberg war seit 1878 ord. Mitgl. der Berl. Ahad. d. K.; Preisdiplom der Dresd. Aquarell-A. 87; Ehrenv. Erw. Berl. 87. Eine Ausstellung seines künstlerischen Nachlasses wurde 1894 in der Nat.-Gal. eröffnet. Die hier genannten Bilder der Ausstellung sind mit einem * bezeichnet.

I. Oelgemälde.

1. Küste von Norditalien. – Berl. ak. KA. 56.
2. Die Akropolis von Athen u. der Zeus-Tempel, im Vordergr. das Bett des Ilyssos.
3. Holsteinische Landschaft. Eine holstein. Landschaft, h. 0,56, br. 1,00. E: Frau H. M. Jauch Wwe., war auf der Hamb. A. a. Privatbesitz 1879.
2 u. 3 Berl. ak. KA. 60.
4. Norddeutsche Landschaft. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
5. 6. Ein Strom in der Haide, Motiv aus Oldenburg; Oldenburger Bauernhof in der Haide. – Berl. ak. KA. 62.
7. Ansicht der Burg von Korinth. – Berl. ak. KA. 64; Oesterr. KV., März 66.
8. Im Eichenwald. – Berl. ak. KA. 64.
9. Fischerhütten an der Ostsee. – Berl. ak. KA. 66.
10.* Ostseelandschaft. Bez: Louis Spangenberg 1866. h. 0,93, br. 1,39. Ein Bild „Ostseestrand“. E: Frau Des Arts, war auf der Hamb. A. a. Privatbesitz 1879.
11.* An der Teufelsmauer bei Helsungen im Harz. Bez: Louis Spangenberg 67. h. 1,07, br. 1,64. E: Gustav Fischer, Jena.
12. 13. Landschaft bei Schierke im Harz; Mühle bei Danzig. – Berl. ak. KA. 68.
14. Akropolis u. Zeus-Tempel bei Athen. – Berl. ak. KA. 70. Ein Bild „Die Akropolis“ von Athen, 1870 gemalt, h. 0,89 br. 1,35, besitzt Consul Ed. F. Weber, Hamburg. Ausgestellt daselbst z. B. des Lessing-Denkmals 1879.
15. Pinien am Mittelländ. Meer. – Berl. ak. KA. 70.
16.* Marathon. Bez: Louis Spangenberg 1870. h. 0,66, br. 1,25. E: Ad. Jeniquel, Hamburg.
17.* Der Regenstein im Harz. Bez: Louis Spangenberg 1871. h. 0,68, br. 1,10. E: Frau M. Michahelles, Hamburg. Ein Bild „Regenstein“ h. 0,88, br. 1,38, E: H. Sthamer, war auf der Hamb. A. a. Privatbesitz 1879. – Berl. ak. KA. 72.
18. 19. Am Waldesrand; Im Engadin – Berl. ak. KA. 74.
20.* Eichenwald (unvollendet). Bez: L. Spangenberg 1876. h. 1,10, br. 1,68. Ein Bild „Norddeutscher Eichenwald“: Berl. ak. KA. 76.
21. Motiv aus Oldenburg. – Berl. ak. KA. 76.
22. 23. Auf der Insel Wollin; Motiv bei Misdroy. – Berl. ak. KA. 77.
24. Waldlandschaft. – Berl. ak. KA. 77; (Waldinneres) Dresd. ak. KA. 77.
25. 26. Bernina-Pass, Engadin; Raintal bei Partenkirchen. – Berl. ak. KA. 79.
27. 28. Morteratsch-Gletscher im Engadin; Kurische Nehrung. – Berl. ak. KA. 81.
29. Neptun-Tempel u. Brasilica in Paestum. – Berl. ak. KA. 83, Abb. im Kat.
30. Krater auf dem Mosenberg, Eifel. – Berl. ak. KA. 83.
31.* Bauernhaus in der Oldenburger Haide. Bez: L. Spangenberg 83. h. 0,35, br. 0,72.
32. Ansicht von Pompeji. – Dresd. ak. KA. 83.
33. 34. Motiv aus Holstein; Laatzig bei Misdroy. – Berl. ak. KA. 84.
35. Theater des Herodes Atticus in Athen. Bez: L. Spangenberg 86. – Berl. Jub.-A. 86.
36.* Motiv aus dem Engadin. Bez: L. Spangenberg 89. h. 0,67, br. 0,98. Berl. ak. KA. 88.
37.* Torfmoor in Holstein. Bez: L. Spangenberg 89. h. 0,75, br. 1,29.
38. 39. Motiv aus Rothenburg a. T.; Motiv aus Kurhessen. – Berl. ak. KA. 89.
40.* Der Parthenon. Bez: L. Spangenberg 90. Berlin. h. 0,76, br. 1,16. – Berl. ak. KA. 90.
41.* Amphitheater in Pompeji. Bez: L. Spangenberg 91. h. 0,49, br. 0,71. E: National-Gal. Berlin, angek. 1893. – Gr. Berl. KA. 93.
42. Aus dem bayrischen Oberlande. – Berl. int. KA. 91; Wiener JA. 92; Münch. JA. 93.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 772. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/777&oldid=- (Version vom 28.12.2023)