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Die Zeitung.

Laß uns sehen, Adelaide, sprach der Großvater, wie reich dich der fremde Herr gemacht hat. Und er öffnete die Börse. Siehe da ein Goldstück nach dem andern rollte in seine Hand. Es waren mehrere holländische Dukaten und sonst noch Münze in der Börse.

Adelaide lächelte, und fragte: Ist das denn alles mein?

– Ja, mein Kind, war die Antwort des Großvaters.

– O, behalte du es lieber, sprach Adelaide. Ich gehe ja noch nicht kaufen. Und du gibst mir ja so viel. Hast mir noch neulich ein hübsches Mieder und ein Lämmchen gegeben. Behalte du nur das schöne Geld!

– Nun ja, sprach der Großvater, ich will’s dir verwahren, bis du groß bist, und kaufen gehst.

– Aber warum gab dir der Herr das für mich? fragte Adelaide.

– Warum, fragte der Großvater, gabst du dem Herrn den Violenstrauß?

– O, sagte sie, ich wollte dem guten Herrn, der so artig mit dir sprach, gern eine Freude machen.

– Sieh, erwiederte der Großvater, so wollte der Herr dir auch gern eine Freude machen, weil er dich für gut und artig hielt.

– Ach, versetzte Adelaide, die Violen hatte ich ja bald gepflückt, und sie waren nicht so viel Geld werth!

– Kind, sprach der

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/55&oldid=- (Version vom 4.8.2020)