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Do mit er gab / vnd lon verlürt

So jn syn schenk so vast bedürt
Als duot ouch der / der ettwas guot
Durch gottes ere / vnd willen duot
Vnd hat doch ruw / vnd leid dor von

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Wann gott jm nit glich gibt den lon

Dann wer mit eren schencken well
Der lach / vnd syg eyn guot gesell
Vnd sprech nit / zwor ich thuo es vngern
Will er nit danck / vnd lon entbern

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Dann gott sicht ouch des gab nit an

Der nit mit freüden schencken kan
Jeder das syn behalttet wol
Zuo schenck man nyeman zwyngen sol
Alleyn vß fryem hertzen gat

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Die schenck / die yedem wol an stat

Seltten verloren wirt der danck
Wie wol er ettwan kumet langk
So würt es doch gewonlich schlaecht
Dann zwen vmb eyn / ist faden recht

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Ob eyner schon vndanckbar sy

Fyndt man dar gegen eren fry
Eyn danckbaren wisen man
Der es alles wider gelten kan
Aber wer schenck verwissen duot

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Der will den truck nit han für guot

Vnd will nit warten wyder gob
Verwissen schenck ist gar zuo grob
Man sicht jn über die achslen an
Der syn guottaet verwissen kan

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Vnd würt jm sunst nit me dar von
Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 128v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0256.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)