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warf ich die Sachen hinab, die einen Fall vertrugen: Sattel, Zaumzeug (die ich vorhin meinem Pferde abgenommen), Pumafell, Satteltaschen, Decken, Klapperschlange …

Alles in höchster Eile. Denn der Regen war eisig kalt. Und doch war ich trotz meiner Lederkluft ziemlich durchweicht, als ich nun in dem Felsloch am Feuer hockte. Draußen das trübe Licht eines Tages, der jegliche Hoffnung, die Tehus verfolgen zu können, zunichte machte. Diese herabprasselnden Wassermassen würden jede Fährte wegschwemmen, würden auch die Sandwehen des Orkans wieder austilgen und der Steppe wieder für einige Zeit Feuchtigkeit genug geben, um den fahlen Gräsern einen grünen Schimmer zu verleihen.

Es goß ohne Unterlaß. Ich hatte eine der Hirschkeulen am zugespitzten Ast über die Glut gehalten, um das bereits gare Fleisch nicht kalt genießen zu müssen. Kaum hatte ich meinen Hunger dann gestillt und den Aluminiumnapf zum Teekochen an die Glut gerückt, als aus den Regenschleiern vor dem Eingang ein Reiter sich herauslöste: Coy!

Er führte ein zweites triefendes Pferd am Lasso mit sich, rief mir nur zu: „Feuer mehr zur Seite, Mistre … Platz für Pferde“ – und versorgte dann stumm und schnell die beiden Gäule, rieb sie trocken, gab ihnen zu fressen und meinte auf meine Frage hin, wo denn die Leute der Farm seien:

„Farm?! Weshalb Farm, wo jetzt Regen?! Regen von Osten kommen … Coy umkehren … Spuren weg …“

Meines Freundes Coy Cala mitunter recht

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)