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Marsch über das Gletschereis beachtete ich die strenge Abgeschlossenheit dieser geheiligten Stätte. Unmöglich war’s, daß man den Gletscher auf einem anderen Wege als durch die Höllenschlucht erreichte. Die Berge ringsum mit ihren senkrechten Steilwänden von verwirrender Höhe spotteten jeglichen Versuchs einer Annäherung an die wandelnde Eismasse.

Chico setzte den Karabiner wieder ab. „Sein vorsichtig, die Tehus … Haben drei Mann verloren, vierter Schulterschuß … Noch sechs, Mister. Wird keiner mehr Pampas sehen – keiner. Chubur sein in Loch von Gletscherbach, passen auf. Keiner mehr an Tau hinabklettern in Schlucht, auch weiße Miß nicht. Heiligtum von große Araukaner-Nation dann sicher. Müssen alle sterben.“ Und so, wie er das sagte, war auch für Edith Gordon wenig Aussicht vorhanden, jemals wieder Londoner Luft zu atmen. Doch – ich war ja noch da! Und ich gedachte meinen Einfluß auf Chico nun sofort geltend zu machen. Diese Schießerei hier mußte ein Ende haben. Übergenug war’s an drei Toten.

„Chico!“

Drüben gleichzeitig ein einzelner Schuß …

Und der dürre Chico schnellte aus der Deckung hoch und sank kraftlos quer über meinen Rücken.

Drüben ein Brüllen, Heulen und ein wahres Schnellfeuer …

Ein Blick …

Höchste Zeit …

Ich schüttelte den Toten von mir. Er rollte bis zur nächsten Eiszacke … blieb dort hängen.

Die sechs Tehus griffen an. In langen Sätzen kamen sie, glaubten wohl, daß Chico allein gewesen.

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/163&oldid=- (Version vom 1.8.2018)