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2) Rudolf von Habsburg hält Gericht über die Raubritter (Gerechtigkeit). Eine Skizze war auf der Berl. ak. KA. 50.
3) Minnesänger begleiten den König Philipp v. Schwaben u. seine Gemahlin auf der Rheinfahrt (Poesie). Eine Skizze war auf der Berl. аk. KA. 50.
4) Kaiser Friedrich II, der Hohenstaufe, begrüsst am Rhein seine Braut Isabella von England (Minne).
5) Hermann von Siebeneichen rettet mit Selbstaufopferung den Kaiser Friedrich I. Barbarossa (Treue).
6) Tod des blinden Johann v. Böhmen in der Schlacht bei Crécy 1346 (Tapferkeit).
Im Auftrage des Königs 1842–1846 gemalt. Der Carton befand sich auf der Berl. ak. KA. 48.
An der Fensterwand die in den Rheinlanden verehrten Streiter des Christentum’s S. Georg, Gereon, Mauritius u. Reinhold.
4. Europa auf dem Stier. Wandgemälde im Salon des Berliner Schlosses.
5. Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Constantin den Grossen. Stereochrom. Wandgemälde im südlichen Kuppelsaal des Neuen Museums zu Berlin.
6. Enkaustische Deckengemälde im herzogl. Hoftheater zu Dessau: drei Gruppen allegorischer Gestalten. Die erste Gruppe stellt die Phantasie u. die Geschichte dar; die zweite: die Poesie, die Malerei, die Sculptur u. die Architectur; die dritte: die Tragödie, die Comödie, die Musik u. den Tanz.
7. Für einen Saal im Schlosse Kappenberg des Ministers von Stein waren Darstellungen aus der deutschen Geschichte beabsichtigt, namentlich
1) Die Städtegründung unter Heinrich I.
2) Die siegreiche Schlacht gegen die Magyaren bei Merseburg.

III. Zeichnungen, Aquarelle.

1. Carton: Der blinde König Johann von Böhmen fällt in der Schlacht bei Crécy 1346 im Kampfe für Philipp von Valois gegen die Engländer. Bez: H. Stilke, Coblenz. h. 2,33, br. 2,79. E: KV. zu Bremen.
2. Aquarell: Kaiser Friedrich II. von Hohenstaufen empfingt Isabella von England, seine Verlobte, in der Nähe von Stolzenfels. Sie sitzt auf einem Zelter, durch einen von vier Pagen gehaltenen Baldachin beschattet. Mit Deckfarben weiter ausgeführt. h. 0,33, br. 0,37. Aus der Samml. Dr. Arnstein in Berlin auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 14. Jan. 90 u. ff. Tage u. aus der Samml F. Otto in Halle auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 16. Oct 95 u. ff. Tage.
3. Sclavenmarkt in Constantinopel. Aus der Samml. Fallou in Berlin, versteigert im Nov. 1877.

IV. Radirung.

1. „Das kranke Mädchen“. Nach Reinick’s Dichtung in den „Liedern eines Malers mit Randz. seiner Freunde“. Bez: Stilke. gr. 4.

Stilke, Hermine, geb. Peipers, Gemahlin des Historienmalers Hermann Stilke, geb. 1808, gest. zu Berlin am 23. Mai 1869, war Zeichnerin von Initialen, Randzeichnungen u. Arabesken, mit denen sie mehrere Werke ausschmückte. Auch der Blumenmalerei u. de Verbindung von Blumen mit der Landschaft wandte sie sich zu, als ausübende Künstlern wie als Lehrerin tätig.

1. Randzeichnungen zu einigen Psalmen. – Münch. KV., April 48.
2. Gebete im Geist der kathol. Kirche von Grünmeyer. 83 Zeichnungen in Gold-, Silber- u. Farbendruck von H. Stilke u. C. Scheuren Ddorf 1842. roy. 4.
3. Das Jahr in Blüten u. Blättern. Illustr. von Hermine Stilke. Mit Orig.-Gedichten von E. Geibel u. Gust zu Putlitz. 12 Bll. in Farbendruck von Storch & Kramer. Berlin (1864). gr. 4.
4. Eine Reise in Bildern. Mit Benutzung von Photographien entworfen u. in 15 chromolithogr. Illustrationen ausgeführt. Mit Text. (Heimat, Ballenstedt, Stolzenfels, Heidelberg, Rhonetal, Eismeer, Alpentor, Paris, Florenz, Sorrent, Neapel, Venedig, Salzburg, Heimat.) Berlin, R. Wagner, gr. fol.
5. Orig.-Radirung: Wanderlied von Eichendorf. (Buddeus „Deutsche Dichtungen mit Randz. Deutscher Künstler“, II. Bd.

Stinde, Sophie, Landschaftsmalerin, in München, dann in Dachau bei München.

1. Gänsewiese. – Berl. ak. KA. 92.
2. Herbst am Fluss. – Münch. int. KA. 92; Gr. Berl. KA. 93.
3. Victor Scheffel-Palmen. – Hannov. KA. 94.
4. Durch die Wiesen fliesst ein Bach. – Gr. Berl. KA. 95.
5. Föhnstimmung. – Münch. int. KA. 97.

Stirl, Walter, Blumen- u. Stilllebenmaler, Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Dresden. Lebt in Loschwitz bei Dresden.

1. Stillleben: Zinnkrug, Flasche Wein, Trauben. – Sächs. KV. 90.
2. 3. Cinerarien; Rosen in einer Glaaschale neben einer Vase mit Feldblumen. Aquarelle. – Dresd. Aquarell-A. 90.
4. Weisse Azaleen. Aquarell. Bez: W. Stirl 1893 Loschwitz. – Sächs. KV., Nov. 93.
5. Weinkranz. Aquarell. Durch den Sächs. KV. 1893 an Dr. jur. Alfred Arnold in Dresden.

Stirnbrand, Franz Xaver, geb. an der österr.-kroatischen Grenze um 1790, gest. zu Stuttgart am 2. August 1882, meist durch Selbststudien gebildet, setzte dieselben 1824 u. 1825 in Rom fort u. liess sich darauf in Ludwigsburg bei Stuttgart nieder, wo er die Königin Charlotte Marie u. mehrere Personen der königl. Familie malte. Seit 1830 war er in Stuttgart als gesuchter Portraitmaler tätig.

1. Brustbild eines Landmädchens. – Münch. allg. d. KA. 54. Je ein Brustbild zu den „Vier Jahreszeiten schwäbischer Landmädchen“ befand sich auf der Stuttg. KA. 1843.
2. Charlotte Auguste Mathilde Königin v. Württemberg, Kniestück. Gest. von Gottfried Rist. fol.
3. 4. Zwei Altargemälde für die kathol. Kirche zu Cannstadt.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/842&oldid=- (Version vom 14.1.2024)