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Einladung des Grafen Solms auf Wildenfels, Krd. Zwickau, um dort eine grossere Zahl von Familienbildnissen auszuführen. Er erlangte den Buf eines tüchtigen Portrait-, namentlich Kindermalers, wurde 1800 Mitgl. der Dresd. Akad. u. 1814 Professor. Hofmaler.

1. Die Brüder. Bildniss der beiden kleinen Söhne des Meisters mit ihrem Bilderbuche. h. 0,75, br. 0,995. E: Galerie zu Dresden, von den Erben Vogel’s 1817 angekauft. (Das früheste Exemplar besass Hofrat Groschke in Mitau). Lithogr. von Franz Hanfstaengl; gest. von Ed. Büchel.
2. Mehrere Einzelportraits u. Gruppenbilder des gräflich Solms’schen Hauses.
3. Grosses Familienbild des Ministers Grafen Einsiedel auf Schloss Wolkenburg.
4. Christus lässt die Kindlein kommen. Altarbild für die Kirche zu Lichtenstein im Schönburgischen.
5. Christus lässt die Kindlein kommen. Für Schloss Wildenfels dreissig Jahre später gemalt.
6. Bildniss des Mineralogen A. Werner in Freiberg. Gest. von Stölzel 1801, Medaillon.
7. Die Kinder mit dem Vogelbauer.

Vogel, Hermann, Zeichner u. Illustrator, geb. zu Plauen im Sächs. Voigtlande 1856, war von Ostern 1874 ein Jahr lang Schüler der Dresdener Akademie u. bildete sich seitdem durch eigenes Streben fort. 1877/78 besuchte er Italien. Seine Tätigkeit äussert sich in Ludwig Richter’schem Geiste. Wie auf seinen verwandten Vorläufer übt das Gemütsleben des deutschen Volkes, das Kinderleben, die Märchenwelt auf seine künstlerischen Schöpfungen den nachhaltigsten Einfluss. Sehr gross ist seine Vielseitigkeit. Illustrationen zu der bei O. Spamer in Leipzig erschienenen nordisch-germanischen Heldensage u. Weltgeschichte, zu Musäus Volksmärchen, zum Kinderparadiese u. a. Versen von Lohmeyer u. A. Lebt in Loschwitz bei Dresden. Oesterr. kl. gold. Staatsmed.

Original-Zeichnungen.

1. Madonna im Walde. Bez: Herm. Vogel 88.
2. Huldigungsadresse zum Wettinfeste 1889 seitens des Landesculturrates u. der Landwirtschaftl. Vereine Sachsens. Zwei Aquarelle.
3. Christnacht. Bez: Herm. Vogel Pl. 89. Abb. „Gartenlaube“ 1889.
4. In Grossmutters Märchenreich. An einer Klosterruine im Walde eine alte Frau, die sechs Kindern Märchen erzählt Bez: Herm. Vogel Plauen 89. Abb. „Gartenlaube“ 89.
5.–20. Waldbilder. 16 Bl. in Heliogravüren:
1) Ostertag.
2) Es war einmal.
3) Schneewittchen.
4) Waldgeheimniss.
5) Hexenküche.
6) Nixenschabernack.
7) Madonna im Walde.
8) Waldfrau.
9) Sommernacht.
10) Wer hat dich, du schöner Wald!
11) Waidmannsheil.
12) Malepartus.
13) Waldseeklause.
14) Jagdfrühstück.
15) November.
16) Der armen Kinder Christabend.
21. Sechs Blatt Zeichnungen zu einem Bildercyclus „Was sich der Wald erzählt“. Getuschte Bleizeichnungen. Bez: Herm. Vogel Pl. 89. - Dresd. Aquarell-A. 90.
22. Stossseufzer eines deutschen Malers. Abb „Kunst unserer Zeit“ V. (1894).
23. Zeichnungen zu „Grimm’s Märchen“. E: Braun & Schneider, München. – Wiener JA. 96.

Vgl. „Hermann Vogel-Album“. 24 Bogen mit 131 Bildern. München, Braun & Schneider 1896.

Vogel, Hugo, Portrait- u. Historienmaler, geb. zu Magdeburg am 15. Februar 1855, kam, 18 Jahre alt, als Schüler auf die Ddorfer Akad. zu den Professoren Ed. v. Gebhardt u. W. Sohn, besuchte wiederholt Paris, Holland u. Belgien, nahm 1886 in Berlin seinen Wohnsitz u. wurde Anfang des Winter-Semesters 1888/89, als Nachfolger Hellquist’s, Lehrer der Malclasse an der Berliner Akademie. Ende 1889 erhielt er den Professortitel, 1892 Mitglied der Berliner Akademie. Kl. gold. Med. Berlin 1883 u. 1891; Silb. Med. der Sächs.-Thür. Gewerbe-A., Leipzig 97; Gr. gold. Med. Gr. Berl. KA. 1900.

I. Oelgemälde.

1. Luther predigt während seiner Gefangenschaft auf der Wartburg aus seiner Bibelübersetzung. Bez: Hugo Vogel. Ddf. 1882. h. 1,800, br. 2,470. E: Kunsthalle Hamburg, durch den Kunstverein aus dem Legat Aug. Keitel 1883. – Schulte’s Ddfer KA., Herbst 82; Berl. ak. KA. 83, Abb. einer Gruppe im Kat; Münch. int. KA. 83. Abb. „Kunst f. Alle“ XI. (Dec. 1895).
2. Friedrich Wilhelm der gr. Knifürst empfängt die nach Aufhebung des Edictes von Nantes geflüchteten Refugiés im Schlosse zu Potsdam am 10. Nov. 1685. Bez: Hugo Vogel Ddf. 1885. E: Gem.-Gal. der Ges. patriot. Kunstfreunde in Prag (Rudolphinum) durch die Verbind. f. hister. Kunst, auf deren Bestellung das Bild gemalt. Zuerst ausgestellt in Schulte’s Ddfer Salon, Herbst 85; Berl. Jub.-A. 86, Abb. im Kat; Barmer KV. 87; Wiener JA. 89; Berl. int. KA. 96, histor. Abt. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ 1886; „Moderne Kunst“ 1887; „Daheim“ 1891.
3. Concurrenz-Skizze zu einem Bilde für die Ruhmeshalle in Berlin: Friedrich d. Gr. hält vor der Schlacht bei Lenthen die Anrede an seine Generale. Die Skizze 1887 im Entstehen.
4. Ernst der Bekenner, Herzog von Braunschweig u. Lüneburg, empfängt mit seiner Gemahlin 1530 von Urbanus Regius in der Schlosskirche zu Celle das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Bez: Hugo Vogel. Berlin 1887. Für das Museum zu Hannover im Auftrage desselben gemalt. u. 1887 vollendet. – Berl. ak. KA. 87, Abb. im Kat.; Münch. Jub.-A. 88, Abb. im Kat. Abb. „Kunst f. Alle“ 1888; „Universum“ 1896.
5. Portr. des Geh. Reg.-R. Dr. Duncker, Bürgerm. von Berlin, stehende fast ganze Figur. Bez: Hugo Vogel. Berlin 1888. E: Magistrat zu Berlin. – Berl. ak. KA. 88; Magdeb. Frühj.-A. 88; Berl. int. KA. 91; Berl. int. KA. 96, histor. Abteil.
6. Junger Geistlicher bei der Arbeit (Planzeichnung zu einem Kirchenbau). – Berl. ak. KA. 88 u. 91; Münch. JA. 89; Venetian. int. KA. 95. Abb. „Kunst f. Alle“ XI. (Dec. 1895).
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 929. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/934&oldid=- (Version vom 9.2.2024)