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hat, wie vordem einen tiefen Bodeneinschnitt mit Lehmschichten, Geröll, Felsen und lehmharten oder steinigen Abhängen darzustellen, – diese Höhle im Urgestein der nicht allzu fernen Anden war doch geräumiger, als das Aufblitzen der Schreckschüsse vorhin mir’s gezeigt hatte.

Flüchtig erkannte ich links an der zackigen Wölbung zwei kleine Holzkisten – natürlich mit Mäusen auf den Deckeln …

Und Mäuse überall …

Tote, halb zertretene, lebende …

Es wimmelte von dem kleinen Geschmeiß. Es war wie ein Riesenkäfig, dessen vierbeinige flinke Bewohner von einer Seuche ergriffen worden waren …

Meine Fackel erlosch …

Ein letzter Blick hatte mir jedoch neben den Kisten einen Stoß Holz gezeigt: Kiefernäste, harzreich, mit weißlichen Harzkrusten.

Also eine zweite Fackel aus Papier …

Knisternd, fauchend kam ein dicker Ast in Brand. Nun hatte ich gewonnenes Spiel. Mochten die grünbraunen Nager auch noch so hungrig sein: Feuer verscheuchte sie!

Die ganze widerliche Gesellschaft drängte sich vor der tief gehaltenen Astfackel im hintersten Winkel zusammen … verschwand. Und ich sagte mir: Vielleicht gibt es dort auch für dich einen Weg ins Freie!

Ich folgte dem abziehenden Feindestrupp, fand hinter einer vorspringenden Ecke des Gesteins eine schräg nach oben gerichtete Spalte und sah in schmalem Strich den sonnenklaren leuchtenden Himmel, sah die Mäusekompagnien aufwärts krabbeln und schleuderte ihnen einen zweiten brennenden

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)