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Schickt man von uns doch die Käse so weit, weit, daß sie nirgend so zu haben sind! Und wo wären die Weiden so schön gelegen, als hier? – Nein, nein, ich gehe nicht in die Fremde, wenn ich auch eine reiche Meierei haben sollte. Und was sollte ich denn dort machen, ohne dich, oder sonst Jemand, den ich kennte?

– Ja sieh, Adelaide, sprach der Großvater, das ist nun, was ich dich fragen wollte: Möchtest du wohl mit deinen Eltern und Geschwistern deine Heimath verlassen, wenn diese in der Fremde glücklich seyn sollten?

– Adelaide schwieg eine Weile, dann sagte sie: Ja, wenn du auch mitgehen wolltest, und ihr nun Alle von hier weg wolltet. Aber dann würde ich doch ungern ziehen. Doch, lieber Großvater, warum fragt ihr mich das Alles?

Der Großvater erzählte ihr darauf, was er vom Landamman vernommen, und wie er dazu gesprochen habe. Dann erzählte er ihr, daß er auch zu seinen Kindern, Adelaidens Eltern, gegangen wäre, und was diese dazu gesagt. Wie sie Lust hätten, in die neue Welt zu ziehen, und er nicht wisse, was er dazu sagen solle. Daß es ihm aber lieber seyn würde, wenn die Zeitung gar nicht gekommen wäre.

– O, betrübt euch darüber nicht, lieber Großvater, sagte Adelaide. Ich habe nicht Lust, übers Meer zu

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Hermann Adam von Kamp: Natur und Menschenleben. G. D. Bädeker, Essen 1831, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Natur_und_Menschenleben_-_Hermann_Adam_von_Kamp.pdf/61&oldid=- (Version vom 4.8.2020)