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für Gesichter … Sie es waren … Sie hatten Fleck an Stirn und Brust und Bocksattel wie spanische Sennoritas. – He – was nun sagen?! Wenn sagen, Coy Cala Lügner sein, dann Coy werden noch fragen Chubur. He – wie nun?!“

Peter van Braanken blieb unverändert gleichmütig. „Ich bin es nicht gewöhnt, Coy,“ erwiderte er leicht von oben herab, „daß ein Farbiger in diesem Tone mit mir verkehrt. – El Gento, unsere Wege trennen sich wieder. Ich fühle auch Ihr Mißtrauen gegen meine Person. Möglich, daß ich mancherlei zu verbergen habe. Das ist meine Sache. Nur noch eine Bitte: Bringen Sie mich zu jener Höhle in der Regenschlucht. Geben Sie mir auch das Pferd des Tehuelchen. Dann werde ich es Ihnen danken, daß Sie sich meiner angenommen hatten, noch mehr danken, wenn Sie mich meinem Schicksal überlassen und sich nicht weiter um mich kümmern. Sie erklärten mir gelegentlich, daß Ihre Wege nicht die der großen Menge sind. Nun – auch ich wandere abseits vom Alltag, glauben Sie es mir, und noch weit mehr als Sie. Ich habe das Augenlicht verloren – eine Strafe! Und doch hänge ich am Leben, aber nicht aus Feigheit vor dem leichten letzten Schritt, vor dem Druck auf den Abzug einer Pistole. Bitte, erfüllen Sie mir, was ich verlange. Es ist wahrlich nicht viel.“

Ein nicht leichter Entschluß für mich, wie ich mich in diesem Falle verhalten sollte: Hatte ich ein Recht oder eine Pflicht, mich in Braankens persönliche Angelegenheiten einzumischen?! Ja – wenn wir hier in einem Lande gelebt hätten, wo das Tun und Lassen jedes Einzelnen nach sauber in Pharagraphen zusammengestellten Vorschriften

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)