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Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen

gern auch ein wenig so ein Spiriguckes42 wie sein Herr gewesen), und weil er vorhin in des Seilers Korb drei große starke Schnürbund liegen sehn, so holte er dieselben her und band das Loth an einen. Es lagen just auch frischgebohrte Teichel, eine schwere Menge, in dem Wasser bis gegen die Mitte des Topfs, darauf er sicher Posto fassen konnte, und also ließ er das Gewicht hinunter, indem er immer ein Stück Schnur an seinem ausgestreckten Arm abmaß, drei solcher Längen auf ein Klafter rechnete und laut abzählte: – 1 Klafter, 2 Klafter, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10; – da ging der erste Schnurbund aus, und mußte er den zweiten an das Ende knüpfen, maß wiederum ab und zählte bis auf 20. Da war der andere Schnurbund gar – Heidaguguk, ist dees a Tiafe! – und band den dritten an das Trumm, fuhr fort zu zählen: 21, 22, 23, 24 – Höll-Element, mei’ Arm will nimme! – 25, 26, 27, 28, 29, 30 – Jetzet guat Nacht, ’s Meß hot a End! Do heißt’s halt, mir nex, dir nex, rappede kappede, so isch usganga43! – Er schlang die Schnur, bevor er aufzog, um das Holz, darauf er stand, ein wenig zu verschnaufen, und urtheilte bei sich: der Topf ist währle bodalaus44.

Indem der Spinnerinnen Eine diesen Schwank erzählte, that die Wirthin einen schlauen Blick zur Lau

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Mörike: Das Stuttgarter Hutzelmännlein. Aus: Gesammelte Schriften. 2. Band: Erzählungen. Stuttgart: G. J. Göschen. 1878, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Moerike_Schriften_2_(1878)_146.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)