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düsterem Schweigen um das mit Häuten bespannte Rahmenbett.

Draußen wurde es dunkler und dunkler. Coys Weib zündete auf dem Steinherd ein Feuer an. Die Flammen leckten knisternd empor. Der unruhige Lichtschein umspielte das magere Leidensgesicht Coy Calas und die ernsten Mienen seiner Stammesgenossen. Drüben von der Bucht her schallten die verschlafenen Schreie der Möven herüber und das ferne heisere Bellen von Robben und Seehunden.

Pferdegetrappel dann …

Der Sterbende schreckt empor …

Fremde Gestalten betreten die Hütte: eine Abordnung der großen Araukanernation ist’s … Viele Tage sind die zwanzig Krieger unterwegs gewesen, kommen aus den wärmeren fruchtbareren Gebieten der Pampas, aus Coys eigentliche Heimat … Bringen dem ungekrönten Herrscher der Araukaner die Grüße der ganzen Nation.

Coy sitzt aufrecht. Hört die Häuptlinge sprechen.

Und abermals draußen ungewöhnlicher Lärm. Schüsse … Immer zahlreicher …

Das war der Spätabend, an dem der Oberkapike Tuluma den Tod seiner zehn Leute zu rächen gedachte.

Überfall, Kampf …

Und Kugeln fahren in die Wände der Hütte …

Coy winkt mir … Coy will hinaus ins Mondlicht – hinaus in den Lärm des wütenden Nachtgefechts. Ich trage ihn. Chubur drückt ihm den Karabiner in die schlaffen Hände.

Tuluma hat mit den zwanzig tadellos bewaffneten fremden Araukanern nicht gerechnet. Nicht mit der grimmen Wut der Angegriffenen,

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/186&oldid=- (Version vom 1.8.2018)