Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Zweiter Band.pdf/879

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
26. 27. Bauerngarten; Aus dem Wimbachtale.
28. Erntezeit. – Gr. Berl. KA. 99.
26–28 Dresd. Deutsche KA. 99.

Than, Mór (Moritz), Historien- u. Portraitmaler, geb. zu O-Becse in Ungarn am 19. Juni 1828, trat 1851 in die Wiener Akademie, darauf in das Atelier Carl Rahl’s, in dem er einige grössere Compositionen ausführte u. bereiste 1855 Belgien u. Paris. 1856 ging er nach Rom, wo er einige Jahre studirte. Nach seiner Rückkehr lebte er in Budapest, meist der Behandlung patriotischer Geschichts- u. Sagenstoffe hingegeben.

I. Oelgemälde.

1. Die Rekrutirung. Gest. von Christian Mayer f. den Pester KV. 1863.
2. Fata Morgana, nach einer ungar. Volkssage. – Par. WA. 67; Oesterr. KV. 68.
3. Die nächst des mäotischen Sees zur Erlangung der Feenschaft versammelten Jungfrauen werden durch die von Hunor und Mogor angeführten, auf der Jagd verirrten jungen Kämpfer überrascht u. gewaltsam entführt, während die Feen sich durch die Flucht retten. (Nach dem Volksepos „Tod Buda’s“ von Aramy). – Wiener allg. d. KA. 68.
4. Mariä Himmelfahrt, Altarbild für seinen Geburtsort, bereits im Atelier Rahl’s gemalt.
5. Königin Isabella, Wittwe Johann Zapolya’s, wird durch Bischof Martinuzzy, ihren Minister, 1552 zur Abtretung Siebenbürgen’s an König Ferdinand I. überredet. – Wiener 3. allg. d. KA. 68.
6. Hylas. – Oesterr. KV. 69.
7. Nach der Schlacht auf dem Marchfelde 1273. König Ladislaus der Kumane übergiebt die Gefangenen Kaiser Rudolf I.
8. Portr. Franz Pulszky’s.
9. Der Abendstern (oder Nach Sonnenuntergang).
10. Christus am Kreuz.
11.–13. Beatrice u. Dante; Dante u. Virgil in der Unterwelt; Die Nacht.
7–13 Wiener WA. 73.
14. Bildniss des Kaisers Franz Joseph I. In Kupfer gest. von Eugen Doby 1878.
15. Vitéz unterrichtet Hunjady im Latein. h. 2,50, br. 2,00. – Wiener int. KA. 82, Abb. im Kat.
16. Die Quelle. – Wiener JA. 87.
17. Medor u. Angelica, nach Ariost’s „Orlando furioso“. E: Museum Budapest.
18. Venetianerin, Laute spielend. Costüm des 16. Jahrh. – Wiener int. KA., Frühj. 88; Münch. Jub.-A. 88.
19. Brustb. einer j. Florentinerin mit Fächer. h. 0,60, br. 0,45.
20. Junge Venetianerin am Meeresufer. Halbfigur. h. 0,82, br. 0,50.
19 u. 20 Lepke’s Berl. K.-Auct., 4. Juli 91.
21. Leda. – Antwerp. WA. 94.
22. Bildn. Franz Deak’s, des ungar. Patrioten, für das Stadthaus in Pest.

II. Wand- u. Deckengemälde, Fresken.

1. Tundér Ilona, die Feenkönigin. Wandgemälde im Redoutensaale zu Pest. Gest. von Eugen Doby. schmal qu. fol. (Ges. f. vervielf. K.). Das grosse Hauptbild „die endliche Vereinigung des Liebespaares“, h. 16 Fuss, Länge fast 32 Fuss, ist von Than allein, die kleineren Friesbilder des Cyklus sind von seinem Freunde Carl Lotz gemalt.
2. Malereien im Treppenhause des Redouten-Gebäudes:
a) Sechs allegor. Figuren (Musik, Tanz, Poesie, Declamation, Humor u. Liebe) mit einem Genius über jeder derselben.
b) Am Plafond des Hauptsaales in Oel gemalt: die vier Flüsse des Landes (Donau, Theiss, Drave u. Save), jeder durch ein Paar von Mann u. Weib repräsentirt.
c) Für die sogenannte „Kredenz“ war in Aussicht genommen „Das Gastmahl Attilas“, nach der Beschreibung des Priscus, (während ein anderes grosses Bild „Der Turnirsieg des Königs Matthias über den böhm. Ritter Holubar“ von Wagner bereits ausgeführt wurde). Vgl. „Die Wandbilder des neuen Redontengebäudes in Pest“ in Lützow’s „Zeitschr. f. bild. K.“ I. (1866).

Cartons von Than u. Lotz zu Fresken im Pester Museum befanden sich auf der Wiener 3. allg. d. KA. 68.

III. Cartons.

1.–5. Der Friede u. materielle Wohlstand; Geistiger Wohlstand; Die Zuversicht; Die Opferwilligkeit u. Begeisterung für’s Vaterland; Der Triumph der Cultur über die Unwissenheit – 3. gr. int. KA. Wien 1871.

Thaeter, Julius Caesar, Kupferstecher, geb. zu Dresden am 7. Januar 1804, gest. zu München am 13. Nov. 1870, Schüler der Dresd. Akad., Albr. Reindel’s in Nürnberg u. Sam. Amsler’s in München, arbeitete in Nürnberg, Berlin, Weimar, Dresden u. München u. war in Weimar, Dresden u. München auch als Lehrer seiner Kunst mehrjährig tätig. Seine Werke sind sowol in Cartonmanier als in sorgfältigster Grabstichelarbeit ausgeführt. Er stach meist nach neueren Meistern. Von älteren namentlich nach Raffael, Giotto u. Masaccio, von neueren nach Carstens, Cornelius, C. Hermann, Jäger, W. v. Kaulbach, Mücke, Overbeck, Peschei, Rauch, Richter, Rietschel, Schinkel, Schnorr, Schwind, O. Speckter, Vogel u. Wach, Die Stiche Thaeter’s sind bei den genannten Malern aufgeführt.

Thaulow, Fritz, Landschaftsmaler, geb. zu Christiania am 20. Oct 1847, studirte in Kopenhagen unter Prof. Sörensen, in Karlsruhe unter Prof. Hans Gude u. später in Paris. Ehrenv. Erw. Berl. Jub.-A. 86; Ehrendiplom d. Dresd. Aquarell-A. 90; Med. II. Münch. 90; gr. gold. Staatsmed. Wien 94. Seit 1890 Ehrenmitgl. der Münch. Akad. Der Künstler lebt meist in Dieppe, 1894 in Hvalstad bei Christiania.

1. Vom Bassin de la Villette in Paris.
2. Gegen die Küste, Motiv aus Norwegen.
3. Norwegische Küste.
1–3 Münch. int. KA. 79.
4. Motiv von der alten Festung in Christiania. – Berl. ak. KA. 80.
5. Das Vaterhaus. Holz. h. 1,41, br. 1,07. – Wiener int. KA. 82.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 874. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/879&oldid=- (Version vom 23.1.2024)