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Der was gar schon geziereth,
Dar auff man stetz hoffiereth

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So gar mit manchen seiten spil;

Der schoenen Junckfraw koment vil,
Die harphen hoert man lieblich clingen,
Grosse freud von tantzen vnd springen.
Der selbig lustbarliche plon

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Duth aussen vmb die stath her gon

Zwuschenth zweyen graben, sind vest,
Gebawen fur freumd veind vnd gest.
Sechzehen schrith mag er preyt sein,
Wol geziereth bis an den reyn.

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Auff dem graben gin ich vm die stath;

Die voegelin horth ich fru vnd spath
mit gesang in mancher weyse,
vergleicht sich schier dem paradeyse.
Der Inner grab was gepflantzet schon,

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Vil gruner lusthtbaum sach man da ston

Noch menschlicher wolluscht verlangen
Von weinber, nuss, hopfen an stangen.
Des wunder dings deth mich nit dauren,
Erst ersach ich recht die stath mauren.

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Der durn vnd weychhusser warent vil,

Treyg vnd sectzig auff einer zeil;
Schantzweren basteygen onne zal
Sint heymlich verborgen vberal.
zwo wintmul ston auch in der mauren;

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Vil starcks geschutz ist gut fur trawren.

Ich gedacht, Es muss gewageth sein;
zu der euseren porten gin ich ein,
Der weg was mier gar vnbekant,
Die Eren porth ist sie genant.

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Die mauren deth ich rings vmb gon,

Vil vester porten fand ich noch ston,
Ein vnd treysich, gross vnd clein,
Dar vnder zwentzig fier am reyn,
Achzehen Solt Jer sunder mercken

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Mit schoennen durnnen vnd bolwercken,

Schoen gebawen, wie schloesser befest,
Fur all Jere feind vnd freumde gest.
Die selben Porten nit alein,
Ein weyte maur von hartem stein,

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Dar fur ein starcker wall geleth,

Vil schoener boum dar auf zurspreith.
Der Pfeyler was auch ain grosse sum;