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bemerkt.

Chuburs Blick war auf die schlanke, schneidige Miß gefallen, die noch immer eifrig strichelte, völlig hingenommen von ihrem eigentlichen Beruf, von ihrer Pflicht.

Chubur rief ihr zu:

„Sennorita werden verbrennen, was da auf Papier sein – sofort verbrennen! Niemand sollen wissen von diese Gletscher – niemand!“ Und zu mir: „Mister, wegnehmen Papier – sofort! Hier dies Araukaner-Heiligtum, keiner davon erfahren dürfen … Mister unser Freund, Mister unser Bruder … Reden mit Sennorita … Dürfen nichts verraten – nichts, sonst – – sterben wie Braanken und dreckige Thoneca!“ Und der Ausdruck seines Gesichts war jetzt wieder so unaussprechlich drohend und unerbittlich, daß ich mich rasch an Edith Gordon wandte.

Was wir damals vereinbarten, wie wir uns dahin einigten, daß sie in das Eismausoleum zwar hinabsteigen, aber niemals über dessen Lage nähere Angaben machen dürfe, – wer sich dafür interessiert, den verweise ich auf ihre Artikelserie in der Times. Jedenfalls: sie durfte hinab, und ganz allein hat sie dort eine volle halbe Stunde geweilt.

Inzwischen hatten Chubur und ich aus Ästen und Decken eine Art Förderkorb hergestellt und den Verwundeten in die Höllenschlucht hinabgelassen, hatten ihn die Schlucht abwärts getragen bis zu der Stelle, wo die zehn Thonecas ihre Pferde zurückgelassen hatten. Wir beeilten uns, wir schwitzten, fieberten. Galt es doch, den wieder in tiefe Bewußtlosigkeit Gesunkenen schleunigst aus dieser verderblichen Luft in die milden Gefilde

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/172&oldid=- (Version vom 1.8.2018)