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Kohlenhütten, die sich in einigen Districten so häufig darbieten, und – Vierzehen große Pottaschbrennereyen, die das Ländchen enthält, und den größten Theil des Jahres in raschem Gange erhält; dieses sind Umstände, die wohl würdig wären höhern Orts reiflich erwogen und ernstlich beherzigt zu werden.

Was aber alles dieses an Schädlichkeit noch weit übertrifft, was den Anwuchs hemmt, den Stamm entkräftet, und den Baum im Kern angreift, was die Schößlinge verzwergt, die Schläge vernichtet, und den jungen Anflug in der Blüthe abtödet, was, mit einem Worte, den Bäumen der auszehrende Bandwurm; den Forsten die wahre Pest ist, – dieses bestehet in dem barbarischen Gebrauche, den Stämmen das Harz auszuziehen; Schläge und Anflug zu verbrennen, um mit dem traurigen Reste emporstrebender Wälder eine kleine Strecke guten Landes zu verbessern. Ein Gebrauch, der nur mit der Gewohnheit jener Blödsinnigen verglichen werden kann, die den Baum an der Wurzel abhauen, um einige im Gipfel hangende Holzäpfel zu verschlingen. Daß besonders das Harzen im Limburgischen stark im Gange sey, ist aus dem beträchtlichen Handel, der mit diesem Producte in das Ausland getrieben wird, und daraus abzunehmen, daß ein Kübel Harz, von 10 bis 12 Pfund, an Ort und Stelle gewöhnlich um 30 Kreuzer verkauft wird.

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 758. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_3,_6).pdf/3&oldid=- (Version vom 10.5.2023)