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4. Viel Lärm um Nichts. Durch den Sächs. KV. 1889 an C. Heckel, Dresden.
5. Ostermorgen. Aquarell. – Dresd. Aquarell- A. 90.
6. Christus in Gethsemane. Pastell. – Münch. JA. 90. Durch den Sächs. KV. 1890 an Dr. med. Gilbert, Dresden.
7. Märchen vom Einsiedel u. dem Panskinde. Cyclus von sieben Aquarellen:
1) Trosteinsamkeit: Einsiedel vor seiner Grotte lesend.
2) Verwaist: Einsiedel findet einen kleinen Faun, dessen Mutter der Blitz erschlagen.
3) Barmherzigkeit: Einsiedel trägt den Kleinen in seine Höhle.
4) Vergebliches Mühen: Einsiedel will den kleinen beten lehren.
5) Erfolgreiches Mühen: Der j. Faun wirbt mit einem Blumenstrauss am die Gunst einer Fauniske.
6) Gerechter Zorn: Einsiedel überrascht das junge Paar.
7) Versöhnung: Die Faunenfamilie bringt dem Einsiedel Früchte.
Durch den Sächs. KV. 1891 an Hauptmann v. Brehmer, Blasewitz.
8. Hänsel u. Gretel. Cyclus von neun Aquarellen in einer intarsienartig bemalten Umrahmung. – Dresd. Aquarell-A. 92.
9. Der Schmied von Jüterbogk. Cyclus von sechs Aquarellen in einem Rahmen. – Sächs. KV., Juni 93; Dresd. ak. KA. 94.
10. „Die drei Männlein im Walde“, nach Grimm. Aquarell. – Dresd. ak. KA. 95.
11. Vergeblich’ Mühen. Aquarell. E: Cab. der Handz. in Dresden, Geschenk des Sächs. KV. – Berl. int. KA. 96. Das dem Aquarell-Cyclus Nr. 8 entnommene u. wiederholte Bild ist unter dem Namen „Frommer Wunsch“ von Prof. Ernst Mohn für das XI. Vereinsheft des Sächs. KV. auf das Jahr 1893 in folio radirt worden.

Eine Sonder-A. von Werken Alexander Stichart’s fand im Nov. 1896 in den Räumen des Sächs. KV. zu Dresden statt.

Stieler, Eugen von, Sohn des Portraitmalers Joseph Stieler, Genremaler, geb. zu München 1849, war Schüler Piloty’s u. wurde Präsident der Münch. Künstlergenossenschaft, legte aber anlässlich der bevorstehenden Ergänzungswahlen für den Vorstand 1896 sein Amt nieder. In München tätig.

1. Totengräber-Scene aus „Hamlet“. – Berl. ak. KA. 77.
2. Erste Künstlerleiden. Bez: E. Stieler. München 1879. – Münch. int. KA. 79: Kölner KA. 80.
3. Scene im Volkstheater. – Münch. int. KA. 83.
4. (Die vier Temperamente). Der Dorfwirt mit drei Gästen beim Kartenspiel. Bez: E. Stieler 1882. Abb. „Gartenlaube“ 1883.
5. Die alte Wiege. Ein junges bäuerliches Paar freut sich beim Anblick der alten Wiege auf den nächsten Insassen derselben. – Berl. ak. KA. 87. Abb. im Kat.
6. Ein Enkel! Ein alter Bauer in Betrachtung der noch leeren Wiege. Abb. „Gartenlaube“ 1889.
7. Der Herr Gemeindevorstand. Halbfigur. Abb. „Universum“ VII.
8. Alter schützt vor Torheit nicht. Ein alter Bauer macht einer jungen Magd ein Liebesgeständniss. Bez: E. v. Stieler. München. Abb. „Universum“, Dec. 98.

Stieler, Joseph Karl, geb. zu Main am 1. Nov. 1781, gest. zu München am 9. April 1858, erhielt den ersten Zeichnenunterricht von seinem Vater, dem Medailleur Joh. Friedrich St., u. seit 1798 die erste Anleitung in der Oelmalerei vom Maler Fesel in Würzburg. Im J. 1800 bezog er die Wiener Akademie unter Füger u. erwarb sich bereits 1805 als Portraitmaler auf einer Reise in Polen, in Warschau u. Krakau namentlich, die Mittel zu seiner weiteren Ausbildung in Paris. Hier studirte er von 1806–1808 unter Leitung Gérard's u. arbeitete 1808–1810 als gesuchter Bildnissmaler in Frankf. a. M., wo er im Brentano’schen Hause freundliche Aufnahme u. Unterstützung fand. 1810 ging er nach Italien, portraitirte in Mailand den Vicekönig Eugen u. mehrere Mitglieder seines Hofes u. kam ent 1811 nach Rom, wo er für den Grossherzog von Frankfurt ein Altarbild „Die Befreiung des heil. Leonhard aus dem Kerker“ malen musste. 1812 folgte er dem Ruf des Königs Max von Bayern nach München, um die königliche Familie zu portraitiren. Seitdem wurde München sein wesentlicher Aufenthaltsort, zu dem er von seinen manchfaltigen Berufs- u. Studienreisen stets gern zurückkehrte. 1820 wurde er zum bayerischen Hofmaler ernannt, 1833 zum Mitgliede der Berliner Akad. d. K.

1. Der heil. Carl, Altarwerk für den damal. Grossherzog v. Frankfurt. 1808 in Paris vollendet.
2.–4. Bildnisse Franz Brentano’s, seiner Gemahlin u. seines Töchterchens (letzteres in unbekleideter Halbfigur). In Frankf. a. M. zwischen 1808 u. 1810 gemalt. E: Familie Brentano.
5. Bildniss des Prinzen Eugen, Vicekönigs von Italien, 1810 in Mailand gemalt.
6. Bildniss des Generals Tettenborn in ganzer Figur. Bez: J. Stieler 1815. h. 2,445, br. 1,695. E: Kunsthalle Hamburg. Geschenk der Baronin Tettenborn auf Walluf 1867.
7. Bildniss der bayer. Hofsängerin Vespermann. h. 0,71, br. 0,57.
8. Bildniss des Kaisers Franz I. von Oesterreich. Brustb. Bez. 1817. h. 0,68, br. 0,54.
9. Kaiserin Caroline Auguste, geb. Prinzessin von Bayern, Gemahlin Franz I. Brustb. h.0,65, br. 0,54. Gest. von B. Höfel. fol.
7–9 Münch. Neue Pinakothek.
10. Brustb. des Staatsrats Egid v. Kobell. – Münch. Künstler-V., März 24.
11. Ludwig I., König von Bayern, ganze Figur im Krönungsschmucke. Gest. von A. Reindel. roy. fol.; Lith. von G. Schreiner. gr. fol.
12. Königin Therese von Bayern im Krönungsornate. Lebensgr. ganze Figur. Bez. 1827. h. 2,46, br. 1,66. – Münch. KA. 29. Lith. von Behringer; Lith. von Hanfstaengl.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 833. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/838&oldid=- (Version vom 8.1.2024)