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Schweinfurt. Sie halten sich zu dem Ende einen eigenen Lotterie-Boten, der in jeder Woche von Niederwerrn nach Coburg über 7 Meilen geht, und in den Niederlagen unterwegs auch genug Aufträge mit zu der Coburgischen Glücksbude bringt. Dieser Bote wird auch in Coburg ungemein begünstiget; denn anstatt, daß das herzogliche Postamt die aus Sachsen, dem Vogtlande, überhaupt alle eingelaufenen Briefe und Paquete der kaiserlichen Post zur weitern Bestellung überliefern sollte, bekommt der Bote alle diejenigen welche auf seinem Wege; und wenn die Sachen unfrankirt, auch wohl 2. 3. Stunden von demselben entfernt liegen. Dieser verschmutzt in seiner unsaubern Tasche nicht nur die Sachen und macht sie ekelhaft, sondern man bekommt auch seine Briefe oft 5-7 Tage später. Was er verliert, ist verloren. Wenn noch von andern Gegenden Frankens solche Boten nach Coburg gehen, und solche Begünstigungen zu erschleichen wissen oder gestattet bekommen: so kann das der Reichspost eben so wenig gleichgültig seyn, als dem nach Sachsen Briefe wechselnden Publicum in Franken.


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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 1. Raw, Nürnberg 1790, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_1,_2).pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)