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Deutsch was ein freygstat alt herkummen,
Bruno hath ier die reynbruck gnumen,

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Dar mit bawt er sant Pantaleon,

Das mechtig closter tzu Coeln duth ston.
In des vogtz hauss kerth ich da ein,
Da tranck man hier vnd kulen wein.
Gar schon ward ich enphangen,

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Dar mit schied ich von dannen.

zu berg wolt ich ser gern gefaren sein,
Acht wasser mul stundent mitē im rhein,
Die maltent da das deglich proth,
Das vns bescherth der herre goth.

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Das schieffllin ging mier viel zu starch;

Ich kam gevaren an die arch;
Gar vest was sie in rein gebawen,
Darin solt einen nit bald grawen.
Sie was gebawen der stath ein end,

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Da beschleust man die rheinmaur gar behend.

Dar hinder stath der durn auff beygen:
Wol mocht man pfeyffen da ein reygen
Mit schlangen vnd anderm gutten geschutz,
Der vortantz der gantzen stat wurd nutz.

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Der durn ist gebawen auss dem grundt

Von starckem stein, duet man mier kundt;
Innen von holtzwerck vil grosser ploch,
Hundert sibentzig zwen staffel hoch.
Fier wachhuser nam ich eben acht

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............

Bald fand ich da ston in grosser eyl
zwein vnd fiertzig wurth auff einer tzeil
Von beygen hinab langs dem rhein,
Dar in man schenckt gut bier vnd wein.

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Dar ab heth ich mich ser verwunderth:

In der stath warent noch vil hunderth.
An der mauren deth ich abe gon,
Da fand ich ein schoennen fischmarckt ston,
Der was gespeist fur alle welt;

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Ein ieder kauft da vmb sein gelt

Nach allen seines hertzen lust;
Niemans gab man nichs vmbsunst.
Die visch die warent gross vnd clein
Dar tzu gesaltzen vnd auch grun;

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Stockfisch herin wie es sich bast

Verkauf man einem nach dem last.
Durch die lintgassen deth ich gon,